Oxaliplatin|Eloxatin®|86|1999 |
Sanofi Genzyme
5 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Eloxatin ist in Kombination mit 5-FU und Folinsäure zur adjuvanten Therapie eines Kolonkarzinoms des Stadiums III (Duces C) nach vollständiger Entfernung des primären Tumors und zur Therapie des metastasierenden kolorektalen Karzinoms zugelassen.
Oxaliplatin ist nach Cisplatin und Carboplatin der dritte Platinkomplex, der in der Tumortherapie eingesetzt wird. In der Verbindung wird das zentrale Platinatom von einer Oxalsäure und einen 1,2-Diaminocyclohexan komplex gebunden. Wie die anderen Platinverbindungen reagiert Oxaliplatin mit DNA-Einzelsträngen und verhindert die Teilung der Tumorzelle und damit das Wachstum des Tumors. Darüber hinaus werden auch andere zytotoxische Mechanismen diskutiert. Im Tierversuch zeigte Oxaliplatin eine zytotoxische Wirkung auch auf Cisplatin-resistente Tumoren.
Bei der adjuvanten Behandlung beträgt die empfohlene Dosierung für Oxaliplatin 85 mg/m2 Körperoberfläche (KOF) intravenös alle zwei Wochen über zwölf Zyklen (sechs Monate). Bei der Behandlung des metastasierenden kolorektalen Karzinoms wird diese Dosis alle zwei Wochen bis zur Progression der Erkrankung oder bis zum Erreichen der Verträglichkeitsgrenze gegeben.
Oxaliplatin wird als intravenöse Infusion über zwei bis sechs Stunden in 250 bis 500 ml einer 5-prozentigen Glucoselösung verabreicht, um eine Konzentration zwischen 0,2 mg/ml und 0,70 mg/ml zu geben. Stets ist Oxaliplatin vor 5-FU zu verabreichen.
Bei gleichzeitiger Behandlung von Oxaliplatin mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, ist Vorsicht geboten. In diesen Fällen muss das QT-Intervall engmaschig überwacht werden.
Bei gleichzeitiger mit anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen mit einer Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht werden, ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Wie zu erwarten, treten als Nebenwirkungen Neutro- und Thrombozytopenien sowie gastrointestinale Störungen auf. Bei 82 Prozent der Patienten wurden dosisabhängige kumulative periphere Neurotoxizität beobachtet, die bei rund 12 Prozent zu funktionellen Beeinträchtigungen führten.
Oxaliplatin ist kontraindiziert in der Stillzeit, bei Patienten mit einer Myelosuppression vor Beginn der ersten Anwendung, bei Patienten mit einer peripheren sensorischen Neuropathie mit Funktionseinschränkung vor Beginn der ersten Anwendung sowie bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min).
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Gegenüber der Therapie nur mit 5-Fluorouracil und Folinsäure konnte die zusätzliche Gabe von Oxaliplatin die Ansprechrate bei kolorektalen Karzinomen mehr als verdoppeln.
Eloxatin ist vor Licht geschützt in der Originalverpackung aufbewahren und darf nicht einfrieren.
Eloxatin ist verschreibungspflichtig.
Oxaliplatin
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Die Anwendung von Oxaliplatin während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Verhütungsmethode anwenden, wird nicht empfohlen. Geeignete kontrazeptive Maßnahmen sollten während sowie bei Frauen bis zu vier Monate nach der Behandlung und bis zu sechs Monate nach der Behandlung bei Männern ergriffen werden. Eine Anwendung während der Schwangerschaft sollte nur nach geeigneter Aufklärung der Patientin über das Risiko für den Fötus und mit ihrer Einwilligung in Betracht gezogen werden. Während der Oxaliplatin-Therapie darf nicht gestillt werden. Die Behandlung mit Oxaliplatin kann zu Infertilität führen.
Letzte Aktualisierung: 19.09.2017