Elacestrant|Orserdu®|86|2023 |
Stemline Therapeutics
ERα-Antagonisten |
86 mg Filmtabletten
345 mg Filmtabletten
Orserdu ist indiziert zur Behandlung von postmenopausalen Frauen und Männern mit ER-positivem/HER2-negeativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit einer aktivierenden ESR1-Mutation, bei denen die Krankheit nach mindestens einer endokrinen Therapielinie einschließlich eines CDK4/6-Inhibitors fortgeschritten ist.
Elacestrant ist ein selektiver Estrogenrezeptor-α-Antagonist (ERα-Antagonist) und gehört wie Fulvestrant zur Gruppe der selektiven Estrogenrezeptor-Degrader (SERD). Während Fulvestrant injiziert werden muss, kann Elacestrant oral eingenommen werden. SERD binden kompetitiv an den Estrogenrezeptor, verhindern dadurch die Bindung des natürlichen Liganden und somit die anschließende Signalübertragung. Zudem bewirkt das Andocken, dass die Rezeptordichte herunterreguliert wird. Summa summarum wird das Wachstum ERα-positiver Brustkrebszellen gehemmt.
Orserdu wird einmal täglich verabreicht. Die empfohlene Dosis beträgt 345 mg. Die Tabletten sollten zusammen mit einer leichten Mahlzeit eingenommen werden, auch um Übelkeit und Erbrechen zu verhindern. Grundsätzlich sollte die Behandlung so lange fortgesetzt werden, wie ein klinischer Nutzen festzustellen ist oder bis eine nicht akzeptable Toxizität auftritt.
Bei Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung (ChildPugh B) muss die Dosis auf 258 mg (drei Tabletten à 86 mg) reduziert werden; bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wird die Einnahme nicht empfohlen.
Elacestrant wird hauptsächlich über CYP3A4 verstoffwechselt. Die gleichzeitige Einnahme mit starken oder moderaten Inhibitoren oder Induktoren dieses Enzyms ist zu vermeiden. Lässt sich eine solche Komedikation nicht umgehen, muss die Dosis von Elacestrant angepasst werden.
Elacestrant ist außerdem ein Substrat des organischen Anionen-Transport-Polypeptids 2B1 (OATP2B1). Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe mit OATP2B1-Hemmern.
Elacestrant ist außerdem ein Inhibitor der Efflux-Transporter P-Glykoprotein (PGP) und Breast Cancer Resistance Protein (BCRP).
Die häufigsten Nebenwirkungen (Grad ≥ 3) in Studien zu Elacestrant waren Übelkeit, Erbrechen, Anämie, Knochenschmerzen, Rückenschmerzen und erhöhte Leberwerte.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Die Zulassung von Orserdu basiert auf den Daten der Phase-III-Studie EMERALD. In der offenen, aktiv-kontrollierten Studie erhielten 478 Patienten randomisiert entweder täglich 345 mg Elacestrant oder eine Standardbehandlung (SoC), das heißt eine endokrine Monotherapie nach Wahl des Prüfarztes. Unter den Teilnehmenden wiesen 228 Patienten (47,7 Prozent) bei Studienbeginn eine ESR1-Mutation auf (115 dieser Patienten wurden zu Elacestrant und 113 Patienten zur SoC randomisiert). Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS) in der gesamten Patientenpopulation und bei Patienten mit ESR1-Mutationen.
Elacestrant erzielte in beiden Gruppen einen statistisch signifikanten Vorteil: Bezogen auf die Gesamtpopulation zeigte sich unter Elacestrant ein PFS von 2,8 Monaten in der Orserdu-Gruppe im Vergleich zu 1,9 Monaten in der SoC-Gruppe. Bei Patienten mit ESR1-Mutationen verdoppelte Elacestrant das PFS gegenüber der SoC-Gruppe (3,8 versus 1,9 Monate). Eine explorative Subgruppenanalyse ergab, dass Patienten, die zuvor mindestens zwölf Monate einen CDK4/6-Inhibitor erhalten hatten, mit Elacestrant ein vierfach höheres PFS als im Kontrollarm erreichten (8,6 versus 1,9 Monate).
Bei der Lagerung von Orserdu sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Orserdu ist verschreibungspflichtig.
Elacestrant
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Orserdu darf während der Schwangerschaft oder bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für eine Woche nach der letzten Dosis eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden. Frauen in der Stillzeit sollte geraten werden, während der Behandlung und für die Dauer von einer Woche nach der letzten Dosis nicht zu stillen.
Schrittinnovation
Letzte Aktualisierung: 05.12.2023