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Preiswerter als erwartet

15.05.2000  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel Govi-Verlag ARZNEIMITTELVERGLEICH

Preiswerter als erwartet

von Daniel Rücker, Berlin

Nach einer neuen Studie ist die Arzneimittelversorgung in Deutschland im europäischen Vergleich weitaus preiswerter als bislang angenommen. Je nach Auswertungsmodus landet Deutschland auf dem 11. bis 13. Platz von 15 untersuchten Staaten. Dieses selbst für Experten überraschende Ergebnis beruht auf einem methodisch durchdachten und umfangreichen Konzept.

Im Gegensatz zu älteren europäischen Studien orientierte sich die aktuelle Untersuchung an tatsächlichen Verordnungszahlen, wobei auch Generika berücksichtigt wurden. Initiatoren waren die ABDA und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Die Einbeziehung der Generika sei für die Abweichung von älteren Studien maßgeblich verantwortlich, sagte Dr. Frank Diener, Geschäftsführer Wirtschaft und Soziales bei der ABDA während eines Seminars des DAV-Wirtschaftsforums in Berlin.

In der Verordnung von Generika liegen deutsche Ärzte an der Spitze. Deshalb fallen die vergleichsweise hohen Preis für Originalpräparate kaum ins Gewicht. In manchen Indikationsgruppen werden sie fast überhaupt nicht mehr verordnet. Ausländische Studien haben diesen Sachverhalt kaum berücksichtigt. Die Studiendesigner stellen zumeist einen Warenkorb zusammen, der sich am jeweils nationalen Arzneimittelverbrauch orientiert. Die bislang immer wieder zitierten Untersuchungen von Bureau Européenne des Unions de Consommateurs von 1989, der ABDA (1990) oder der Association Générale de l'industrie du Médicament (1998) sahen deshalb Deutschland auf den vorderen Plätzen im europäischen Vergleich der Arzneimittelpreise.

Dass Die ABDA/VFA-Studie keine Lobbyistenarbeit, sondern methodisch sauber ist, musste auch das der Kollaboration unverdächtige Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen einräumen. Die Stärken fasst Diener wie folgt zusammen: Der Preisvergleich orientierte sich an der DDD (defined daily dose). Berücksichtigt wurden 47 Wirkstoffe, die nach Umsatzstärke, Verordnungshäufigkeit, Indikationsgruppen und Patentschutz ausgewählt wurden. Die bislang umfangreichste europäische Studie deckte mit rund 4 200 Einzelpräparaten etwa 30 Prozent des deutschen Arzneimittelmarktes ab.

Diener sieht in dem Ergebnis der Studie mit Deutschland auf einem der hinteren Plätze auch ein Plädoyer für die Arzneimittelvielfalt. Die große Zahl von Generika habe den Preiswettbewerb erst möglich gemacht, der zu den niedrigen Therapiekosten geführt habe. Wer jetzt nach einer "Bereinigung" des Marktes rufe, der nehme dem deutschen Gesundheitswesen ein wichtiges Kostendämfungsinstrument. Top

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