Pharmazeutische Zeitung online

Ausgabe 23/2000

05.06.2000  00:00 Uhr

PZ Pharmazeutische ZeitungGovi-VerlagPZ 23 INHALTEditorial
Konsequenzen

Titel
Lyme-Borreliose: Organversagen nach Zeckenbiss
Seit der ersten Beschreibung in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre beschäftigt die Lyme-Krankheit die medizinischen Fachkreise. Wurde anfangs noch eine virale Ätiologie diskutiert, so ließ erst die Isolierung des bakteriellen Erregers Borrelia burgdorferi die epidemiologische Bedeutung dieser Infektionserkrankung erahnen. Die Lyme-Borreliose ist keine neu entdeckte Krankheit, sondern vielmehr der gemeinsame Nenner und der Schlüssel für eine ganze Reihe von Krankheitsbildern, die zum Teil bereits seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bekannt waren und bis dahin isoliert beschrieben wurden.

Politik
Versorgungswerke sattelfest

Die Unionsparteien sind zu einem Konsens mit der Regierungskoalition bei der Rentenreform bereit, erklärte der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Storm aus Darmstadt bei der jüngsten Sitzung der Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Apotheker in Bautzen. Besonders erfreulich war sein Hinweis, wonach die Existenz der Versorgungswerke bei der Rentenreform nicht zur Debatte stünde, auch nicht das Befreiungsrecht für angestellte Apotheker/innen.

Biopatentrichtlinie: VFA sieht positives Signal für Standort Deutschland
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) ist mit dem vom Bundesjustizministerium vorgelegten Referentenentwurf zur Umsetzung der Biopatentrichtlinie der Europäischen Union sehr zufrieden. VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer sprach jetzt in Berlin von einem "positiven Signal für die Patienten und den Forschungsstandort Deutschland".

Demenz ängstigt die Politik
Wird die Pflegeversicherung als eigenständiger Sozialversicherungszweig bald aufgegeben? Was Oppositionspolitiker – allen voran der ehemalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) – vehement fordern, wird offenbar auch in den Reihen der Regierungskoalition diskutiert.

Außerdem in der Druckausgabe:
Hauptstadtkongress: 400 Demonstranten störten Rede von Andrea Fischer
Stange-Prozess: Sektenhaft begeistert
Neue Festbetragsregelung
Arzt darf nicht mit Apotheker-Wissen werben
Einsparungen durch spezialisierte Therapie
BMG will Daten bei den Kassen sammeln lassen

Pharmazie
Moderne Arzneiformen zur Applikation von Peptiden- Pharmacon Meran
Peptide spielen schon sehr lange eine Rolle in der Therapie. Seit fast 80 Jahren sind zum Beispiel die Injektionszubereitungen mit Insulinen auf dem Markt. Immerhin werden 95 Prozent der Peptidarzneimittel injiziert, so Dr. Norbert Lill von der Aventis Pharma Deutschland GmbH in Frankfurt. Weiterentwicklungen habe es deshalb in erster Linie bei den Applikationshilfen gegeben, wie nadelfreie Injektionen, Pens oder Applikationspumpen. Letztere spielen allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Das große Ziel jedes Galenikers sei es , für Peptide nach alternativen Applikationswegen zu suchen.

Gyrasehemmstoffe schon wieder im Abwind?  - Pharmacon Meran
Gyrasehemmstoffe werden als Mittel der ersten Wahl bei bakteriellen Darmerkrankungen und als Reserveantibiotikum bei Atemwegsinfekten relativ häufig verordnet. Überschattet wird ihr therapeutischer Benefit jedoch von jüngsten Meldungen über zwar seltene, doch schwere kardiovaskuläre und hepatotoxische Nebenwirkungen, die im letzten Jahr zur Marktrücknahme von Trovan® und Vaxar® führten. Wo stehen Gyrasehemmstoffe heute? Eine Einschätzung dazu gab Professor Dr. Ulrike Holzgrabe vom Institut für Pharmazeutische Chemie, Würzburg.

Antikörper als Arzneimittel- Pharmacon Meran
Ob chimäre "Ximabs" oder humanisierte "Zumabs" – monoklonale Antikörper haben sich inzwischen einen festen Platz in Diagnostik und Therapie von Tumor- und Immunerkrankungen gesichert. Über die Möglichkeiten und Grenzen dieser neuen Wirkstoffklasse sprach Professor Dr. Theodor Dingermann vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Frankfurt.

Außerdem in der Druckausgabe:
Pharmacon Meran:

Chemoprävention von Krebs muss möglichst früh beginnen
Phytopharmaka nicht pauschal verunglimpfen
Gewinnen Bakterien die Oberhand?
Mit der viralen Intelligenz rechnen
Hepatitis weiter auf dem Vormarsch
Impfen ist kein Kleinkinderkram
Antibiotika helfen rasch bei Harnwegsinfekten
Vor dem Rühren viel bedenken

ASS noch vor dem Notarzt
Proteinasehemmer künftig als Inhalat

Medizin
Bayer zeichnet Innsbrucker Wissenschaftler aus
Für seine Arbeiten über die molekulare Pharmakologie von spannungsregulierten Calciumkanälen erhielt Professor Dr. Jörg Striessnig den "International Albrecht Fleckenstein Award". Der Preis ist mit 50 000 DM dotiert. Striessnig und seine Mitarbeiter vom Institut für Biochemische Pharmakologie der Universität Innsbruck haben die Regionen am Calciumkanal beschrieben, an die die verschiedenen Klassen der Calciumantagonisten binden. Außerdem entdeckten sie Mechanismen, mit denen diese Wirkstoffe die Kanäle blockieren und identifizierten einzelne Aminosäuren innerhalb der Kanalproteine, die für die Bindung der Antagonisten notwendig sind.

Broschüre informiert über Morbus Alzheimer
"Die Alzheimer-Krankheit - Wissenswertes und Tipps für Interessierte, Betroffene und Angehörige" ist der Titel einer neuen Broschüre der Alzheimer-Hilfe, einer Initiative von Eisai und Pfizer. Das 44-seitige Heft beschäftigt sich ausführlich und leicht verständlich mit allen Themen, die bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit von Bedeutung sind. Hierzu zählen die Abgrenzung der Alzheimer-Demenz von normalen Alterungsprozessen, erste Warnzeichen der Erkrankung sowie Möglichkeiten der Früherkennung, falls Verdacht auf eine Demenz besteht.

Außerdem in der Druckausgabe:
In Deutschland lebt sich`s ungesund
Neues Herzschrittmacher-System

Wirtschaft und Handel
Gehe bekräftigt seine europäische Einzelhandel-Strategie
Wo immer es möglich ist, will die Gehe AG ihre Apothekenpräsenz in Europa kontinuierlich ausbauen. Wie bereits in der Bilanzpressekonferenz (siehe PZ 16/2000, Seite 52) bekräftige der Vorstandsvorsitzende Dr. Fritz Oesterle am 31. Mai diese Unternehmensstrategie in der Hauptversammlung in Stuttgart.

Biogenerica-Projekt der Stada
Zusammen mit diversen Investoren hat die Stada Arzneimittel AG eine Aktiengesellschaft zur Entwicklung und Vermarktung biotechnologischer Generika (Biogenerica) gegründet.

Außerdem in der Druckausgabe:
Grundstücksübertragung unter Nießbrauchsvorbehalt
Pfizer: Deutsche Standorte bleiben erhalten
Ratiopharm in Kanada präsent
Firmenmitteilungen
Blick hinter die Kulissen bei der VSA
Gemeinsame Peptidforschung

Magazin
Expo 2000: Brot und Spiele
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