Ausgabe 44/2000 |
30.10.2000 00:00 Uhr |
Titel
Stabile Physiologische Mischmizellen, eine zukunftsträchtige Arzneiform
Zu den modernen Arzneiformen gehören die kolloidalen Arzneiformen wie Liposomen, Mikroemulsionen, Nanoparts, Nanokapseln und Mizellen. Liposomen, Mikroemulsionen und Mizellen sind bereits in der Therapie und Kosmetik als Vehikelsysteme im Einsatz. Während Nanoparts und Nanokapseln in den letzten Jahren stark bearbeitet wurden, sind Mizellen, insbesondere Mischmizellen, zu Unrecht eher Stiefkinder der Forschung. Dabei sind Mizellen und Mischmizellen, zumal wenn sie aus physiologischen Substanzen (Hilfsstoffen) bestehen, für die Solubilisierung lipophiler Problemarzneistoffe bestens geeignet. Untersuchungen zur Solubilisierung stellen bisher das Hauptbetätigungsfeld der Pharmazeuten dar.
Politik
Apotheker gegen Abgabe von Arzneimitteln durch Ärzte
Mit Unverständnis und Bedauern reagierte die ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände auf eine Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm, wonach die Abgabe von Restarzneimitteln durch einen niedergelassenen Arzt, die dieser von Patienten oder von Angehörigen verstorbener Patienten erhält, wettbewerbsrechtlich nicht relevant sei.
Europharm Forum: Friese zieht Erfolgsbilanz
Nach zwei Jahren, in denen er als Präsident an der Spitze von EuroPharm Forum stand, zog ABDA-Präsident Hans-Günter Friese Ende Oktober auf der Jahrestagung in Kopenhagen Bilanz. Dabei konnte er für das 1992 mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegründete europäische Apothekerforum ein besonderes Ereignis vermelden. Konzept und Aktivitäten von EuroPharm Forum sind so erfolgreich, dass dies die WHO bereits zu einer Nachahmung motiviert hat: Mit dem Pharmaceutical Forum of the Americas wurde eine analoge Kooperation der nord-, mittel- und südamerikanischen Länder initiiert.
DKG: Krankenhausapotheken brauchen neue Strukturen
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) will alle Krankenhäuser zu "integrierten Dienstleistungszentren" machen. Und dabei nicht nur den niedergelassenen Arzt verdrängen, sondern auch die öffentliche Apotheke. Sie fordert in ihrem neuen Grundsatzpapier "Positionen der DKG zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens" massive Veränderungen der derzeitigen gesetzlichen Grundlagen bei der Zusammenarbeite der Leistungserbringer.
Außerdem in der Druckausgabe:
Internet-Apotheke Kerkrade: Urteilsverkündung am 9. November
Neuer Rekord für PZ-Online
Apotheker halten Platz 3 in der Kundenzufriedenheit
Koalition will Reform noch vor der Sommerpause einbringen
Verhaltenskodex soll Forschung sichern
AMR-Revision zurüchgewiesen
Abwanderungen bringt AOK in ein Dilemma
Höchste zeit für ein modernes System
Pharmazie
Scharfmacher mit Profil
Glucosinolate sind Organoschwefelverbindungen, die vor allem in Cruciferen-Gemüse vorkommen. Sie bilden Isothiocyanate, deren antikarzinogenes Potenzial unter den chemopräventiv wirksamen Phytaminen einen Spitzenplatz einnimmt.
Neu auf dem Markt: Esomeparzol, Lercanidipin und Trastuzumab
Drei neue Wirkstoffe ergänzen seit Oktober das Arzneimittelsortiment. Der Protonenpumpenblocker Esomeprazol ist das optisch reine Isomer des bekannten Omeprazols. Der Calciumantagonist Lercanidipin ähnelt strukturell seinem Vorgänger Nifedipin. Mit dem monoklonalen Antikörper Trastuzumab steht bestimmten Brustkrebspatientinnen ab sofort ein völlig neues Therapieprinzip zur Verfügung.
