Fulvestrant|Faslodex®|86|2004 |
Astra Zeneca
250 ml/5 ml Fertigspritze
Faslodex ist zugelassen zur Behandlung postmenopausaler Frauen mit Estrogenrezeptor-positivem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, bei Rezidiv während oder nach adjuvanter Antiestrogentherapie oder bei Progression der Erkrankung unter einer Antiestrogentherapie.
Fulvestrant bindet kompetitiv an den Estrogenrezeptor mit einer dem Estradiol vergleichbaren Bindungsaffinität. Es unterscheidet sich in seinem Wirkmechanismus grundlegend von den SERM-Wirkstoffen (selektiven Estrogenrezeptormodulatoren) wie Tamoxifen. Es verhindert durch eine lange Seitenkette die notwendigen Konformationsänderungen des Rezeptors und damit die Aktivierung der Transkriptions-Aktivierungsfaktoren AF1 und AF2. Da Fulvestrant keine partiell agonistische Wirkung wie Tamoxifen besitzt, wird erstmals eine vollständige Deaktivierung des Estrogenrezeptors erreicht. Fulvestrant verhindert zusätzlich die Rezeptordimerisierung. Dadurch bleibt der Rezeptor gänzlich inaktiv und wird beschleunigt abgebaut (Downregulation). Des Weiteren weist Fulvestrant im Gegensatz zu den SERMs keine Kreuzresistenzen zu anderen Antiestrogenen oder Aromatasehemmern auf.
Fulvestrant wird in einer Dosierung von 500 mg einmal pro Monat intramuskulär injiziert. Zwei Wochen nach der ersten Dosis wird nach zwei Wochen eine zusätzliche Dosis von 500 mg verabreicht.
Über Wechselwirkungen von Fulvestrant wurde bisher nicht berichtet. Eine klinische Studie zeigte keine Interaktion über CYP3A4.
Die häufigsten Nebenwirkungen in Studien zu Fulvestrant waren gastrointestinale Beschwerden, Hitzewallungen, Harnwegsinfekte sowie thromboembolische Ereignisse. Allein Gelenkbeschwerden traten unter Fulvestrant signifikant seltener auf (5,4 versus 10,7 Prozent). Studienabbrüche wurden in 2,8 Prozent (Fulvestrant) und 1,9 Prozent der Fälle (Anastrozol) registriert.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei schweren Leberfunktionsstörungen ist Fulvestrant kontraindiziert.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Grundlage für die Zulassung von Fulvestrant sind die Daten von zwei multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studien, in denen die einmal monatliche intramuskuläre Injektion von 250 mg Fulvestrant mit der täglichen Gabe von 1 mg des Aromatasehemmers Anastrozol (Arimidex®) verglichen wurde. Insgesamt nahmen an den Studien 851 postmenopausale Frauen teil, deren metastasiertes Mammakarzinom unter vorheriger endokriner Therapie rezidivierte oder weiter fortschritt. In der gemeinsamen Analyse zeigte sich Fulvestrant (428 Patientinnen) ebenso wirksam wie Anastrozol (423 Patientinnen). Nach einer Beobachtungszeit von 27 Monaten war die durchschnittliche Überlebenszeit gleich. Hinsichtlich der objektiven Ansprechrate (komplette plus partielle Remission) und dem klinischen Benefit (komplette plus partielle Remission plus Stabilisierung der Krankheit für mindestens 24 Wochen) zeigte sich Fulvestrant dem Aromatasehemmer tendenziell überlegen (19,2 versus 16,5 Prozent und 43,7 versus 41,1 Prozent). Zudem war die Ansprechdauer unter Fulvestrant mit durchschnittlich 16,7 Monaten höher als unter Anastrozol mit 13,7 Monaten. Beide Substanzen waren gut verträglich und unterschieden sich nicht in Bezug auf unerwünschte Wirkungen.
Transport und Lagerung von Faslodex müssen bei Temperaturen von 2–8 °C sowie unter Lichtschutz (Originalverpackung) erfolgen. Eine Aufbewahrung oberhalb dieser Temperaturen (nicht über 30 °C) sollte einen kumulierten Zeitraum von 28 Tagen nicht überschreiten.
Faslodex ist verschreibungspflichtig.
Fulvestrant
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
In der Schwangerschaft und Stillzeit ist Fulvestrant kontraindiziert.
Letzte Aktualisierung: 17.06.2016