Ausgabe 45/2004 |
01.11.2004 00:00 Uhr |
Editorial
Verhaltene Freude
Titel
Soja und Rotklee: Phytoestrogene in der Prävention
Phytoestrogene wie Isoflavone und Lignane
sind Pflanzeninhaltsstoffe, die beim Menschen gewebsspezifisch estrogene
oder antiestrogene Wirkungen auslösen. Studien zeigen, dass Stoffe wie
Genistein, Daidzein und Equol vielfältige günstige Effekte in der
Prävention schwerer Erkrankungen zeigen. Was ist bei der Anwendung am
Menschen gesichert?
Politik
Turbulenzen begleiten Gesundheitskarte
Obwohl Krankenkassen und Leistungserbringer ihre
Differenzen zur Gesundheitskarte beigelegt hatten, wurde es vergangene
Woche erneut eng. Mit einer gemeinsamen Erklärung verhinderten die
Beteiligten am Telematik-Vorhaben eine drohende Ersatzvornahme des
Gesundheitsministeriums.
Gesundheitsausgaben: Keine Belastung für Arbeitgeber
Die Belastung der Arbeitgeber durch deren Beteiligung
an den Gesundheitskosten ist eine der häufigsten Begründungen für
Gesundheitsreformen. Ein von der Techniker Krankenkasse (TK) vorgestelltes
Gutachten widerlegt jetzt den Zusammenhang zwischen der Höhe der
Gesundheitskosten und der Beschäftigungsentwicklung.
BSG: Kassen müssen im Einzelfall auch für nicht
zugelassene Mittel zahlen
Normalerweise müssen die Krankenkassen nur die Kosten von in
Deutschland zugelassenen Medikamenten übernehmen. Eine Entscheidung des
Bundessozialgerichts (BSG) zeigt allerdings, dass es auch Ausnahmen gibt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Arzneiausgaben: Weiter auf rasanter Talfahrt
Gesundheitsstreit: Von Union keine Spur
Einheitliche Festbeträge für Hilfsmittel
Erfolgsmodell Hausapotheke
Slowakei: Regierung findet Mehrheit für Reform
DocMorris will mehr vom Kuchen
EU-Behörde soll Betrug eindämmen
Pharmazie
Schlafapnoe: Schnarcher
leben gefährlich
Unbemerkt und doch mit fatalen Folgen: Die obstruktive
Schlafapnoe, charakterisiert durch immer wiederkehrende Atemaussetzer
während des Schlafs, zieht ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten,
Schlaganfall oder Depressionen nach sich. Apotheker können helfen,
gefährdete Personen zu identifizieren.
Hypogonadismus:
Androgene für drei Monate
Männer mit Testosteronmangel-Beschwerden können jetzt eine
Hormonsubstitution für drei Monate bekommen. Ein neues Depotpräparat
enthält 1000 mg Testosteronundecanoat in öliger Lösung und erzeugt relativ
gleichmäßige Hormonspiegel über mehrere Wochen.
ZL: Weltweit eines der
besten
Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. (ZL) nahm
2004 an internationalen Ringversuchen teil, um seine analytische
Leistungsfähigkeit vergleichend zu testen. Auch in diesem Jahr
qualifizierte sich das ZL wieder als eines der besten Laboratorien
weltweit.
Außerdem:
Antimykotika: Auch Grundlage wichtig für Therapieerfolg
Dexamethason auch beim milden Krupp
Neu auf dem Markt: Bivalirudin, Cholera-Toxin-B, Efalizumab, Eflornithin, Eplerenon und Strontiumranelat
Medizin
Schmerztherapie: Akupunktur punktet in Studien
Selten präsentieren Studienleiter ihre Ergebnisse so gelöst,
wenn Studienziele nicht erfüllt wurden: In den so genannten gerac-Studien
half auch eine vermeintlich unwirksame Akupunkturmethode den
Schmerzpatienten und die traditionelle Akupunktur war der Standardtherapie
nicht wie erwartet gleichwertig, sondern deutlich überlegen.
Reisemedizin:
Massenimpfkampagne gegen Polio
Mittlerweile ist das Polio-Virus nur noch in sechs
Ländern heimisch. Die erneute Ausbreitung des Erregers in Afrika
bezeichnet die Unicef jedoch als „schweren Rückschlag“ im Kampf um die
vollständige Ausrottung der Kinderlähmung.
Außerdem:
Weltdiabetestag: Bundesweite Aktionswoche in Apotheken
Wirtschaft und Handel
Merck: 150 Prozent mehr Gewinn
Die Merck KGaA, Darmstadt, erwartet im laufenden Jahr einen enormen
Gewinnzuwachs. Bei der Herbstpressekonferenz wies die Unternehmensführung
zudem darauf hin, dass der Hersteller keinerlei Bezug zum
US-Pharmaunternehmen Merck & Co., Whitehouse Station, New Jersey, hat.
DocMorris wächst dynamisch
Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat in den ersten neun
Monaten des laufenden Jahres nach eigenen Angaben die Zahl der Kunden in
Deutschland im Vergleich zu 2003 verdoppelt. Zum gleichen Zeitpunkt des
Vorjahres habe die Kundenzahl bei 250.000 gelegen. Der Umsatz stieg in den
ersten drei Quartalen 2004 auf 93 Millionen Euro, 2003 waren es 32
Millionen Euro.
Außerdem in der Druckausgabe:
125 Jahre Max Jenne: Spende statt Präsente
Europa in Kürze
Kliniken beklagen GKV-Zahlungsmoral
Celesio AG erhält britischen Preis
Inten unterstützt bei Standortsuche
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