Ausgabe 22/1999 |
31.05.1999 00:00 Uhr |
Editorial
Gemeinsam auftreten
Titel
Von authentischen Proteinen zu Muteinen und Chimären
In Deutschland sind gegenwärtig 33 verschiedene gentechnisch
hergestellte Proteine als Bestandteile von rund fünfzig Medikamenten zugelassen.
Darunter befinden sich ein rekombinanter Impfstoff in mehreren Kombinationen und
gentechnisch modifizierte Maus-Antikörper. Nur sechs dieser rekombinanten Proteine werden
auch in Deutschland produziert.
Politik
Gemeinsam gegen das Reformwerk angehen
Die Apotheker befürchten durch die geplante Gesundheitsreform eine
"dramatische Rationierung" in der Arzneimittelversorgung. Die Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände (ABDA) schloß sich deshalb jetzt mit zahlreichen anderen
Verbänden von Ärzten und Pflegeberufen dem "Bündnis Gesundheit 2000" an, das
in einer Kampagne im Namen von mehr als einer Million organisierten Mitgliedern gegen das
Reformwerk mobil macht.
Apotheker kämpfen für die Qualität der
Patientenversorgung-Pharmacon Meran
Geliebter Treffpunkt Meran: Wieder einmal lockte der Fortbildungskongreß der
Bundesapothekerkammer weit über 600 Apothekerinnen und Apotheker in die Passerstadt. Doch
auch hier holte sie die Diskussion um den aktuellen Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform
2000 ein.
Phytopharmaka: Barmer und BPI bringen Licht
in den Dschungel
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) und die Barmer
Ersatzkasse haben sich auf Kriterien für Qualität und Deklaration von pflanzlichen
Arzneimitteln verständig. Erarbeitet wurden die Kriterien von einem neutralen
Expertengremium, das von den beiden Parteien eingesetzt wurde. Die Barmer Ersatzkasse will
jetzt diese Richtlinien in einem Modellvorhaben mit kassenärztlichen Vereinigungen
testen.
Außerdem in der Druckausgabe:
GKV-Gesundheitsreform 2000: Entwurf bestätigt die
ABDA-Befürchtungen
Kommunen verkaufen Apotheken
KBV ruft zu kollektivem Widerstand auf
Vertrag schafft Sicherheit
Fremd- und Mehrbesitzverbot rechtmäßig
Absichtlich viel verordnet?
TV-Sender stoppen KBV-Spots
Nachrichten
Pharmazie
Cetrorelix und Ribavirin
Ein neuer und ein bekannter Wirkstoff mit neuer Indikation bereichern seit Mai das
Therapiespektrum. Der LHRH-Antagonist Cetrorelix wird im Rahmen der In-vitro-Fertilisation
bei Kinderwunsch eingesetzt. Mit dem Virustatikum Ribavirin, bereits seit 1993 zur
Behandlung schwerer Atemwegsinfektionen mit Respiratory Syncytial Virus zugelassen,
können nun auch Hepatitis-C-Patienten in Kombination mit Interferon alpha-2b therapiert
werden.
Ein Schema für mehr Klarheit
Chemo- und Strahlentherapie sowie Operationen sind für
Krebspatienten sehr belastend. Sie werden daher durch "supportive Maßnahmen"
wie Antiemese, Schmerztherapie oder Immunmodulation ergänzt. Supportiv wirke auch das
"Integrative Konzept", eine Handlungsanleitung für die Therapie mit Selen,
Zink, Leber-Milz-Peptiden, Thymuspeptiden und Mistellektinen, hieß es auf einer
Veranstaltung der Firma Biosyn auf dem Deutschen Ärztekongress in Berlin.
Asthma: Bessere Lungendeposition
mit Beclomethason in Lösung
Der Wirkstoff ist altbekannt, die Darreichungsform lange erprobt, und dennoch ist
eine galenische Innovation gelungen: Erstmals liegt in einem Asthmaspray das Corticoid
Beclometason-dipropionat in dem Treibgas Hydroflu-oralkan HFA 134a als Lösung vor. Bis zu
sechzig Prozent der extrem feinen Wirkstoffpartikel sollen die Lunge erreichen. Dies
erlaubt eine deutliche Dosisreduktion.
Außerdem in der Druckausgabe:
Trotz Sonnenschutz die Erythemschwelle nicht
ausreizen - PZ-Interview
Folsäure und Brustkrebsrisiko
Fakten und Perspektiven der Nitrattherapie
Obstipation und Laxantien: Experten erarbeiten
Konsensuspapier
Erste Daten zum Neuroprotektivum Glavestinel
Internationaler Workshop Pharmaceutical Care
Medizin
Malaria: Die neuen Informationen der WHO
Vor kurzem hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neue Daten zur
Malariasituation veröffentlicht (international travel and health 1999).
Nach Angaben der Organisation ist die Tropenkrankheit weiter auf dem Vormarsch. An den
entsprechenden Empfehlungen hat sich aber prinzipiell nichts geändert.
In Deutschland
herrscht Kopfschmerzanalphabetismus
Nicht erhöhte Muskelspannung, sondern Störungen im körpereigenen
Schmerzleitungssystem sind die Ursache von Spannungskopfschmerzen. "Der Schmerz ist
also kein Warnsignal, sondern belastet den Organismus völlig unnötig", berichtete
Professor Dr. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel auf einer Bayer-Veranstaltung in
Köln.
Außerdem in der Druckausgabe:
Aufruf zum Tag der Organspende
Neues Konzept gegen postnarkotisches Erbrechen
Wirtschaft und Handel
Kooperationskonzepte im Apothekenmarkt
- Marketingemeinschaften III
Künftige Kooperationsnetze mit Apotheken sind zwischen vielen unterschiedlichen
Partnern denkbar. Eine systematische Analyse aller Formen würde diesen Beitrag allerdings
sprengen. Im folgenden soll daher nur auf diejenigen Netzbildungen eingegangen werden, die
bereits heute im Ansatz machbar sind. Das sind neben lokalen Netzen am konkreten Standort
der Apotheke, Marketinggemeinschaften der Apotheken und großhandelsorientierte
Apothekengruppen.
Briten fusionieren erneut
Zwei große, weltweit aktive Hersteller von Medizinprodukten,
OTC-Präparaten und Praxis- und Klinikbedarf, Seton Scholl und London International Group
(LIG), haben ihre Fusion unter dem Namen SSL International bekannt gegeben.
Außerdem in der Druckausgabe:
Noweda-Präsentationen motivierten die Besucher
Eine weitere Steuerreform auf dem Prüfstand - Steuertip
Diätbranche mit leichtem Wachstum
Die Zinsangst geht um - Pharmabörse
Meldungen
Magazin
Highlight Kongreß: Paul Crutzen und das Loch in
der Ozonschicht
Führungen im Apothekenmuseum Cottbus
Riesige Rätsel-Resonanz
Computerpraxis
Medizin in Zahlen, Tabellen und Grafiken
Informationssystem für die Gesundheitsberichterstattung des
Bundes (IS-GBE) so heißt ein neues Internetangebot, das sich als Nachschlagewerk
zu allen Teilaspekten des deutschen Gesundheitswesens versteht. Mit medizinischen,
sozialen und ökonomischen Inhalten wendet es sich an Politiker, die Forschung und die
interessierte Öffentlichkeit.
Außerdem in der Druckausgabe:
Apothekenmuseum: Die virtuelle historische Offizin
Jahr-2000-Problem: Lieber den Experten fragen
Ozonwerte im Internet
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E-Mail: redaktion@govi.de