Ausgabe 11/2001 |
12.03.2001 00:00 Uhr |
Titel
OMA-Studie in Westfalen-Lippe: Ältere multimorbide Patienten
in Apotheken gut betreut
Studien zur Pharmazeutischen Betreuung sollen den
Nutzeffekt dieses Betreuungskonzeptes belegen und gleichzeitig dessen
Praktikabilität im Apothekenalltag testen. Beide Aspekte wurden in einer
über Biomed 2 geförderten europäischen Studie geprüft, an der sich
neben Deutschland auch Großbritannien (Studienzentrum), die Niederlande,
Dänemark, Schweden, Irland und Portugal beteiligten. Das Acronym der
Studie "OMA" geht auf die niederländische Bezeichnung "Ouderen
Medicatie Analyze" zurück und benennt zugleich die Zielgruppe des
Programm: ältere multimorbide Patienten. In Deutschland startete die
Studie mit Unterstützung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe im Herbst
1996; die Datenerhebung wurde Ende 1999 abgeschlossen. Die Ergebnisse
liegen jetzt vor
Politik
Festbeträge: Der Konflikt eskaliert
Trotz Bedenken des Bundeskartellamtes wollen die
Krankenkassen zum 15. Mai die Festpreise für Medikamente senken. Die
Senkung um bis zu 55 Prozent soll Einsparungen von 1 Milliarde Mark
bringen.
Hintergrund: Festbeträge sind seit Jahren umstritten
Die Festbeträge für Arzneimittel sind ein
Kind der christlich-liberalen Koalition. Seit dem Gesundheitsreformgesetz
von 1989 sollen sie dazu beitragen, die Preise für Medikamente zu
begrenzen. Der damalige Bundesgesundheitsminister Norbert Blüm (CDU)
reagierte damit auf die aus seiner Sicht zu stark gestiegenen
Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Heute
machen Arzneimittel unter Festbetrag 65 Prozent der Verschreibungen und 47
Prozent des Umsatzes vom gesamten GKV-Markt aus.
Infektionen: Katastrophen aus Geldmangel
Angesichts immer wieder neuer
Infektionskrankheiten darf die öffentliche Gesundheitsvorsorge - auch in
Deutschland - nicht vernachlässigt werden. Das forderten Experten aus
Politik, Medizin und Pharmaindustrie bei einer Podiumsdiskussion in
Berlin..
Außerdem in der Druckausgabe:
Kabinett stoppt Risikomaterial
Frauen nach vorn
Cortison statt Herzmittel
AOK für Arztquittung
Liberale: Druckräume haben sich bewährt
Mifegyne: Mehr Geld für Ärzte
Lobby für Patienten
Der Arzt im Hörer
Pharmazie
Forscher erfolgreich im Kampf gegen Sepsis
Wenn Experten vom "Horror Autotoxicus" sprechen, meinen
sie die Blutvergiftung und den septischen Schock. Als Folge großer
Operationen oder der das Immunsystem schwächenden Chemobehandlungen
fordert die Sepsis jährlich nach Angaben des statistischen Bundesamtes
7000 Tote. Inzwischen berichten Wissenschaftler von ersten Fortschritten,
sowohl in Diagnostik als auch in der Therapie.
Aktiviertes Protein C senkt Todesrate bei schwerer Sepsis
Patienten mit schwerer Sepsis, die intravenös aktiviertes Protein C
erhalten, haben bessere Überlebenschancen, so das Ergebnis einer
aktuellen Multicenterstudie mit knapp 1700 Intensivpatienten.
