Ausgabe 10/2001 |
05.03.2001 00:00 Uhr |
Titel
Arzneimittelgeschichte: Cortison, die Wunderdroge gegen Rheuma
Cortison und seine Derivate gehören zweifelsohne zu den ganz "großen" Medikamenten der Pharmakotherapie. Betrachtet man die Indikationspalette, das breite Einsatzgebiet und die Verordnungshäufigkeit dieser Substanzen, so rechnen sie eindeutig zu den bedeutsamsten Pharmaka der Arzneimittelgeschichte. Vor fünfzig Jahren entdeckte eine Forschergruppe an der Mayo-Klinik die klinischen Grundlagen dieser "Wunderdroge" des letzten Jahrhunderts. Die antirheumatische Wirkung des Cortisons wurde ab April des Jahres 1949 publik gemacht. Es kam zu einem regelrechten Triumphzug der neuen Substanz; die hauptsächlich beteiligten Forscher erhielten bereits 1951 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.
Politik
Risikostrukturausgleich: Abschied vom Jugendwahn
Der Risikostrukturausgleich (RSA) zwischen den Krankenkassen wird für die Leistungserbringer und damit auch für die Apotheker eine neue Dimension bekommen. Die beauftragten Gutachter haben schon aufgezeigt: Im Jahr 2007 wird es einen umfassenden Ausgleich geben, der allein auf die Morbidität der Versicherten abstellt. Vorher werden aber schon Poole gebildet für chronisch Kranke und Hochrisiko-Patienten. An der Erstellung der Morbiditätslisten sollen auch Leistungserbringer beteiligt werden.
KBV: Sympathie für Internet-Apotheken
Die deutschen Kassenärzte haben sich auf die Seite der E-Commerce-Befürworter geschlagen. Auf einem Symposium der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am 2. März in Königswinter, bezogen führende Vertreter eindeutig Stellung für den Versandhandel mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln über Internet-Apotheken. Mittelfristig könnten die restriktiven deutschen Gesetze durch ein liberaleres europäisches Regelwerk ersetzt werden. lKommentar: Realitätsverlust
Hepatitis C: Wenig Erfolg
Trotz staatlich geförderter Forschung, ist ein wirksamer Impfschutz gegen das Hepatitis-C-Virus nach Ansicht von Wissenschaftlern nicht in Sicht. Dies erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Gudrun Schaich-Walch, auf eine Bundestagsanfrage.
Außerdem in der Druckausgabe:
Klares Nein zu E-Commerce
Schmidt: Trotz Überschuss Arzneikosten senken
Die Schweiz lockt
Freizügigkeit durch Kostenerstattung
BKK-Post startet Versuchsballon
Der Arzt im Hörer
Pharmazie
Einen Schritt weiter
Seit 1. Februar ist das neue Antiallergikum Des(carboethoxy)loratadin (Aerius®, Essex) auf dem Markt. Das Unternehmen schreitet damit im humanen Stoffwechsel einen Schritt voran, denn die Substanz ist der therapeutisch wirksame Metabolit des bekannten H1-Blockers Loratadin. Im Gegensatz zu anderen Antihistaminika soll sie neben der antihistaminergen Wirkung stärkere antiinflammatorische Eigenschaften haben. Desloratadin ist zugelassen für die Behandlung der saisonalen allergischen Rhinitis.
Wie der Haschisch in den Weihrauch kam
Harze von Boswellia-Arten, bereits in der Ayurvedischen Medizin vor circa 5.000 Jahren und in der Antike therapeutisch genutzt, im zwanzigsten Jahrhundert in Vergessenheit geraten und dann spät wiederentdeckt, beinhalten definierte Boswelliasäuren, die mit einem bisher einzigartigen Mechanismus die Biosynthese der potenten proinflammatorischen Mediatoren aus der Leukotrienklasse hemmen.
Glucosaminsulfat bremste Degeneration des Kniegelenks
Peroral verabreichtes Glucosaminsulfat kann die Progression einer Kniegelenksarthrose aufhalten. Dies ist zumindest das Ergebnis einer randomisierten placebokontrollierten doppelblinden Langzeitstudie, die kürzlich im Medizinjournal Lancet erschien.
Außerdem in der Druckausgabe:
Arzneimittelsicherheit von Furosemid-Tabletten
Immunmodulatorische HIV-Therapie steckt in den Kinderschuhen
Patienten blieben Irbesartan treu
Weihrauch ist Mesalazin ebenbürtig
Pharmacon Meran: Worüber Mann nicht spricht
Zur Diskussion gestellt: Das Dilemma mit der Hochschulausbildung
Mediziner behandeln Lungenkrebs meist zu konservativ
Neuer Impfstoff soll vor Gebärmutterhalskrebs schützen
Medizin
Reisemedizin: Meningokokken verursachen in Afrika Epidemien
In industrialisierten Nationen wie Kanada lösen Meningokokken nur sporadisch Hirnhautentzündungen aus. Im Gegensatz dazu verursachen die Bakterien in vielen Ländern Afrikas regelmäßig Epidemien. Bei dem Erreger handelt es sich um Neisseria meningitidis, ein Bakterium, das zunächst den Nasopharynx befällt. Übertragen werden die Bakterien von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion. Eine Impfung gibt es, allerdings nicht gegen die Serogruppe B.
Umfrage: Die meisten impfen vorschriftsmäßig
Über 95 Prozent aller Kinderärzte in Deutschland halten sich an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission STIKO. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Grünen Kreuzes aus Marburg bei knapp 900 Pädiatern.
Außerdem in der Druckausgabe:
Selbsthilfegruppen: "MS ist wie umsteigen von ICE auf S-Bahn"
HIV-Infektionen: Ferien von der Therapie
Wirtschaft und Handel
Hoffmann-La Roche: 2000 ein Jahr der Rekorde
Einen Gewinn von 50 Millionen Franken hat die Schweizer Unternehmensgruppe F. Hoffmann-La Roche im Geschäftsjahr 2000 eingefahren. Aus den 3 Milliarden Franken Nettoschulden Ende 1999 ist zwölf Monate später ein ebenso hohes Nettoguthaben geworden. Die Eigenkapitalquote stieg von 43 auf 46 Prozent. 21 Milliarden Franken stehen Roche an liquiden Mitteln zur Verfügung.
Großbritannien: Hersteller im Streit mit dem Gesundheitsministerium
Arzneimittelherstellern soll in Großbritannien gesetzlich verboten werden, Verschreibungsdaten, die ihnen Arztpraxen und Apotheken zur Verfügung stellen, für Marketingzwecke zu nutzen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Aventis Pharma: Hoher Gewinnzuwachs
DAV-Wirtschaftsforum: Patienten ernst nehmen
Knoll an Abbott verkauft
CyBio zahlt erstmals Dividende
CSE und Wabe: Kooperation im EDV-Sektor verstärkt
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