Medizinticker - Archiv |
25.07.2005 00:00 Uhr |
Amerikanische Forscher haben ein Protein identifiziert, das bei Übergewichtigen eine Insulinresistenz auslösen kann. Das Team um Barbara Kahn von der Harvard-Universität in Boston, Massachusetts, deckt damit eine Verbindung zwischen Adipositas und Diabetes auf molekularer Ebene auf. Denn das so genannte RBP4-Gen wird nach der Leber vor allem im Fettgewebe exprimiert und kodiert für das Protein RBP4 (retinol binding protein 4), welches in hohen Konzentrationen zu einer Insulinresistenz, in niedrigen zum gegenteiligen Effekt führt. Der RBP4-Spiegel ist sowohl bei insulinresistenten Mäusen als auch bei übergewichtigen Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes erhöht, berichteten die Wissenschaftler vergangene Woche im Wissenschaftsmagazin Nature (436 (2005) 354-360). Sie fanden zudem heraus, dass der Insulinsensitizer Rosiglitazon den RBP4-Spiegel verringert und gehen davon aus, dass ein gezieltes Abfangen des Proteins einen neuen, effektiven Therapieansatz bei Typ-2-Diabetes bieten könnte. Bislang war RBP4 nur als Carrierprotein bekannt, das Vitamin A ins Gewebe transportiert. PZ
Der auch für Menschen gefährliche Fuchsbandwurm breitet sich in
Deutschland weiter aus und ist nicht mehr auf den Süden beschränkt. Eine
Studie des Friedrich-Loeffler-Instituts ergab laut dem Deutschen
Jagdschutzverband (DJV), dass sich der Fuchsbandwurm (Echinococcus
multilocularis) in Thüringen von 1990 bis 2003 räumlich stark ausgebreitet
hat. In einigen westlichen Landesteilen sei inzwischen jeder zweite Fuchs
mit dem Parasiten infiziert, in Brandenburg habe er den äußersten Osten
erreicht. Der DJV forderte eine bundeseinheitliche epidemiologische
Überwachung und Analyse der Endwirte, zu denen neben dem Fuchs auch der
Marderhund gehöre. Diese eingewanderte Art breite sich rasant von Ost nach
West aus. Zum Schutz vor Fuchsbandwurminfektionen sollten Früchte, Gemüse
und Pilze vor dem Essen unbedingt abgewaschen und erhitzt werden. dpa
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