Ausgabe 27/2000 |
03.07.2000 |
PZ 27 INHALT
Editorial
Vorteile
Titel
50 Jahre ABDA: "Es wird an uns liegen, diesem Namen Inhalt zu
geben"
Vom 11. bis 15. Juli 1950 fand der erste Apothekertag nach dem Krieg
in Berlin statt. Die Festansprache hielt der Pharmaziehistoriker Georg Urdang (1882 bis
1960), der 1938 Deutschland verlassen musste und inzwischen in den USA lebte. Urdang
verglich in seinem Vortrag das amerikanische und deutsche Apothekenwesen. Insbesondere
ging er auf eines der Grundprobleme im westlichen Nachkriegsdeutschland ein, das für die
Apotheker unter dem Stichwort "Niederlassungsfreiheit" über viele Jahre hinweg
von essenzieller Bedeutung werden sollte: der Freiheitsbegriff der Amerikaner.
Politik
Diabetes: Folgeerkrankungen sind Kostentreiber
Ein Diabetes mellitus vom Typ 2 ist für die Betroffenen mit mangelnder
Lebensqualität und für das Gesundheitswesen mit hohen finanziellen Belastungen
verbunden. Bisher veröffentlichte Zahlen waren lückenhaft und basierten auf
Schätzungen. Jetzt liegen die durch den Typ-2-Diabetes verursachten volkswirtschaftlichen
Gesamtkosten auf dem Tisch.
Bündnis Gesundheit: Budgetierung muss ausgesetzt werden
Das Bündnis Gesundheit 2000 hat die Bundesregierung erneut aufgefordert, die
Budgetierung im Gesundheitswesen aufzuheben. "Ein rein unter ökonomischen Kriterien
festgesetztes Budget führt notwendigerweise zu Rationierung und Qualitätsminderung und
lässt keinen Raum für medizinischen Fortschritt", machte Manfred Richter-Reichhelm,
Vorsitzender der kassenärztlichen Bundesvereinigung, bei einer Diskussionsveranstaltung
des Bündnisses in Berlin deutlich.
Internet: Gegen die Anarchie
Die Cyberwelt kennt in der realen Welt kaum Gesetze oder Grenzen. Mit der neuen
E-Commerce-Richtlinie sind erste europarechtliche Instrumentarien geschaffen. Eine
rechtliche Bewertung insbesondere mit Bezug auf die Internet-Apotheke im niederländischen
Kerkrade gab Professor Dr. Christian Koenig, Universität Bonn, ab.
Außerdem in der Druckausgabe:
Einhellige Kritik an der "Öko-Test"-Positivliste
Niedersachsen: Magdalene Linz ist neue Kammerpräsidentin
Gerd Welge bestätigt
Zwei-Klassen-Medizin durch Arzneimittelbudget etabliert
Innovationskomponente
Stange-Prozess: Expo-Apotheke im Visier
Pharmazie
Flavonoide II: Trotz Resorptionsschwächen gut wirksam
Die meisten Flavonoide werden schlecht resorbiert und intensiv metabolisiert. Trotz
dieser ungünstigen Voraussetzungen zeigten die Substanzen in Experimenten ein breites
Wirkspektrum und auch klinisch sind Nutzeffekte belegt.
DAC-NRF: Keine Empfehlung für Bleipflastersalbe
Bleisalzen wird die stärkste adstringierende Wirkung aller Metallsalze
zugeschrieben. Die cutane Anwendung von Bleiverbindungen beschränkte sich in den letzten
Jahren jedoch weitgehend auf Bleipflaster und dessen Zubereitungen, die als
"Zugsalben" oder zur Erweichung von Borken beim hyperkeratotisch-rhagadiformen
Hand- und Fußekzem angewendet wurden. Dem noch in kosmetischen Haarfärbemitteln
verwendeten Bleiacetat ("Bleizucker") und seinen Lösungen
("Bleiessig") kommt nur noch pharmaziehistorische Bedeutung zu.
Neu: Atosiban, Celecoxib,
Etanercept, Etonogestrel und Insulin glargin
Fünf neue Substanzen ergänzen seit Juni 2000 das deutsche Arzneimittelsortiment.
Neben dem Wehenmittel Atosiban, das nur über Klinikapotheken und krankenhausversorgende
Apotheken vertrieben wird, steht mit Etonogestrel erstmals ein Implantat zur
Empfängnisverhütung zur Verfügung. Das Basalinsulin Insulin glargin wirkt über 24
Stunden. Etanercept und Celecoxib bereichern das Spektrum der Antirheumatika. Infliximab
ist jetzt auch zugelassen bei rheumatoider Arthritis.
Außerdem in der Druckausgabe:
Thrombolytische Therapie bei älteren
Infarktpatienten umstritten
Mistellektine bessern Lebensqualität von Tumorpatienten
QMS-Apothekenpraxis: Ringversuch zur Qualitätssicherung bei
Blutuntersuchungen
Sildenafil bleibt vorerst ohne Konkurrenz
Zyban - die erste Anti-Raucher-Pille
Zinnfluorid erfolgreicher gegen Parodontose
Medizin
Zusätzliche Präparate bei gesunder Ernährung
unnötig
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat gemeinsam mit den
entsprechenden Organisationen der Schweiz und Österreichs neue Empfehlungen für die
Aufnahme verschiedener Nährstoffe herausgegeben. Die wichtigsten Änderungen sind dabei
höhere Referenzwerte für die Aufnahme von Vitamin C, Vitamin E und Calcium.
Außerdem in der Druckausgabe:
Schlafstörungen erhöhen Unfallrisiko
Wirtschaft und Handel
Auf neuen Wegen die Chancen nutzen
Die Selbstmedikation hat medizinisch und ökonomisch große Bedeutung erlangt. Ein
Grund für Pharmaverbände und Apothekerschaft, einen praxisorientierten Kongress zum
Thema auszurichten. Marketingspezialisten, Marktforscher, Kommunikationswissenschaftler
und Offizinapotheker referierten aus der Praxis für die Praxis. Eine Ausstellung hat den
Kongress flankiert.
Wybert firmiert als Gaba
Die auf medizinische Zahnpflege spezialisierte Wybert GmbH in Lörrach wurde
zum 1. Juli 2000 in Gaba GmbH umbenannt. Damit erfolgt eine Angleichung des Firmennamens
an die Schwestergesellschaften in der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich sowie der
Muttergesellschaft in Münchenstein bei Basel.
Außerdem in der Druckausgabe:
Lohnsterfreie Auszahlungen an Arbeitnehmer- Steuertipp
Meldungen
Magazin
PZ-Leserreise: Eine ganz andere Vorstellung von Medizin
Etwa 70 Apothekerinnen und Apotheker machten sich Mitte Mai mit der PZ auf
den Weg ins Reich der Mitte, um sich vor Ort einen Eindruck von der Traditionellen
Chinesischen Medizin (TCM) zu verschaffen. Dazu gehörte der Besuch eines Krankenhauses,
in dem die Ärzte vorwiegend traditionelle chinesische Methoden praktizieren, der über
300 Jahre alten Tong-Ren-Apotheke in Pekings Altstadt und eines Heilkräutergartens.
EXPO 2000: Kraft durch Visionen
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