Ausgabe 06/2001 |
05.02.2001 00:00 Uhr |
Titel
Kräuterbücher und die Fuchsie erinnern an Leonhart Fuchs
Das 16. Jahrhundert brachte drei herausragende Naturwissenschaftler hervor, die das bis dahin vorherrschende Weltbild ins Wanken brachten. So veröffentlichte Nicolaus Kopernikus 1543 seine heliozentrische Weltlehre "De Revolutionibus Orbium". Noch im gleichen Jahr erschien die Vesalsche Lehre der Anatomie "De Humani Corporis Fabrica", die sich erstmals auf die am menschlichen Leichnam gewonnenen Erkenntnisse stützte. Zu dieser Avantgarde der Renaissance-Forscher zählt auch der Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 500. Mal jährt. Zusammen mit Otto Brunfels (1488 bis 1534) und Hieronymus Bock (1498 bis 1554) gilt er als einer der Väter der Botanik.
Politik
Ein neuer Kurs
Nur wenige Tage nach ihrem Amtsantritt sorgte die neue Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) für eine erste Überraschung. Bei einem Pressegespräch im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin verkündete Schmidt am 31. Januar eine "Gesundheitspolitik des Vertrauens". Untermauert werden soll der zunächst leichte Kurswechsel durch einige Änderungen, unter anderem bei den bisher heftig umstrittenen Arzneimittelbudgets.
ABDA: Neuordnung der Geschäftsführung
Mit dem Ausscheiden des langjährigen Sprechers der Geschäftsführung, Dr. iur. Johannes Pieck wurde die gemeinsame Geschäftsstelle der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der Bundesapothekerkammer und des Deutschen Apothekerverbandes e.V. neu geordnet.
Hin zum Patienten
550 Teilnehmer konnte der Initiator und Chairman des Norddeutschen Zytostatika-Workshops, Klaus Meier, Apotheke Allgemeines Krankenhaus Hamburg-Harburg, zum diesjährigen 9. Norddeutschen Zytostatika-Workshop - NZW vom 26. bis 28. Januar begrüßen. Meier, der von einem "Lichtpunkt aller Aktivitäten des Jahres im onkologisch-pharmazeutischen Umfeld" sprach, zeigte sich erfreut über die Teilnahme zahlreicher Kollegen nicht nur aus dem Süden Deutschlands, sondern auch aus dem Ausland, so unter anderem Italien, England, Kanada, Frankreich und den USA.
Außerdem in der Druckausgabe:
DAV stoppt Retax-Aktion der Barmer Ersatzkasse
Risikomaterial: Positives Signal
Rechtsgutachten: Positivliste verstößt gegen Grundgesetz
Solidarprinzip auch bei Arzneimitteln
Das Jahr der Lebenswissenschaften
Vereinigte Staaten: Teure Freiheit
Bundesländer verbieten Catgut
Pharmazie
Qualität von Drogen der Traditionellen Chinesischen Medizin
Seit einigen Jahren verschreiben Ärzte und Heilpraktiker immer häufiger Drogen und Teemischungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Chinesische Drogen sind in der Regel apothekenpflichtig und unterliegen der Prüfverpflichtung im Apothekenlabor, die in der Apothekenbetriebsordnung geregelt ist.
