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EKG per Mobilfunk

15.05.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

EKG per Mobilfunk

von Ulrich Brunner, Berlin

Neben dem Handy könnte bald ein weiteres elektronisches Wunder im Handgepäck von Herzkranken stecken. Zumindest wenn es nach den Vorstellungen der Kardiologen Dr. Thomas Doerr und Dr. Klaus Bonaventura aus Pirmasens geht. Die beiden Mediziner stellten während des Berliner Wirtschaftsforums ein mobiles EKG-Gerät im Handtaschenformat vor, mit dem Patienten bei Bedarf im Handumdrehen ein lupenreines 12-Kanal-Elektrokardiogramm aufzeichnen und per Mobilfunk an eine Leitstelle senden können.

"80 Prozent aller Infarktpatienten sterben, bevor sie das Krankenhaus erreichen, und bei zwei Drittel treten schon vorher Instabilitäten auf", begründete Bonaventura den dringenden Bedarf nach einem Telemonitoring. Zwar behaupteten Fachgesellschaften, der Patient habe reelle Überlebenschancen, wenn er spätestens nach einer Stunde die Klnik erreiche, aber schon nach 20 Minuten träten irreversible Schäden auf, widersprach der Arzt.

Nach Vorstellung der beiden Kardiologen sollten besonders gefährdete Patienten, zum Beispiel nach überlebtem Herzinfarkt, mit komplexen Herzrhythmusstörungen oder KHK, das Gerät immer bei sich tragen. Treten Beschwerden auf, müssen nur vier Einmalelektroden auf dem Brustkorb fixiert werden, um ein 12-Kanal-EKG aufzuzeichnen. Anschließend ruft der Patient per Telefon im kardiologischen Zentrum an. Von dort werden die Daten dann per Mobilfunk abgerufen. Im Zentrum, das rund um die Uhr mit Experten besetzt ist, wird das Elektrokardiogramm ausgewertet. Bei Bedarf instruieren die Mediziner nicht nur den Betroffenen über Sprechkontakt, sondern versorgen auch umgehend den Notarzt und/oder Hausarzt mit dem EKG und nötigen Informationen.

Bislang zahle noch keine Krankenkasse die Hardware, bedauerte Bonaventura. Die Betreuung per Funk könne jedoch als ärztliche Leistung abgerechnet werden. "Laut Emnid-Umfrage sind 70 Prozent aller Patienten bereit, sinnvolle Zusatzleistungen zu bezahlen." Die beiden Mediziner wünschen sich eine Kooperation mit der Apotheke. Dort könne ein Interessierter zunächst kompetent beraten werden. Neben dem Verkauf des rund 2500 DM teuren Geräts müsse in der Offizin dann noch ein Betreuungsvertag zwischen Patient und dem kardiologischen Zentrum abgeschlossen werden.

"Wir können allerdings nicht nur auf den Vertrieb über die Apotheke setzten", schränkte Bonaventura ein. Das mobile EKG-Gerät, das Ende 2000 auf den Markt kommen soll, wollen die Spezialisten dann auch über Callcenter an den Patienten bringen. Top

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