Ausgabe 19/2000 |
08.05.2000 00:00 Uhr |
Gastkommentar
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Titel
Adam hat PADAM
Jetzt klagen auch die Männer. Bislang war die programmierte hormonale
Talfahrt ausschließlich Frauensache, doch der Zahn der Zeit nagt auch bei den Herren der
Schöpfung an Körper, Psyche und sexuellem Erleben. PADAM heißt eines der Schlagwörter,
mit denen ein Symptomenkomplex umschrieben wird, für den man eine nachlassende Produktion
der Sexualsteroide verantwortlich macht. Den Männern soll jetzt das zurückgegeben
werden, was ihnen im Alter von Natur aus vorenthalten wird. Aber: Sind Männer überhaupt
Kandidaten für eine Hormonersatztherapie?
Politik
Weniger Verordnungen bei schwacher Umsatzrendite
Der Wirtschaftsbericht für das Jahr 1999 ist wie in den Jahren zuvor wieder in die
Kapitel Arbeitsmarkt Apotheke, Mengen, Preise, Umsätze und betriebswirtschaftliche
Ergebnisse gegliedert. Und wie gewohnt geht der Bericht auch auf den größten
Marktpartner, die gesetzlichen Krankenkassen, ein.
Friese: Reform hat Klima der Verunsicherung geschaffen
Zu einem Klima der Verunsicherung hat die Gesundheitsreform 2000 bei der
Bevölkerung geführt. Das beklagte der Präsident der ABDA Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände, Hans-Günter Friese, vor knapp 60 Journalisten in Berlin.
Gründe dafür seien unter anderem die oftmals oberflächlich geführten Diskussionen
über die Festbetragsregelung, über die Schaffung oder Neugestaltung einer Positiv- oder
Negativliste, über die Auseinandersetzungen im Bundesausschuss Ärzte/Krankenkassen,
über Kopfpauschalen für Versicherte und über Beitragssatzerhöhungen als Ausdruck des
Kassenwettbewerbs.
EU-Parlament: Grünes Licht für E-Commerce-Richtlinie
Mit seiner Zustimmung zu dem vom Rat sorgfältig austarierten Gemeinsamen
Standpunkt schaffte das Europäische Parlament am 4. Mai in Brüssel die Voraussetzung
dafür, dass die Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr in Rekordzeit in
Kraft treten kann.
Außerdem in der Druckausgabe:
Stange-Prozess: Verteidiger sieht keine strafbare Handlung
Stationäre Versorgung: Transparenz macht Qualität erst möglich
Weihnachtsmann - Kommentar
Versicherungsfremde Leistungen: 60 Milliarden DM für beitragsfreie Mitglieder
Pharmazie
Münchner Aids-Tage: "Hit hard and early" ist out
Die Euphorie der späten 90er Jahre ist einer neuen Sachlichkeit gewichen. Vor
wenigen Jahren sorgten die Erfolge von Dreifach-Kombinationen mit Protease-Inhibitoren
für Jubel. Bei der Mehrzahl der HIV-Patienten sinkt die Viruslast seither unter die
Nachweisgrenze, immer weniger Infizierte sterben an ihrer Krankheit. Dafür treten
teilweise erhebliche Nebenwirkungen auf, und das Virus kann mit den aktuellen Medikamenten
nicht aus dem Körper eliminiert werden. Anders gesagt: Die Therapie löscht das lodernde
Feuer der Infektion, aber die Glut der latent infizierten Zellen bleibt. "Hit hard
and early" ist nicht mehr Lehrmeinung.
Ondansetron hilft bei Bulimia nervosa
Bulimiepatienten können ihre Krankheit besser kontrollieren, wenn sie den
Serotoninantagonisten Ondansetron einnehmen, berichten Forscher der University of
Minnesota in Minneapolis im Wissenschaftsmagazin Lancet.
