Tamoxifen zur Primärprävention |
10.02.2003 00:00 Uhr |
Die Inzidenz von Brustkrebs sank unter Tamoxifen um 38 Prozent im Vergleich zu Placebo. Die Rate an Hormonrezeptor-positiven Karzinome nahm sogar um 48 Prozent ab, während rezeptornegative Tumoren nicht beeinflusst wurden. Das Alter der Frauen spielte dabei keine Rolle. Der Nutzen der Primärprävention wurde jedoch mit gravierenden Nebenwirkungen erkauft: Unter Tamoxifen traten Endometriumkarzinome um den Faktor 2,4 und venöse Thromboembolien um den Faktor 1,9 häufiger auf. Dagegen war die Rate an Tumoren an der Gebärmutterschleimhaut unter Raloxifen unverändert. Insgesamt änderte sich die Gesamtsterblichkeit an Krebs durch die Medikation nicht.
Angesichts dieser Nebenwirkungen halten die britischen Wissenschaftler eine Tamoxifen-Prophylaxe derzeit höchstens bei Frauen mit sehr hohem Brustkrebsrisiko für angebracht. Neuere Arzneistoffe wie Raloxifen oder Aromatasehemmer wie Anastrozol könnten möglicherweise den gleichen Nutzen, aber weniger Risiko bringen. Dies werden erst laufende Studien zeigen können.
Quelle:
Cuzick, J., et al., Overview of the main outcomes in breast-cancer prevention trials. Lancet 361 (2003) 296 – 300.
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