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Nahezu zwei Drittel schludern bei Arzneimitteleinnahme

24.07.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Nahezu zwei Drittel schludern
bei Arzneimitteleinnahme

PZ-Artikel

Nur rund 35 Prozent aller Patienten nehmen ihre Medikamente regelmäßig und korrekt ein. Das beobachteten Wissenschaftler der Universität von Nancy, die die Compliance von über 500 chronisch Kranken in drei europäischen Ländern unter die Lupe nahmen.

Neuere Daten beziffern den volkswirtschaftlichen Schaden, der durch falsch angewendete Arzneimittel entsteht, in der Bundesrepublik auf ungefähr 20 Milliarden DM. Exakte Zahlen gibt es nicht, denn die Kosten der Neuerkrankungen, die erst durch falsche oder mangelnde Medikamenteneinnahme entstehen, lassen sich nur sehr schwer schätzen.

Die französischen Forscher haben nun mit speziellen Fragebögen die Compliance von 556 chronisch Kranken im Alter zwischen 20 und 70 Jahren in Norwegen, Holland und Frankreich erfasst. Dabei mussten die Patienten angeben, inwieweit sie sich an die ärztlichen Anweisungen zu Dosierung und Einnahmezeitpunkt gehalten hatten.

Nur 57, 3 Prozent befolgten in der Regel die Empfehlungen der Mediziner. Über den gesamten Zeitraum hielten sich sogar nur 35,7 Prozent immer genau an die Anweisungen. Dagegen berichteten 23,8 Prozent der Befragten, sie hätten die verordneten Medikamente überhaupt nicht eingenommen. Die nicht verbrauchten Arzneimittel wanderten in der Regel in den Müll.

Die Gründe, warum Patienten ihre Medizin nicht korrekt einnehmen, sind vielschichtig. Neben mangelnder Aufklärung oder widersprüchlichen Informationen vergessen aber auch viele Menschen ihre Arzneimittel zu schlucken.

Schon 1972 führte eine Untersuchung zum gleichen Ergebnis: 30 Prozent der Patienten, die zweimal täglich Medikamente einnehmen sollten, ließen mehr als 25 Prozent der verordneten Einnahmen aus. Und sogar 70 Prozent der Untersuchten, die viermal pro Tag ihre Tabletten, Kapseln oder Tropfen schlucken sollten vergaßen ein Viertel der Einnahmen.

Für die Kosten einer Pharmakotherapie ist es also nicht nur entscheidend, wie preiswert oder teuer ein Präparat ist, sondern ob es auch sachgerecht angewendet wird. Top

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