Ausgabe 30/2000 |
24.07.2000 00:00 Uhr |
PZ 30 INHALT
Editorial
Sinn des Lebens
Titel
Heute über die Konzepte von morgen nachdenken
Die Zukunft des Arzneimittelmarktes beschäftigt Marktteilnehmer wie
Wissenschaftler in gleichem Maß, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: Geht es für
die einen um die wissenschaftliche Analyse der bisherigen und die Prognose der weiteren
Entwicklung, so müssen sich die anderen auf Veränderungen einstellen und geeignete
Strategien für notwendige Anpassungsprozesse erarbeiten. In diesem Punkt treffen sich
auch die Interessen, weil die Gestaltung des Marktes immer aufs Neue wissenschaftlich
reflektiert und hinterfragt werden muss. In diesem Beitrag werden sieben Thesen
kommentiert, die Dr. Susanne Wähling und Professor Dr. J.-Matthias Graf von der
Schulenburg, Universität Hannover, in einer Studie über die Zukunft des
Arzneimittelmarktes aufgestellt haben.
Politik
Vom Fachkollegen lernen
Manche Kontakte bahnen sich auf ungewöhnlichen Wegen an. So zwischen Dr. Christoph
Heintze, derzeit in der Weiterbildung zum Allgemeinmediziner, und Dr. Jens Schneider,
Apotheker in Augsburg. In der Apotheke am Königsplatz hat Heintze einige Tage hospitiert.
Der Arzt interessierte sich für das Innenleben einer Offizin. Die PZ fragte beide nach
ihren Eindrücken.
GMK lehnt Sonderrechte für Ärzte strikt ab
Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) hat sich mit großer
Mehrheit gegen eine Aufweichung des Apothekenvorbehalts für rezeptpflichtige Arzneimittel
ausgesprochen. Ärzte sollen weiterhin keine Sonderrechte für den Vertrieb von
Arzneimitteln in der eigenen Praxis erhalten.
Know-how der Apotheker ist mehr denn je gefragt
Ganz im Zeichen der Gesundheits- und Berufspolitik stand der Sonntag des
Baden-Württembergischen Apothekertages in Freiburg unter Leitung von Fritz Becker,
Präsident des Landesapothekerverbandes.
Außerdem in der Druckausgabe:
Personalkrise im BfArM wird immer offenkundiger
BMG-Beamte dürfen sich auch "privat" äußern
EU-Nachrichten
Entschuldigung für falsches Zitieren
Steuerreform: Zustimmung kritisiert
Gesundheitspolitik kein Thema für den Kanzler
Pharmazie
Flüssige Phytopharmka lassen sich oft nicht genau dosieren
Flüssige Phytopharmaka zur peroralen Einnahme spielen in der Selbstmedikation eine
wichtige Rolle. Sie lassen sich im Gegensatz zu den festen Arzneiformen individuell
dosieren. Dabei ergeben sich allerdings auch Probleme mit der Dosierungsgenauigkeit.
Unzureichende, meist fehlende Hinweise, wie man die Tropfflasche richtig handhabt, eine zu
schnelle oder zu langsame Tropfenfolge und schwankende Tropfgewichte stehen nicht im
Einklang mit der geforderten Produktqualität und Arzneimittelsicherheit. Diese breit
angelegten Untersuchung gibt eine Übersicht über die Dosierungsgenauigkeit
handelsüblicher pflanzlicher Tropfenpräparate. In einer ersten Teilstudie wurden 23
Fertigarzneimittel des deutschen Marktes aus der Indikationsgruppe der
Antitussiva/Expektorantia untersucht.
Nahezu zwei Drittel schludern bei Arzneimitteleinnahme
Pro Jahr sterben in Deutschland 220.000 Menschen an den Folgen einer
Krebserkrankung. Etwa 150.000 leiden abhängig von Tumorstadium und Metastasenbildung an
zum Teil unerträglichen Schmerzen und doch erhält nur jeder fünfzigste eine
ausreichende Schmerztherapie mit Morphin-Präparaten.
