Ausgabe 20/2000 |
15.05.2000 00:00 Uhr |
Editorial
Verbessern
Titel
AT1-II-Antagonsiten: Bewertung einer neuen Arzneistoffklasse
Die Verordnungshäufigkeit von Angiotensin-II-Antagonisten hat in den
vergangenen Jahren sprunghaft zugenommen, so dass auch erste Vergiftungsfälle auftraten.
Inzwischen sind in Deutschland sechs Wirkstoffe zur Behandlung des Bluthochdrucks und
Losartan auch zur Therapie der Herzinsuffizienz zugelassen. Aus klinisch-toxikologischer
Sicht weist diese neue Arzneistoffgruppe bisher ein günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis
auf. Selbst die Ingestion sehr hoher Dosen führte nicht zu schweren Vergiftungen.
Politik
Budgets haben wenige, aber einflussreiche Freunde
Mit ihrem Festhalten an Budgets steht die Bundesregierung allein auf weiter Flur.
Auf einer von Franz Alt moderierten Podiumsdiskussion während des DAV-Wirtschaftsforums
in Berlin machten Oppositionspolitiker und Apotheker Front gegen die Deckelung der
Arzneiausgaben. Lediglich die SPD-Gesundheitsexpertin Gudrun Schaich-Walch verteidigte
halbherzig das allseits unbeliebte Kostendämpfungsinstrument.
Praxisorientierte Politik erforderlich
Mit der Frage der zukünftigen Gestaltung der Gesundheitspolitik setzte sich
Hermann Stefan Keller, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes e.V., in seinem
politischen Lagebericht auseinander. In fünf Thesen fasste er die Forderungen der
Apothekerschaft an die Politik zusammen.
Gestalten, nicht verwalten
Rund 200 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Berufsstand
folgten der Einladung der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zum
Empfang anlässlich des 60. Geburtstages des ABDA-Präsidenten Hans-Günter Friese. Im
Berliner Opernpalais wurden nicht nur Laudationes gehalten, sondern auch Gedanken und
Meinungen zur Gesundheitspolitik transportiert. Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz,
Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen,
sprach in einem Festvortrag über die Gesundheitsversorgung in Deutschland und deren
Optimierung.
Außerdem in der Druckausgabe:
DAV-Wirtschaftsforum:
Aufbruchstimmung in Berlin
Praxisorientierte Politik erforderlich
Reformen machen nicht vor der Apotheke halt
Nur Verlierer - Kommentar
Apotheker und Selbsthilfegruppen
Stange-Prozess: Vertragsinhalte waren streng vertraulich
Telekommunikation: Gesundheitswesen steht vor einem Quantensprung
Ärztetag: Ärzte wollen trotz knapper Mittel optimale Versorgung
10. AMG-Novelle beschlossen
EU-Richtlinienvorschlag: Nahrungsergämzungsmittel als Lebensmittel eingestuft
Fachärzte attackieren Verbraucherverbände
Pharmazie
Phytopharmaka: Bewertungsschema schafft mehr Transparenz
Nur vergleichbar oder identisch - diese Frage stellt sich häufig, wenn zwei
pflanzliche Arzneimittel miteinander verglichen werden sollen. Grundsätzlich sollte man
bei solchen Bewertungen jedoch berücksichtigen, ob es sich um ein altbekanntes und
bewährtes oder neues Produkt handelt.
Mehr Kompetenz aber auch viel Verantwortung
Nicht nur die Herstellung von Zytostatika, sonder auch von individuellen
Antibiotikazubereitungen und parenteralen Schmerztherpeutika sowie Ernährungslösungen
fordert dem niedergelassenen Apotheker einiges an technischem aber auch organisatorischen
Aufwand ab. Investitionen bis 300.000 DM machen sich aber für die Offizin bezahlt; nicht
nur finanziell. Die neuen Aufgaben tragen dazu bei, das Image der Apotheke zu erhöhen und
intensivieren den Kontakt zu Ärzten und Pflegediensten, berichteten Monika Epping von der
ABDA, Eschborn, und Dr. Klaus Ruberg, Bonn, während des DAV-Wirtschaftsforums in der
Bundeshauptstadt.
