Ausgabe 07/2003 |
10.02.2003 00:00 Uhr |
Titel
Gesundheitspolitik: Reichstag statt Lahnstein
1In Berlin streiten Regierung und
Opposition heftig um das beste Konzept für eine Gesundheitsreform. Während
sich Grüne und Union annähern, ist die SPD innerparteilich uneins. Ulla
Schmidt will die Arzneimittelpreisverordnung novellieren, Versandhandel und
Mehrbesitz zulassen. Eine zweite Kungelrunde à la Lahnstein wollen CDU und
CSU nicht.
Politik
Diskussion um
Großhandels-Rabatte
Die Spekulationen und Behauptungen, inwieweit die
Großhandlungen ihren Zwangsrabatt nach dem Beitragssatzsicherungsgesetz
bezahlen oder auf die Apotheker abwälzen, nehmen kein Ende. Ein Gespräch
zwischen dem Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) und
Vertretern des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS)
interpretieren beide Seiten recht unterschiedlich.
BKKs wollen eigene
Verbände entmachten
Eine völlig neue Krankenkassen-Landschaft in Deutschland
fordern zwölf Betriebskrankenkassen (BKK) in einem Memorandum. Die
derzeitige Organisation der GKV sei überholt.
Bundessozialgericht erwartet viel Arbeit
Einen deutlichen Anstieg der Rechtsstreitigkeiten vor den
Sozialgerichten befürchtet der Präsident des Bundessozialgerichts (BSG),
Matthias von Wulffen als Folge tief greifender Veränderungen durch die
Reform des Systems der Sozialen Sicherung.
Außerdem in der Druckausgabe:
BSSichG: Falsche Behauptungen und ehrliche Antworten
Herstellerrabatte: Abwicklung vertraglich geregelt
Frauen medizinisch besser versorgen
Kontaktfreudige polnische Apotheker
ABDA-Mitgliederversammlung: Ganz neue Perspektiven
Abrechnungen sorgen für schlechte Stimmung
Pharmazie
Brustkrebs: Trends in der
Therapie
Brustkrebs tritt weltweit immer häufiger auf. In der
westlichen Welt erkrankt im Durchschnitt jede 8. bis 10. Frau. Allein in
Deutschland sind es rund 46 000 jedes Jahr, und viele sterben daran. Grund
genug für Wissenschaftler und Ärzte, intensiv nach neuen, besseren
Therapien zu suchen.
Milzbrandtoxin zur
Krebsbekämpfung
Wohl nur wenige natürliche Verbindungen sind so gefürchtet
wie das Toxin des Milzbranderregers Bacillus anthracis. Doch der
gentechnisch modifizierte Giftstoff könnte helfen, entartete Tumorzellen
in ihre Schranken zu weisen.
Eklampsie: Magnesiumsulfat
beugt Krämpfen vor
Cerebrale Infarkte und Blutungen sind die häufigsten
Todesursachen bei Patientinnen mit Eklampsie und schwerer Präeklampsie.
Magnesiumsulfat gilt als Mittel der Wahl zur Behandlung der Eklampsie.
Außerdem:
Off-label-Use: Immunglobuline bei Multipler Sklerose
Thalidomid: Erneute Zulassung erwogen
Hyperaktive Kinder: Methylphenidat nie
solo
Risedronat als Wochendosis
Bei Antibiotika ist weniger oft mehr
Antikörper verhindert HIV-Infektion
Hypericum-Creme bei Neurodermitits
Ringversuche: Ohne Qualität keine
Zukunft
Identitätsprüfung von Ribavirin
Tamoxifen zur Primärprophylaxen
Medizin
Diphtherie: Die vergessene Krankheit
Diphtherie tritt in Deutschland nur noch sporadisch
auf – vor allem, weil inzwischen mehr als 95 Prozent der Klein- und
Vorschulkinder durch Impfungen vollständig geschützt sind. Die nachfolgenden
Auffrischimpfungen geraten aber immer häufiger in Vergessenheit. Ein Ausbruch
in den ehemaligen Sowjetrepubliken in den 90er-Jahren zeigt, welch dramatische
Folgen dies haben kann.
Laser lenkt
Nervenzellwachstum
Sind ganze Nervenbahnen durchtrennt, leiden die
Betroffenen meist für den Rest ihres Lebens unter Lähmungen. Denn
Nervenzellen finden nur äußerst selten wieder zueinander, um die
Erregungsleitung zu sichern.
Außerdem:
Körpereigener Knorpelersatz bei
Arthrose
Minisonde funkt Blutwerte aus dem
Körper
Spinnenfäden bald als Gelenkbänder?
Ein Leben ohne Brot und
Bier
Wirtschaft und
Handel
Personalkosten: Teilweise Kompensation der Verluste
Auf Grund des Beitragssatzsicherungsgesetzes (BSSichG) drohen
drastische Gewinneinbußen. Größter Kostenblock für einen Apothekenbetrieb sind
neben dem Wareneinsatz die Personalkosten. Eine zumindest teilweise Kompensation
der erwarteten Gewinneinbußen kann damit besonders über eine Reduzierung der
Personalkosten erreicht werden. Bevor Maßnahmen getroffen werden, ist zu klären,
ob und inwieweit sie arbeitsrechtlich zulässig sind.
Eli Lilly holt auf
Das US-Pharmaunternehmen Eli Lilly hat 2002 einen
Jahresumsatz von 11,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet (2001: 11,5 Milliarden
US-Dollar). Das entspricht einem Minus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 17
Monate nach dem Prozac-Patentauslauf zeigt die Gewinnkurve aber wieder nach
oben.
Außerdem in der Druckausgabe:
DAV-Wirtschaftsforum: Versandhandel in anderen Staaten
Telefonaktion: Fragen über Fragen
Hartmann expandiert in Nordafrika
Digitales
Urheber-Pauschale
macht PCs teurer
Computer könnten nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom
durch eine pauschale Abgabe für Urheberrechte teurer werden.
Außerdem in der Druckausgabe:
Digitales Fernsehen noch Nischenprodukt
Internet setzt sich überall durch
Per Chip-Karte sicher ins Netz
Kampfstoffe im Internet
Magazin
Wenn der Valentin
mit der Valentine...
Am 14. Februar ist es wieder so weit: Die Verkaufszahlen von
roten Rosen, kitschigen Grußkarten und grinsenden Plüschtieren steigen
gigantisch in die Höhe. Wer nichts davon abbekommt, kann immer noch sagen: „Ist
ja eh nur ein amerikanischer Brauch.“ Doch weit gefehlt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Farbenlehre
© 2003 GOVI-Verlag
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