Kleines Loch mit gefährlichen Folgen
Seit über 30 Jahren hat sich der Wirkstoff Ibuprofen als potentes
Analgetikum bewährt. Intravenös verabreicht kann Ibuprofen aber auch das
Leben von Frühgeborenen retten, indem es die häufig nach der Geburt
verbleibende Öffnung zwischen Lungen- und Hauptschlagader, den
Persistierenden Ductus Arteriosus, schließt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Formoterol war Terbutalin ebenbürtig
Befragung: Patienten wünschen sich Pharmazeutische Betreuung
Hörpille: Viel Lärm um nichts l Gauri hält Aussagen für
missverständlich
Amphetamine schädigen das Hirn
Medizin
Neuer Ansatz für
die Grippetherapie entdeckt
Die Grippeimpfung bietet nach wie vor den
besten Schutz gegen die weltweit unterschätzte Infektionskrankheit.
Ergänzend dazu gibt es inzwischen die Neuraminidasehemmer Zanamivir und
Oseltamivir. Einen weiteren, viel versprechenden Ansatz im Kampf gegen das
Influenzavirus erforschen zurzeit deutsche Wissenschaftler aus Gießen,
Würzburg, Berlin und Tübingen.
Selbsthilfegruppen: Chorea Huntington und das Recht auf Nichtwissen
Mehr noch als andere Erkrankungen prägt sie das Leben nicht nur der
Betroffenen, sondern auch der Angehörigen: die Huntington-Krankheit. Die
Entstehungsmechanismen des "extrapyramidalen Syndroms mit
Hyperkinesen und allgemeiner Hypotonie der Muskulatur", das mit einem
Abbau von Nervenzellen in bestimmten Hirnarealen einhergeht, sind nach wie
vor unbekannt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Studie zur Kindergesundheit in Deutschland
Broschüre zu Krebsschmerz
Deutscher Krebsforscher erhält den Robert-Koch-Preis
Wirtschaft und Handel
Orphan Drugs: Antragsflut in Europa
In den USA und in Japan gibt es sie schon seit
Jahren: die Orphan-Drug-Verordnungen. 218 Präparate hat die FDA seitdem
in den USA zugelassen, in Japan waren es bislang mehr als 70. Ende April
vergangenen Jahres trat die europäische Verordnung zu den Waisen in der
Medizin in Kraft. Über den Stand der Dinge informierten Experten während
des dritten europäischen Bio-Gen-Tec-Forums NRW.
Steuertipp: Neues zum gewerblichen Grundstückshandel
Die Veräußerung von Grundstücken gehört
grundsätzlich zum Bereich der privaten Vermögensverwaltung und
unterliegt daher nicht der Besteuerung. Eine Ausnahme stellt § 23 des
Einkommensteuergesetzes (EStG) dar, welcher die Versteuerung von privaten
Veräußerungsgeschäften regelt (siehe PZ 3/2001). Außerdem sind
Veräußerungen im Rahmen eines gewerblichen Grundstückshandels zu
versteuern.
Außerdem in der Druckausgabe:
Mehr Geld für Aids-Kranke in Afrika
Großbritannien: Medikamente für arme Länder steuerlich begünstigt
Fresenius will in Asien weiter expandieren
Stada gewinnt Rechtsstreit
Sanacorp meldet gutes Ergebnis
DAV-Wirtschaftsforum: Gesundheitsportal der Apotheker
Vereinte Kranken im Umbau
Immer mehr Berufskrankheiten
Computerpraxis
Pharmazeutische Biologie auf CD-ROM
Inhalt des aus zwei CD-ROMs bestehenden
Werks "Biologie 2000" sind Texte und Bilder von Internetseiten
aus unterschiedlichen Themenbereichen der Biologie, die insgesamt eine
Speicherkapazität von rund 1 GB belegen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Schnelle Übertragung von Röntgenbildern
Fusion der Internet-Marktplätze
Magazin
Produktklassiker: In aller Munde
Der Name spricht für sich. Die
medizinische Mundpflege Vademecum, wörtlich übersetzt "Geh mit
mir", hat bereits eine über 100-jährige Geschichte. Die Erfindung
stammt noch aus dem 19. Jahrhundert, hat bis heute aber nichts an
Popularität eingebüßt.
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