Ausgabe 30/2005 |
25.07.2005 00:00 Uhr |
Editorial
Offene Diskussion
Titel
Reine Enantiomere: Die bessere Hälfte bewährter
Arzneistoffe
Racemate von Arzneistoffen stellen Kombinationspräparate dar, nämlich die
Kombination aus zwei spiegelbildlichen, aber nicht identischen Stoffen (Enantiomere)
im Verhältnis 1:1. Während ältere Arzneimittel häufig Racemate enthalten,
wurden in den letzten Jahren vermehrt reine Enantiomere auf den Markt
gebracht. Dies verbessert in der Regel die Qualität der Therapie.
Politik
Rabatte: Lauterbach pöbelt gegen Apotheker
Ulla-Schmidt-Berater und SPD-Bundestagskandidat
Professor Dr. Karl Lauterbach versucht, sich auf Kosten der Apotheker zu
profilieren. In der Online-Ausgabe der Berliner Zeitung vom 20. Juli wirft
er Apothekern vor, überteuerte Medikamente zu Lasten der Patienten
abzugeben.
Bundestagswahl: Union macht sich das Leben schwer
Der Bundespräsident hatte den Bundestag kaum
aufgelöst, da ließ der noch amtierende Bundeskanzler wissen, dass die
Reformen richtig gewesen seien und dass er diesen Weg fortsetzen wolle.
Während die SPD den Wahlkampf aufnimmt, zermürbt sich die CDU selbst
beispielsweise mit der Debatte über den Sinn des Prämienmodells.
Arzneimittel: Ausgaben steigen wie erwartet
Steigende Arzneiausgaben lassen Krankenkassen und
Bundesgesundheitsministerium zusehends unruhig werden. Dabei entwickeln
sich die Kosten exakt im erwarteten Rahmen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Interview: Keine Exklusivveranstaltung für Delegierte
Arzneimittelzulassung: Regierung hält BfArM-Umbau für abgeschossen
Gesundheitsministerkonferenz: Begrenzte Freiheit für den Binnenmarkt
EuGH: Viele Nahrungsergänzungsmittel ab Dezember nicht mehr verkehrsfähig
Pharmazie
Molekülsimulation: Dissoziationsverhalten von schnell wirksamen
Insulinmutanten
Schnell wirksame Insuline wie Insulin Lispro, Aspart und
Glulisin weisen verglichen mit Humaninsulin ein verändertes
Dissoziationsverhalten auf. Eine Computersimulation eröffnet nun einen
neuen Erklärungsansatz für dieses unterschiedliche Verhalten.
PZ-Innovationspreis: Saquinavir aus HIV-Therapie nicht wegzudenken
Eine Substanz, die 1997 von der Pharmazeutischen Zeitung
mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde, erlebt derzeit eine
Renaissance in der HIV-Therapie. War es1997 das neue Wirkprinzip von
Saquinavir, das für Aufsehen sorgte, so ist es heute seine Interaktions-
und Resistenzarmut.
Neue Bezugsbedingungen
für Clofazimin
Clofazimin (Lampren®) ist zugelassen zur Behandlung der
Lepra und des Erythema leprosum und wird zudem Off-label bei schweren
Hauterkrankungen angewendet. Apotheken konnten das in Deutschland nicht
zugelassene Arzneimittel bisher aus dem Ausland importieren. Nun muss das
Arzneimittel direkt über die WHO oder in Ausnahmefällen direkt beim
Hersteller bezogen werden. l Ausrottung der Lepra dauert noch Jahrzehnte
Außerdem:
ZL-Expertentreffen: Handhabung von TCM-Drogen in der Apotheke
Midazolam bei Krampfanfällen
Klinische Pharmazie: Senioren kompetent beraten
Medizin
Vogelgrippe: Bedrohliche Entwicklung in
Asien
Übertriebene Vorsicht oder ernst zu nehmende Warnungen:
Wie groß ist die Bedrohung durch eine Grippe-Pandemie tatsächlich? Das
Influenzavirus H5N1 lässt keine Zweifel an seiner Gefährlichkeit. Es
verändert sich mit rasender Geschwindigkeit und sorgt immer wieder für
Todesfälle, zuletzt in Indonesien.
Pandemieplan: Apotheker sind einbezogen
Seit diesem Jahr steht für Deutschland ein nationaler
Influenzapandemieplan zur Verfügung, der das Vorgehen bei einer
Grippepandemie regelt. Über die geplante Versorgung mit Virustatika sprach
die PZ mit Dr. Christiane Eckert-Lill, Geschäftsführerin Pharmazie bei der
ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Wirtschaft und Handel
Arzneimitteldistribution: Pfizer
ist »nur die Speerspitze«
Der PZ-Bericht über die Vertriebspläne des weltgrößten Pharmakonzerns
Pfizer hat Wellen geschlagen. Deutlich wurde in den vergangenen Tagen,
dass auch andere Konzerne ihre Distributionsstrukturen ändern wollen.
Sanicare wächst kräftig
Die Sanicare-Versandapotheke ist nach eigenen Angaben weiterhin auf
Erfolgskurs. Mit einem Umsatz von 220 Millionen Euro im Geschäftsjahr
2004/2005 habe man die eigene Prognose um 10 Prozent übertroffen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Roche über Erwartungen
Fresenius verändert sich
Neuer Webauftritt der Expopharm
Europa in Kürze
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