Deutsches Museum: Kleine Welt ganz
groß
Kleine Zellen, große Wirkung: Eine attraktive begehbare Zelle steht im Mittelpunkt
der neuen Ausstellung Pharmazie im Deutschen Museum. Bis zum Zellkern kann der Besucher
vordringen und sogar einen Blick auf die DNA werfen. Mit der Ausstellung, die am 6. Mai
eröffnet wurde, geht das Münchner Museum neue Wege.
Außerdem in der Druckausgabe:
Diketone: Nicht nur würzig, sondern ausgesprochen
gesund - Serie Phytamine
Krankenhauspharmazie: Der Computer denkt mit
Mehr Qualität für weniger Geld
Mifegyne unpopulär
Hepatitis C: Gute Resultate mit Peginterferon
Raucherentwöhnung: Bupropion macht die Aufgabe leichter
HIV-Therapie: Neue Wirkstoffe in der Pipeline
Medizin
Schwanger werden trotz HIV-Infektion
Mutter zu werden ist für HIV-positive Frauen heute kein unerfüllbarer
Traum mehr. Viele erfahren jedoch erst während der Schwangerschaft, dass sie mit dem
HI-Virus infiziert sind. Das ist nicht unbedingt ein Grund für einen Abbruch: Bei
optimaler medizinischer Versorgung ist das Risiko, dass die Infektion auf das Baby
übertragen wird, geringer als zwei Prozent.
Reizdarm lässt sich besänftigen
Die pathophysiologischen Mechanismen des Reizdarmsyndroms zu
entschlüsseln, entpuppt sich als komplexes Puzzlespiel. Es gibt eine Reihe von
Patientenpopulationen, bei denen eine Vielzahl von Mechanismen die unterschiedlichsten
Symptome auslösen. Der Neurotransmitter Serotonin (5-Hydroxytryptamin, 5-HT) und seine
Rezeptoren scheinen dabei, eine zentrale Rolle zu spielen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Mukoviszidose: Ein Film als persönliches
Vermächtnis
DGE empfiehlt mehr Vitamin C
Wirtschaft und Handel
Boehringer Ingelheim: Erfolgreich und dynamisch
Ein "dynamisches Wachstum", das sich 2000 fortsetzen soll, verzeichnete
das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim im Geschäftsjahr 1999, wie der Sprecher der
Unternehmensleitung, Heribert Johann, in der Bilanzkonferenz am 4. Mai 2000 darlegte. Um
fast 14 Prozent auf 9948 Millionen DM stieg der Umsatz und um 13 Prozent auf 506 Millionen
DM der Ertrag. Der wichtigste Markt ist Nordamerika gefolgt von Japan, während
Deutschland trotz eines Umsatzwachstums von 10 Prozent auf 1169 Millionen nun an dritter
Stelle rangiert. Wichtigstes Geschäftsgebiet blieb mit 92 Prozent des gesamten Umsatzes
Humanpharma.
Großbritannien: Arzneimittel helfen sparen
Hoher Einsatz, hoher Druck, große Aussichten? Rund 350 Millionen DM
Investition für eine der nach eigenen Aussagen modernsten Produktionsstätten Europas
bringen Salutas Pharma, Barleben-Magdeburg, in einen gewissen Zugzwang. Die
selbstständige Tochter des Hexal-Konzerns hat sich zum Ziel gesetzt, in wenigen Jahren zu
den ersten Adressen unter den Auftragsherstellern zu gehören. Was ist das Besondere am
Salutas Service-Angebot? Die PZ hat nachgefragt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Das System der Über- und Unterentnahmen - Steuertipp
Meldungen: Health Sponsoring für Dritte-Welt-Länder
Edwards Lifesciences in Europa
Gesund durch die Ferien
Stiefel erwarb Exklusivrechte
Sartorius baut in Göttingen Werk 2001
Neuorientierung bei S & N
Ökotipp: Bio-Gemüse im ABO
Magazin
Balkan weiterhin ein Pulverfass für Europa?
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