Ausgabe 37/2000 |
11.09.2000 00:00 Uhr |
PZ 37 INHALT
Editorial
Nicht zu stoppen
Titel
Dermale Rezeptur: Tücken im Apothekenlabor
Angesichts einer beeindruckend hohen Zahl an industriell hergestellten Fertigarzneimitteln die Rote Liste 2000 führt allein unter der Rubrik Dermatika 490 Nennungen auf hat die rezepturmäßige Herstellung in der öffentlichen Apotheke zwar an Bedeutung verloren, spielt jedoch besonders für die Therapie von Hauterkrankungen noch eine wichtige Rolle. Wo die Tücken der dermalen Rezeptur liegen, und was Apotheker dabei beachten müssen, zeigt der folgende Beitrag.
Politik
Westerland: Pharmazeutische Dienstleistungen statt Vertrieb via Internet
Die deutschen Apotheker lehnen den Arzneimittelvertrieb über das Internet kategorisch ab. Internetapotheken sind nach der Überzeugung von Dr. Hartmut Schmall, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), keine Alternative zu realen Apotheken. Der E-Commerce könne in allen wesentlichen Punkten nicht mit dem bewährten Vertriebsweg für Arzneimittel konkurrieren, sagte Schmall in der Eröffnungsrede zum Fortbildungskongress in Westerland.
SPD-Vize ist eine Gesundheitsexpertin
Die Bundestagsfraktion der SPD kann sich nun auf die Suche nach einem neuen Gesundheitspolitischen Sprecher machen. Bereits am 26. September soll der Nachfolger von Gudrun Schaich-Walch gewählt werden.
Rolle beim Embryonenschutz
Deutschland muss nach Ansicht des Freiburger Juristen Rainer Wahl seine Rolle im gesetzlichen Embryonenschutz erst noch finden. Deutschland habe das strengste Embryonen-Schutzgesetz der Welt. "Wir müssen nun nicht gleich nachgeben, nur weil die Engländer den Embryonenschutz lockerer sehen als wir", sagte der Direktor des Freiburger Instituts für öffentliches Recht in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Außerdem in der Druckausgabe:
Vorurteile in Ost und West
Fischer prognostiziert ausgeglichene GKV-Bilanz
Desolate Finanzplanung beim BfArM
SPD schwenkt in der Gesundheitspolitik um
Stange-Prozess: Die Strategie der Verteidigung
Mangelverteilungsprogramm: Sachsens Kassenärzte kündigen Aktionswoche an
Pharmazie
Phytestrogene: Vielseitige Hormone aus Soja und Lein
Weit verbreitet und mit einer erstaunlichen Strukturvielfalt kommen Phytestrogene in Nahrungsmitteln vor. Sie gelten als endokrine Modulatoren, die körpereigene Hormone stimulieren oder ihnen entgegenwirken können.
GA-Kongress: Ethnobotanik und Naturstoffscreening
Jahrzehntelang bastelten Chemiker in ihren Laboratorien an neuen Molekülen, in der Hoffnung eine Substanz mit interessanten pharmakologischen Eigenschaften zu schöpfen. Inzwischen geht der Trend zurück zur Natur.
Minoxidil: Der Traum vom neuen Flaum
Keine Wunder, aber einen Stopp des Haarverlusts können Männer von einem neuen Fertigarzneimittel erwarten, dessen Wirkstoff die Apotheker schon lange aus der Rezeptur kennen: Minoxidil. Die 5-prozentige Lösung ist seit September in Deutschlands Apotheken erhältlich. Das verschreibungspflichtige Regaine® soll bei dunkelhaarigen Männern zwischen 18 und 49 Jahren den Verlauf der Glatzenbildung stabilisieren.
Außerdem in der Druckausgabe:
125 Jahre Staatsprüfung
Pharmacon Westerland: Fortbildung hautnah
ZL Aktuell: Reklamation von Dosieraerosolen ernst nehmen
Antirheumatika schlecht fürs Herz
Medizin
Sinusitis kann ins Auge gehen
Nebenhöhlenentzündungen werden primär durch Viren verursacht. Bildet sich aber grünlich-gelbliches Nasensekret, treten Kopfschmerzen und ein deutliches Krankheitsgefühl auf, dann ist die Schleimhaut zusätzlich mit Bakterien infiziert. Die Entzündung muss antibiotisch behandelt werden, sonst greift sie auf das Auge, in seltenen Fällen sogar auf das Gehirn über.
Kinder werden krankgewaschen
Waschen mit Seife oder mit Syndets zerstört die Barrierefunktion der Haut und ist eine der Ursachen für Neurodermitis bei Kindern, so der Freiburger Dermatologe Professor Dr. Eckhard Kownatzki von der Universitäts-Hautklinik. Dabei kritisiert er besonders so genannte Babyseifen und von der Werbung als mild und schonend angepriesene Syndets. Auch sie beschädigen die hauteigenen Schutzfette, kritisiert Kownatzki. Ist die Barriere defekt, dringen Bakterien, Reizstoffe und Allergieauslöser ein.
Außerdem in der Druckausgabe:
Fettverteilung in Europa
Methadon kindersicher verpacken
Asthma durch RSV-Infektion im Säuglingsalter
Wirtschaft und Handel
Deutsche Pharmaindustrie verliert an Boden
Die deutschen Apotheker haben im ersten Halbjahr 2000 4,2 Prozent mehr Arzneimittel verkauft als im gleichen Vorjahreszeitraum. Gemessen in Herstellerabgabepreisen betrug der Umsatz nach Angaben des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) 15,15 Milliarden DM. Im Gesamtjahr 1999 war der Apothekenmarkt um 6,2 Prozent auf 28,8 Milliarden DM gewachsen. Der Krankenhaus-Arzneimarkt legte im ersten Halbjahr um 5 Prozent (auf 2,48 Milliarden DM)zu; er hatte 1999 bei 4,8 Milliarden DM stagniert.
Steuertipp* Ermäßigte Besteuerung von Abfindungen
Abfindungen des Arbeitgebers an einen Mitarbeiter können durch einen steuerlichen Freibetrag und durch eine ermäßigte Besteuerung begünstigt sein. Die ermäßigte Besteuerung entfällt allerdings, wenn die Auszahlung in verschiedenen Jahren erfolgt. Ein neues Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf macht dies einmal mehr deutlich.
Außerdem in der Druckausgabe:
Schering steigert Wachstumsziele
Roche und MorphoSys kooperieren
Fusion wird verschoben
Fresenius Kabi akquiriert in Mexico
Ramipril sorgt für Investitionen
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