Krebspatienten brauchen pharmazeutische Unterstützung
Auf die Bedeutung der pharmazeutischen Betreuung von onkologischen Patienten verwies Michael Höckel, Kassel, beim Norddeutschen Zytostatikaworkshop vom 26. bis 28. Januar in Hamburg. Der Apotheker spiele nicht nur bei der Förderung von Therapie- und Betreuungszielen eine große Rolle, er könne auch mit begleitenden Gesprächen unter Zuhilfenahme von Patienten- und Kundenkarten oder Medikationsprofilen therapiebezogene Probleme erkennen und so die Compliance verbessern. Kommentar: Feingefühl und Gestaltungskraft
Pro und contra Herceptin
Trastuzumab (Herceptin®) ist in Deutschland zugelassen zur Behandlung von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, deren Tumoren HER2 überexprimieren - zum einen als Monotherapie nach vorausgegangener Behandlung mit einem Anthrazyklin oder einem Taxan, zum anderen in Kombination mit Paclitaxel für Patientinnen, die zuvor noch keine Chemotherapie erhalten haben. Auf dem Norddeutschen Zytostatika-Workshop diskutierten Christiane Bismarck, Berlin, und Claus Roland, Flensburg, die Vor- und Nachteile einer Therapie mit dem relativ neuen Wirkstoff.
Außerdem in der Druckausgabe:
Besser sehen dank b-Carotin
Bakterien-Spray schützt Kinderohren
Medizin
Reisemedizin: Cholera im Süden Afrikas
Im Süden Afrikas ist die Cholera-Epidemie noch nicht gestoppt. Besonders stark betroffen ist die Provinz Kwazulu-Natal in Südafrika. Inzwischen haben auch die Behörden der südafrikanischen Provinz Gauteng, zu der Johannesburg und Pretoria gehören, die Bevölkerung vor Cholera-Gefahr gewarnt. In einem Flüsschen, das durch die Johannesburger Siedlung Alexandra fließt, waren Cholera-Vibrionen entdeckt worden.
Großer Auftritt für winzige Partikel
Mit Antisense-Wirkstoffen haben Wissenschaftler hoch potente Arzneistoffe entwickelt. Das Problem: Diese Substanzen können nur innerhalb der Zelle effektiv zuschlagen, um die Synthese pathogener Proteine zu unterbinden. Aber genau daran hapert es. Bislang gibt es für Antisense-Moleküle keine geeigneten Transportvehikel, um zelluläre Barrieren zu überwinden. Um dieses Manko zu beheben, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Frankfurter Forschungsverbund mit knapp 2 Millionen DM.
Außerdem in der Druckausgabe:
Selbsthilfegruppen: Vater werden ist nicht schwer
Brustkrebs-Patientinnen in Deutschland schlecht therapiert
Neue Knieschiene für Patienten mit Gonarthrose
Wirtschaft und Handel
Eli Lilly mit zweistelligen Zuwächsen
Zuversicht verbreitete die Geschäftsführung der deutschen Lilly Pharma Holding GmbH, Bad Homburg, und der Vizepräsident des Mutterkonzerns Eli Lilly, Indianapolis/USA, in der Jahrespressekonferenz am 31. Januar. Sie erwarten auch in den kommenden Jahren zweistellige Zuwächse in der Firmengruppe, trotz des Patentablaufs des größten Umsatzbringers Prozac/Fluctin. Die "ausgezeichnete Pipeline" und die baldige Einführung von zwei neuen Präparaten dienten als Begründung.
Beiersdorf muss Marken abgeben
Die Hamburger Beiersdorf AG und Smith & Nephew, London, müssen zahlreiche Marken abgeben, um grünes Licht der EU-Kommission für ihr Joint Venture zu erhalten.
Außerdem in der Druckausgabe:
DAV-Wirtschaftsforum: Arzneimittel in Europa - Daten und Fakten
Klöckner Pentaplast expandiert
Zusammenführung der deutschen GSK
Hartman in Indien
Magazin
Generikum in blauer Dose
Wer denkt bei dem Jubiläum "100 Jahre Eucerin" nicht auch an die Erfolgsgeschichte von Nivea? Die weiße Creme in blauer Dose begann ihre Karriere 1911 und wird in diesem Jahr 90. Nachahmerprodukte erfreuten sich bereits in der ehemaligen DDR großer Beliebtheit.
Außerdem in der Druckausgabe:
Mallorca: Insel vieler Völker und Sprachen
Die Leidenschaft des Dr. Lifschütz
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