Ausgabe 08/2001 |
19.02.2001 00:00 Uhr |
Titel
Zahnmedizin: Bohrende Fragen an der Oberkante Unterlippe
Die Zahnputzsünden der Kindheit trägt man ein Leben lang mit sich herum - als Amalgamfüllung. Auch Gold schimmert schöner am Hals als im Mund. Nachlässige Zahnpflege ruft die Bakterien in der Mundhöhle nicht nur auf den Plan, Löcher in den Zahn zu ätzen, sondern sich auch ins Zahnfleisch zu fressen. Eine Folge des zerstörerischen Werks ist Zahnausfall, jedoch stehen auch Herzinfarkt, Diabetes und Frühgeburten auf der Anschlagsliste der Parodontitis-Keime. Immer deutlicher erkennen Wissenschaftler, welchen Einfluss die Mikroben im Mund auf den Gesamtorganismus des Menschen haben. Keine blendenden Aussichten an der Oberkante Unterlippe.
Politik
Sparschwein Arzneimittelvertrieb
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat gerade erst mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt den Abschied vom Kollektivregress bei Arzneimittelbudgets gefeiert, da legte sie auch gleich brisante neue Vorstellungen vor: ein Eckpunktepapier zur Ablösung der Arzneimittelbudgets durch Richtgrößen.
Interview: Keine grundsätzlichen Korrekturen
Wie geht es weiter mit der Gesundheitspolitik der Berliner Koalition nachdem die SPD-Sozialpolitikerin Ulla Schmidt des Gesundheitsressorts übernommen hat? Die PZ sprach darüber mit dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag Dr. Peter Struck.
Schmidt bietet Kurswechsel bei Budgets an
Die neue Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die Opposition zu einem gemeinsamen Neuanfang aufgerufen und ihr Konsensgespräche über eine große Gesundheitsreform angeboten.
Außerdem in der Druckausgabe:
Schnelle Ablösung
Bundesweites Verbot von Catgut
Leistung schätzen lernen
Richtlinie über Blut und Blutprodukte
Gefährdung der Arzneimittelsicherheit
Revision des europäischen Arzneimittelrechts: Arzneimittelzulassung - einfacher und besser
Wettbewerb der Systeme wird sich verstärken
Ein Siebtel für Arzneimittel
Festbeträge per Rechtsverordnung
Pharmazie
Alkaloid aus Schneeglöckchen hilft bei Alzheimer-Demenz
Gegen eine Demenz gibt es heute und in absehbarer Zeit kein Heilmittel. Die meisten Demenzerkrankungen sind irreversibel und beruhen auf einem fortschreitenden Untergang der Nervenzellen. Dieser Prozess lässt sich bislang auch nicht aufhalten. Die Wirkung von Medikamenten bezieht sich nur auf die Folgen des Nervenzellzerfalls. Kein Wundermittel, aber viel versprechend scheint ein neues Antidementivum zu sein, das im März auf den deutschen Markt kommen soll: Galantamin, ein Alkaloid aus kaukasischen Schneeglöckchen.
Pentasaccharid senkt Thromboserisiko
Das Risiko für Thrombosen ist in der orthopädischen Chirurgie hoch. Trotz gerinnungshemmender Medikamente klumpt bei bis zu 30 Prozent der Patienten das Blut. Neue Substanzen, die selektiv einzelne Gerinnungsfaktoren hemmen, sollen das Restrisiko senken.
NRF-Hotline an der Belastungsgrenze
Die vielen nicht standardisierten Rezepturen, die von Ärzten oft ad hoc frei komponiert oder einem aus schwer nachvollziehbaren Quellen gespeisten Fundus des Verordners entnommen werden, sind eine ständige Herausforderung für den Herstellungsbetrieb in der Apotheke. Deshalb überrascht es nicht, dass allein im Jahr 2000 über 6.000 Anfragen zu Problemrezepturen und Rezepturproblemen an das Pharmazeutische Laboratorium des NRF (Neues Rezeptur-Formularium) gerichtet wurden.
Außerdem in der Druckausgabe:
Beinwell nach Sportverletzungen
Biopharmazeutische Charakterisierung von Propranolol-Präparaten
Im März kommt neuer Pneumokokken-Impfstoff
Medizin
Ferne Hoffnung für Bluter
Mit der Einführung von Gerinnungsfaktoren haben sich Lebensqualität und -erwartung von Blutern deutlich verbessert. Seitdem Faktor VIII und IX gentechnisch hergestellt werden, ist auch die Sicherheit der Produkte deutlich gestiegen. In einigen Jahren könnten die rekombinanten Arzneistoffe dennoch an Bedeutung verlieren. Wissenschaftler arbeiten heute an gentherapeutischen Ansätzen für die Behandlung von Hämophilen.
Selbsthilfegruppen: Hilfe für Angehörige von Alzheimer-Patienten
"Immer waren wir angespannt, und alles musste genau geplant werden. Dass die Familie auseinander fiel, war für mich noch schlimmer zu ertragen als die Krankheit der Mutter selbst." Die Diagnose Alzheimer ist ein großer Schock, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die nächsten Angehörigen, auf denen meist die Last der Versorgung und Betreuung liegt. Sie müssen sich oft über Jahre einer schweren Aufgabe stellen, an der nicht selten enge verwandtschaftliche Bindungen zerbrechen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Calciumkanäle: Weiße Flecken auf der Landkarte
Morbus Parkinson: Die erbliche Form ist selten
Organersatz durch Gewebezüchtung
Wirtschaft und Handel
Merck will Nummer eins werden
Um 26,1 Prozent auf 6.740 Millionen Euro konnte die Merck KGaA, Darmstadt, im Geschäftsjahr 2000 ihren Umsatz steigern. Den Großanteil hierzu lieferte Nordamerika mit einem Zuwachs um 70,4 Prozent auf 2.585 Millionen Euro. Marktanteilig überrundet dieser Kontinent inzwischen Europa, wo der Umsatz um 0,3 Prozent auf 2.548 Millionen Euro zurückging.
Parallelimporte: Wenig Schaden, kaum Nutzen
Parallelimporte sind für die forschende Pharmaindustrie immer noch ein rotes Tuch. Für die deutschen Dependancen der Konzerne bedeuten sie erhebliche Einbußen. Geeignete Gegenstrategien scheinen der Industrie allerdings zu fehlen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Novartis: Die fetten Jahre kommen
Umsatzsteigerung beim Einzelhandel
DAV-Wirtschaftsforum: Was bringt die Steuerreform dem Apotheker?
Magazin
Kinderfernsehen: Keine Lust auf Doris Day
Kinder mögen Fernsehen. Mindestens ein Drittel ihrer Freizeit verbringen sie vor der Glotze. Die neue Zeitschrift Flimmo nimmt Sendungen unter die Lupe, die Drei- bis Dreizehnjährige gerne sehen und gibt Eltern und Erziehenden einen Leitfaden an die Hand, der auch in Apotheken und Arztpraxen ausgelegt werden kann.
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