Buprenorphin: Per Pflaster besser
verfügbar
Pharmakodynamisch betrachtet ist Buprenorphin eine Substanz mit interessanten
Eigenschaften für die Schmerztherapie - wenn die Pharmakokinetik keinen Strich durch die
Rechnung machen würde. Der hohe First-pass-Effekt sorgt bei peroraler Gabe dafür, dass
Buprenorphin nur in geringem Umfang bioverfügbar ist. Diesen Nachteil soll in Zukunft ein
Transdermales Therapeutisches System (TTS) kompensieren, das im Spätsommer auf den Markt
kommen soll, hieß es auf dem Internisten-Kongress Anfang Mai in Wiesbaden.
Außerdem in der Druckausgabe:
Anticholinergika und Asthma
Abciximab nach akutem Schlaganfall
Antikörper: Keine Hilfe bei Sepsis
Cetirizin bei allergischem Asthma
Sprühbarer Sonnenschutz
EKG per Mobilfunk
Innovative Arzneimittel
Medizin
Glaukom: Blutdrucksenkung und Verbesserung der
okulären Durchblutung
Bei der medikamentösen Glaukomtherapie stand bisher die Senkung des
erhöhten Augeninnendrucks im Vordergrund. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen jedoch,
dass die Drucksenkung zwar wichtig ist, aber alleine oft nicht ausreicht, um eine
Schädigung des Sehnerven zu verhindern. Eine ideale Glaukomtherapie sollte deshalb
zusätzlich eine Verbesserung der okulären Durchblutung bewirken.
Wirtschaft und Handel
Nur gemeinsam ins Netz
Kein Netz ohne DAV und LAV als zentralen Vertragspartner. So lautete die klare
Botschaft des stellvertretenden DAV-Vorsitzenden Heinz-Günter Wolf in einem Seminar zu
neuen Versorgungsformen während des Wirtschaftsforums in Berlin. Einzelabsprachen bringt
die betroffene Apotheke nicht nur in Konflikte mit der Berufsordnung. "Sucht
sich ein Ärztenetz eine Hofapotheke, wird diese auch unweigerlich ausgequetscht wie eine
Zitrone, und bald gegen eine neue ausgetauscht!", warnte Wolf.
Preiswerter als erwartet
Nach einer neuen Studie ist die Arzneimittelversorgung in Deutschland im
europäischen Vergleich weitaus preiswerter als bislang angenommen. Je nach
Auswertungsmodus landet Deutschland auf dem 11. bis 13. Platz von 15 untersuchten Staaten.
Dieses selbst für Experten überraschende Ergebnis beruht auf einem methodisch
durchdachten und umfangreichen Konzept.
Außerdem in der Druckausgabe:
PZ-Marketingpreis vergeben
Kapitalanlagen
Öffnung des botanischen Gartens
Meldungen
Computerpraxis
DGN steigt in elektronischen Handel ein
Der Betreiber des Deutschen Gesundheitsnetzes (DGN), die DGN Service
GmbH, kooperiert mit dem Online-Auktionshaus ridcardo.de. Ziel der Zusammenarbeit sei es,
ein Auktionsportal für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker aufzubauen, sagte
DGN-Geschäftsführer Peter Boddenberg auf einer Pressekonferenz am 9. Mai in Köln. Die
DGN Service GmbH ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, das
neben dem Deutschen Gesundheitsnetz auch das ApoNet betreibt.
Außerdem in der Druckausgabe:
Das Geld liegt nicht auf dem Daten-Highway
Selbst ist der Apotheker, wenn er will
Meldungen
Magazin
Bayerischer Apothekertag: Willkommen in Erlangen
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