Schluss mit Morphin-Mythos
Pro Jahr sterben in Deutschland 220.000 Menschen an den Folgen einer
Krebserkrankung. Etwa 150.000 leiden abhängig von Tumorstadium und Metastasenbildung an
zum Teil unerträglichen Schmerzen und doch erhält nur jeder fünfzigste eine
ausreichende Schmerztherapie mit Morphin-Präparaten.
Außerdem in der Druckausgabe:
Fettsäuren in geschmackvoller Alternative
Pharmacon Westerland: Therapie bei Erkrankungen des rheumatischen
Formenkreises
Weniger Fälle von Missbrauch
Antihypertensiva steigern nicht Brustkrebsrisiko
Medizin
In Nervenzellen schlummern
Selbstheilungskräfte
Neurodegenerative Erkrankungen und Verletzungen des zentralen
Nervensystems können in Zukunft möglicherweise behandelt werden, indem man körpereigene
Reparaturmechanismen ankurbelt. Mit dieser Meldung machte kürzlich ein amerikanisches
Forscherteam im Wissenschaftsmagazin Nature auf sich aufmerksam. Bei ausgewachsenen
Mäusen war es ihnen gelungen, neuronale Vorläuferzellen zur Bildung von reifen
Nervenzellen anzustoßen.
Glaukom: Regulation des Blutflusses defekt
Noch vor wenigen Jahren schien die Sache klar zu sein:
Glaukom bedeutet erhöhten Augeninnendruck. Diese einfache Beziehung gilt heute nicht
mehr. Bei vielen Glaukompatienten ist auch die Regulation der Durchblutung von Netzhaut
und Sehnerven gestört. Wissenschaftler arbeiten an modernen Verfahren, die diese Schäden
frühzeitig sichtbar machen.
Wirtschaft und Handel
PZ - Interview: Distribution über den Großhandel hat Vorrang
Wird in der Zukunft der Distributionsweg für Arzneimittel vom Hersteller über den
Pharmazeutischen Großhandel zur Apotheke immer mehr durch Direktlieferungen in Frage
gestellt ? Der Fall Prostavasin von Schwarz Pharma Deutschland hat die Diskussion wieder
angeheizt. Auch nach Einstellung des Direktvertriebes von Prostavasin (PZ 29, Seite 21, 20
Juli 2000) ab 15. August bleibt die Frage weiter virulent. Die Pharmazeutische Zeitung
sprach mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sanacorp Pharmahandel AG,
Manfred Renner. Er zeichnet auch für Sanalog verantwortlich, die im Zusammenhang mit dem
beabsichtigten Direktvertrieb von Prostavasin in das Kreuzfeuer der Kritik geriet.
Phoenix: 15-Milliarden-Marke übertroffen
Der Umsatz des Phoenix Pharmahandels ist im Geschäftsjahr 1999/2000 (31.
Januar) erstmals über 15 Milliarden DM gestiegen. Auf Grund des erstmaligen Einbezugs des
englischen Teilkonzerns stieg der Umsatz im europäischen Ausland um 37,5 Prozent auf 6,6
Milliarden DM. Auch für das neue Geschäftsjahr erwartet Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd
Scheifele vor allem von dort weiteren Zuwachs.
Außerdem in der Druckausgabe:
Güldner im EDV-Praxismarkt
Pharbil Pharma übernimmt Thiemann in Waltrop
Biogen erweitert Produktionsanlage
AstraZeneca will mit neuen Produkten wachsen
Computerpraxis
Rat vom virtuellen Arzt
Gesundheitsangebote im Internet sind gefragt. Sechzig Prozent der Surfer
suchen Gesundheitstipps im Netz, 66 Prozent wollen ihren Arzt per E-Mail kontaktieren, 38
Prozent würden für Telephondienste bezahlen. Dies gaben zumindest Besucher des
Gesundheitsportals NetDoktor bei einer Umfrage im März an.
Magazin
EXPO 2000: Essenz des Lebens
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