Hypericum ist Imipramin ebenbürtig
Die Wirksamkeit von Johanniskraut als Antidepressivum wird seit mehreren Jahrzehnten untersucht. Momentan existieren hierzu 23 Studien. In kürzlich durchgeführten direkten Vergleichsstudien mit Amitriptylin, Imipramin oder Maprotilin konnte stets eine Wirksamkeit gezeigt werden. Das Design dieser Arbeiten, die Methoden und die statistischen Analysen wurden jedoch häufig kritisiert.
Außerdem in der Druckausgabe:
Auch Aminosäurendefizite schwächen das Immunsystem
Kombianalgetika bei Migräne erste Wahl
Vom injizierbaren zum inhalativen Insulin
Medizin
Antikörper hetzen Makrophagen und T-Zellen auf Tumorzellen
Mit Removall® hat Fresenius HemoCare Ende Oktober einen neuen Antikörper zur Krebstherapie auf den Markt gebracht. Das Immunglobulin ist als Medizinprodukt zugelassen, um Stammzellen ex vivo von Tumorzellen zu befreien. Die so gereinigten Zellpräparate erhalten Brustkrebspatientinnen nach einer Hochdosis-Chemotherapie, um das von den Zytostatika zerstörte blutbildende System im Knochenmark wieder aufzubauen.
Lobby für Vergessene
Silver-Russel-Syndrom, Autoaggression, Carboxylase-Defekt: Zahlreiche Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen sind so selten, dass viele Ärzte meist gar nichts oder kaum etwas darüber wissen und die Eltern häufig mit Floskeln abspeisen. Über 70.000 vernetzte Daten mit 1700 Schlagworten von A wie "Aarskog-Syndrom" und "Aganglionose" bis Z wie "Zöliakie" oder "Zytomegalie" verfügt die bundesweit einmalige Datenbank des "Kindernetzwerks e. V. für kranke und behinderte Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft", Aschaffenburg.
Außerdem in der Druckausgabe:
Preis für Hirnforschung
Adlerauge statt Brillenschlange
Robert-Koch-Preis geht an amerikanischen Mikrobiologen
Raucherinnen haben oft schwierige Kinder
Computerpraxis
Gute Resonanz auf "Apotheker im Internet
Der Verein "Apotheker in Internet" hat nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 100 Mitglieder. Gegenüber der PZ zeigte sich der Vorsitzende Dr. Hermann Vogel jun. mit der bisherigen Resonanz sehr zufrieden. Ziel des Vereins sei es, das Internet für Apotheker nutzbar zu machen. Dem Verein angeschlossen ist die Deutsche Apotheken Netzwerk GmbH (DAN), die , so Vogel "ein realistisches, anwenderfreundliches und kundenorientiertes Internetkonzept" biete.
Außerdem in der Druckausgabe:
Tongrentang goes online
Computerarbeit schafft neue Krankheitsbilder
Wirtschaft und Handel
Datenannahme-Zentrale in Berlin gegründet
Die Apothekenrechenzentren haben gemeinsam die GDSG Gesellschaft für zentrales Datenmanagement und Statistik im Gesundheitswesen mbH gegründet, um für eine lückenlose Verfügbarkeit der bundesweiten Verordnungsdaten zu sorgen und eine zuverlässige Auswertungen als Grundlage für politische Entscheidungen zur Verfügung zu stellen. Dies geht aus einer gemeinsamen Presseinformation hervor.
Ökoaudit für Sanacorp in Asperg
Als erste Betriebsstätte eines deutschen Pharmagroßhandels hat die Niederlassung Asperg von Sanacorp nach eigenen Angaben das Umweltzertifikat nach der EG-Öko-Audit-Verordnung erhalten. Am 17. Oktober 2000 wurde dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Manfred Renner die Urkunde von IHK-Geschäftsführer Jochen Haller überreicht. Zug um Zug sollen alle 14 Standorte von Sanacorp zertifiziert werden.
Außerdem in der Druckausgabe:
Vereinte schlägt europäisches Krankenversicherungsmodell vor
Meldungen
Magazin
Kirche und Aids: Verloren in Afrika
Vorsorge-Aktion: ABDA und ZDF starten Nieren-TÜV
Ab November: Keine Angst vorm Impfen
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