Pharmazeutische Zeitung online

Ausgabe 18/2000

01.05.2000  00:00 Uhr

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Neugierig geworden

Titel
Freie Radikale: Zytostatika lösen die oxidative Bremse im Zellzyklus aus
Schon lange ist bekannt, dass reaktive Sauerstoffspezies in Form von oxidativem Stress an pathogenetischen Prozessen beteiligt sind. Heute wird ihre Rolle differenzierter gesehen. ROS wirken auch bei physiologischen Regulationsmechanismen als Signalstoffe mit. Neu erkannt wurde ihre Beteiligung an der Steuerung des komplexen Zyklus der Zellteilung. Pharmakologisch interessant: Die sehr häufig in der Klinik eingesetzten Chinonderivate, zum Beispiel Doxorubicin, entfalten ihre antikanzerogene Wirkung über die Bildung von Sauerstoffradikalen und den direkten Eingriff in die Zellzyklusmaschinerie der Krebszelle. Die neuen Erkenntnisse zur Regulation des Zellzyklus, zur Rolle des Inhibitors p21 und des Tumorsuppressors p53 eröffnen neue Strategien bei der Entwicklung wirksamerer Medikamente.

Politik
Freie Berufe erwarten Unterstützung vom Kanzler

Die Freien Berufe sehen sich von der Politik vernachlässigt. Der Präsident des Berufsverbandes der Freien Berufe (BfB), Dr. Ulrich Oesingmann, forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder deshalb auf, sich stärker für den Mittelstand und die Freiberufler einzusetzen.

Vorschaltgesetz soll Ausbluten der Ersatzkassen verhindern
Die Ersatzkassen drängen auf eine schnelle Korrektur des Finanzausgleichs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Noch im laufenden Jahr müsse der Gesetzgeber ein Vorschaltgesetz verabschieden, um das Ausbluten der großen "Versorgungskassen" zu verhindern, forderte Dr. Eckart Fiedler, Vorstandschef der Barmer Ersatzkasse (BEK), in der vergangenen Woche in Berlin. Begründung: Im Kassenwettbewerb gehe es längst nicht mehr um die besten Versorgungskonzepte für Kranke, sondern um die Gewinnung junger, gesunder Versicherter, also um Risikoselektion.

Finnland: Apotheker küren den Kunden zum König
Wer mit einem Rezept in eine finnische Apotheke kommt, kann mit besonderer Aufmerksamkeit rechnen: Es gibt in den meisten Apotheken einen eigenen Bereich für Rezeptkunden, ein Nummernsystem sorgt für kurze Wartezeiten und je ein Pharmazeut kümmert sich so lange wie erforderlich um einen Kunden. Die Exklusivität der Apothekenbesucher, die ein Rezept mitbringen, hat zwei Gründe: Erstens machen sie nur rund 40 Prozent der Kunden aus, sorgen aber für 60 Prozent des Umsatzes. Zweitens ist der Konkurrenzkampf zwischen den fast ausschließlich in privater Hand befindlichen Apotheken in Finnland intensiv.

Außerdem in der Druckausgabe:
10. AMG-Novelle: Mängelbeseitigungsfrist soll doch verlängert werden

Pharmazie
Neu auf dem Markt: Brinzolamid und Natriumphenylbutyrat
Relativ ruhig ging es auf dem deutschen Arzneimittelmarkt im April zu. Nur zwei neue Arzneistoffe kamen in den Handel. Natriumphenylbutyrat zählt zu den "orphan drugs", also Arzneimitteln gegen seltene Krankheiten. Wenig Neuigkeitswert hat Brinzolamid, das bei erhöhtem Augeninnendruck gleich wirksam ist wie Dorzolamid, jedoch etwas besser vertragen wird.

Insulin nadellos und schmerzarm
Oft sind Typ-2-Diabetiker nicht optimal eingestellt, weil sie die notwendige Therapieumstellung von peroralen Antidiabetika auf Insulin ablehnen. Das mit der Insulinapplikation verbundene Piksen ist ihnen unangenehm, obwohl die Injektionsnadeln immer weiter verbessert wurden.

DAC-NRF: Kristalle in Abwaschbarem Salicylsäure-Öl
Warum kommt es bei Abwaschbarem Salicylsäure-Öl 10 Prozent nach NRF gelegentlich zu Ausfällungen?

Außerdem in der Druckausgabe:
Mehr Multidisziplinarität pflegen - Interview
Ein Vorbild - Kommentar
Teufelskralle bedroht
Pharmazeutische Betreuung: Aktionsplan für Europa
Streit um neues Insulin

Medizin
Neues aus der Wissenschaft

Wirtschaft und Handel
Der Stada-Konzern glänzt
Äußerst optimistisch blickt die Stada Arzneimittel AG, Bad Vilbel, in die Zukunft. Ein hohes Umsatzwachstum und ein erfreulicher Ertrag vor Steuern Zinsen und Abschreibung (EBITA) im Jahr 1999 sowie ein glänzender Start in das Jahr 2000 berechtigen den Vorstand zu dieser Prognose, wie der Vorsitzende Hartmut Retzlaff in der Bilanzpressekonferenz am 27. April darlegte.

Salutas Pharma setzt auf Komplett-Service
Hoher Einsatz, hoher Druck, große Aussichten? Rund 350 Millionen DM Investition für eine der nach eigenen Aussagen modernsten Produktionsstätten Europas bringen Salutas Pharma, Barleben-Magdeburg, in einen gewissen Zugzwang. Die selbstständige Tochter des Hexal-Konzerns hat sich zum Ziel gesetzt, in wenigen Jahren zu den ersten Adressen unter den Auftragsherstellern zu gehören. Was ist das Besondere am Salutas Service-Angebot? Die PZ hat nachgefragt.

Außerdem in der Druckausgabe:
Das starke Pfund grämt die britische Pharmabranche
Meldungen: Guter Bayer-Start ins Jahr 2000
Asys optimistisch
Neuer Anzag-Betrieb in Dresden
Phoenix und Amedis gründen Firma
Fresenius kauft polnische Firma

Computerpraxis
Webmail: Mehr als elektronische Post
Nach letzten Schätzungen beträgt die Zahl der E-Mail-Nutzer derzeit weltweit 570 Millionen. Rund ein Drittel davon machen die Kunden so genannter Webmail-Dienste aus. Bei Webmail werden E-Mail über das Worldwide Web verschickt und verwaltet, ein zusätzliches E-Mail-Programm.

Außerdem in der Druckausgabe:
Über zehn Millionen Kunden
Pilotprojekt Telemedizin

Magazin
Pharmacon Meran: Preisträger musizieren
Philatelistische Einladung zur Pharmaziehistorischen Biennale
Expo 2000: Projekt Apothekergarten
Top

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