Ausgabe 41/1999 |
11.10.1999 00:00 Uhr |
Gastkommentar
Die Reform kippt
Titel
Pharmazeuten rund um Goethe
Am 6. Februar 1822 übersandte Apotheker Rudolph Brandes (1795 bis 1842) dem großen Dichter und weimarischen Minister Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) anlässlich der Ernennung zum Ehrenmitglied des "Apotheker-Vereins im nördlichen Teutschland" ein Diplom. In seinem Begleitbrief bekannte Brandes: "Möge es Ihnen ein Zeichen seyn, wie Ihrem Andenken allenthalben in teutschen Herzen eine freundliche und ehrenvolle Stelle geweihet ist". Goethe vermerkte darüber lakonisch in seinem Tagebuch unter dem 16. Februar: "Brief von Brandes zu Salzuflen im Lippeschen. Diplom des Apothekervereins im nördlichen Deutschland". Nachdem Brandes am 5. Oktober 1827 Goethe besuchen durfte, widmete er 1829 den 30. Band der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Archiv des Apothekervereins im nördlichen Teutschland" "von Göethen".
Politik
Keine kosmetischen Korrekturen, Gesetz wird nachgebessert
Der Gesetzentwurf für die Gesundheitsreform 2000 wird in zentralen Bereichen nachgebessert und präzisiert. Darauf haben sich in Berlin bei drei Treffen Gesundheitspolitiker der Koalitionsfraktionen, der SPD-geführten Länder und Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) politisch verständigt. Das Ministerium muss diese Beschlüsse in den nächsten zwei Wochen gesetzestechnisch umsetzen, wenn der Reformzeitplan eingehalten werden soll.
Kompromiss zum Datenschutz in Sicht
Beim Streit um den Datenschutz in der gesetzlichen Krankenversicherung zeichnet sich ein Kompromiss ab. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Joachim Jacob ist zuversichtlich, dass mit dem Bundesgesundheitsministerium in dieser Frage eine Einigung über die Gesundheitsreform 2000 erzielt werden kann.
Opposition arbeitet am Gegenvorschlag
Wenn die Oppositionsparteien im Bundestag bei ihrer derzeitigen politischen Meinung bleiben, wird der Gesetzentwurf für die GKV-Gesundheitsreform 2000 abgelehnt. Aus den Reihen von CDU/CSU und FDP kommen deutliche Signale, dem Reformwerk nicht zuzustimmen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Nahrungsergänzungsmittel gehören in die Apotheke
Apotheke im dritten Jahrtausend als Ort der Kommunikation
Beratungsgebühr ist für Regierung denkbar
Bündnis Gesundheit: Große Demonstration auf dem Mainzer Domplatz
Theo Dingermann neuer DPhG-Präsident
Ärzteschaft hält am Sicherstellungsauftrag fest
Pharmazie
Sekt geht schneller ins Blut- Expopharmkongress
Wieviel Promille habe ich nach drei Gläsern Sekt? Warum müssen Patienten, die mit Doxycyclin therapiert werden, eigentlich eine Initialdosis schlucken? Anhand dieser praxisrelevanten Fragen bewiesen die Heidenheimer Klinikapotheker Dr. Wiltrud Probst und Dr. Roman Frey im PZ-Workshop: Die Pharmakokinetik ist ein Thema für die Apothekenpraxis.
Gereizt, aber nicht sauer - Expopharmkongress
Patienten mit Magenschmerzen suchen häufig den Rat des Apothekers. Dass sich bei ihnen Antacida selten zur Therapie eignen, betonte Dr. Lutz Schneider aus Wuppertal beim PZ-Forum "Magenerkrankungen was kann der Apotheker tun".
Apothekenmuseum: Besuchermagnet in neuem Glanz
"Jedenfalls stand das Museum, und alle waren begeistert." Der Ausruf von Professor Dr. Wolfgang Schneider bei seiner Rückschau auf die Eröffnung des Deutschen Apothekenmuseums 1957 im Heidelberger Schloss galt auch am 9. Oktober dieses Jahres uneingeschränkt. Bei der Wiedereröffnung des Museums im Ottheinrich-Bau konnten sich etwa 250 Gäste von der überaus gelungenen Renovierung und Neukonzeptionierung überzeugen. Hell, großzügig, informativ und traditionsbewusst präsentiert sich ein altes Museum im neuen Gewand.
Außerdem in der Druckausgabe:
Expopharm-Kongress:
Fortbildung für alle
Gesund bis auf die Knochen
Estrogene zum Schlucken und Kleben
Pilz ist nicht gleich Pilz
Apotheken sind aufmerksame Prüfer
Ausbildung soll Selbstbewusstsein fördern
QMS kann man nicht kaufen - PZ-Interview
Medizin
Hausstaubmilben: Viele Tipps helfen nur der Industrie
Trotz wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse kursieren immer noch phantastische Gerüchte um das Thema Allergie. Vielfach sind die Betroffenen allerdings die letzten, die von wohlgemeinten und meist kostspieligen Ratschlägen profitieren. Falsche und unausgewogene Beratung macht Allergikern oft nicht nur das Leben schwer, sondern erleichtert sie auch um ihre Ersparnisse.
Zahl der Krebsneuerkrankungen stieg geringfügig
Insgesamt erkranken in Deutschland etwa 338.300 Menschen jährlich an Krebs. Die meisten Krebsfälle treten im Alter von über 60 Jahren auf. Im Alter unter 60 Jahren werden etwa 90.400 Neuerkrankungen geschätzt. Damit hat sich laut Robert Koch-Institut die Zahl der geschätzten Krebsfälle in Deutschland gegenüber der letzten Schätzung für das Jahr 1995 geringfügig erhöht.
Außerdem in der Druckausgabe:
Neues Institut nimmt Nikotin unter die Lupe
Inkontinenz und Hautprobleme: Zwölf Minuten für die Pflege sind zu wenig
Chlamydien und Herzinfarkt
Wirtschaft und Handel
Therapie mit Relenza zu teuer für den NHS
Der Chairman des größten britischen Pharmaunternehmens Glaxo Wellcome, Sir Richard Sykes, hat scharf gegen eine Entscheidung des neuen National Institute of Clinical Excellence (NICE) protestiert, das neue Grippemittel Relenza® (Zanamivir) zunächst nicht auf Staatskosten verschreiben zu lassen. Das dem Londoner Gesundheitsministerium unterstellte Institut hatte den Allgemeinärzten empfohlen, Relenza nicht zu verschreiben.
Biotech-Gründern fehlt Startkapital
Die Wachstumsbranche Biotechnologie ist ein Markt mit glänzenden Zukunftschancen. Dennoch tun sich viele Firmengründer schwer, ihre Ideen auch in ein funktionierendes Unternehmen umzusetzen. Ohne fremde Hilfe erhält kaum ein Forscher das nötige Startkapital.
Außerdem in der Druckausgabe:
Auf Rekordkurs eingeschwenkt - Pharmabörse
Meldungen
Computerpraxis
Die multimediale Wollmilchsau
Der Traum ertragsorientierter Viehzüchter, die berühmte "eierlegende Wollmilchsau", scheint in multimedialer Variante kurz vor der Realisierung zu stehen. Das Ende der Ära, in der jede Medienform ihre eigenen Übertragungs- und Empfangsgeräte erforderte, scheint eingeläutet, das Schlagwort der Medienkonvergenz macht die Runde.
Außerdem in der Druckausgabe:
E-Mail für den Apotheker
Internet-süchtig? - Kommentar
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