Ausgabe 48/1999 |
29.11.1999 00:00 Uhr |
Editorial
Apotheker integrieren
Titel
Klinische Pharmazie: Eindrücke vom Aufbaustudium in Cincinnati
Die Klinische Pharmazie wird in den USA hochgehalten. Nach dem College schließen viele Absolventen ein Haupt- und Aufbaustudium zum Doctor of Pharmacy an. Unser Titelautor hat sich die Ausbildung zum Klinischen Pharmazeuten an der University of Cincinnati genau angesehen.
Politik
Reform geplatzt: Jetzt geht's um Schadensbegrenzung
Zahlreiche Verbände aus dem Gesundheitswesen haben die Bundesregierung nach dem vorläufigen Scheitern der Gesundheitsreform im Bundesrat zu einem Neuanfang aufgefordert. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) bezeichnete die Entscheidung der Länderkammer als "gute Chance für eine grundlegende Neufassung des Gesetzes".
Innovationsförderungsgesetz ist bereits in Arbeit
Die rot-grüne Koalition will das Gesetzespaket zur Gesundheitsreform aufschnüren, um den von der Union dominierten Bundesrat zu umgehen. Dabei wollen die Sozialdemokraten auch die umstrittene Positivliste für Arzneimittel durchsetzen.
Pflegeversicherung: Finanzpolster ist in vier Jahren aufgebraucht
Für die Pflegekasse kann es finanziell sehr eng werden. Grund: die Sparpolitik der Bundesregierung und die demographische Entwicklung. "Der Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung ist in vier Jahren aufgebraucht, wenn die Beitragseinnahmen etwa gleich bleiben, der Lohnzuwachs nur geringfügig ausfällt und die erwarteten Ausgabensteigerungen eintreffen", weist Tullio Sartori, Abteilungsleiter Pflegeversicherung beim Bundesversicherungsamt (BVA) auf die finanzielle Situation hin.
Außerdem in der Druckausgabe:
Pflegeversicherung: Finanzpolster ist in vier Jahren aufgebraucht
Mifegyne wird aufgebraucht
Mehreinnahmen der Kassen werden dreimal verfrühstückt
Ermittlungsverfahren wegen Untreue und Betrugs
Integrierte Versorgungsformen bekommen Konkurrenz
Verbände: Zahnärzte ziehen nach Berlin, Bonn bangt um Standort
Medienkongress: Fernsehen thematisiert die Probleme der Alten
Bundessozialgericht diskutiert Überalterung der Gesellschaft
Die geheimen Pläne der KBV: Schieben, Verzögern, Verweigern
Behandlungsstandards für Diagnostik und Therapie
Plakataktion der Kassen kostete 2,45 Millionen DM
Selbsthilfegruppen gehen mit Geldern sorgsam um
Sozialreport Ost: Gesundheitswesen bekommt immer schlechtere Noten
Risikostrukturausgleich auf Prüfstand
Pharmazie
Harte Daten und statistische Power
Bei der Pharmakotherapie fischen Ärzte nach wie vor häufig im Trüben. Harte Daten aus validen Untersuchungen mit modernem Studiendesign liegen nur für die wenigsten Indikationen vor. Warum nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte, Apotheker und die Leistungsträger von einer qualitativ hochwertigen Arzneimitteltherapie profitieren, erörterten Professor Dr. Martin Sigmund und Dr. Wolfgang Kämmerer von den Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK), Wiesbaden, während der Medizinfachmesse Medica. Das Deutsche Ärzteblatt und die Pharmazeutische Zeitung hatten Mediziner und Pharmazeuten am 20. November 1999 zu einer interdisziplinären Fortbildung nach Düsseldorf eingeladen.
Blind bei Grünem Star
Was nicht schmerzt, wird ignoriert. Das Glaukom (Grüner Star) ist eine weitgehend asymptomatische Erkrankung. Sie wird daher oft nicht erkannt, oder die Patienten vernachlässigen ihre Medikation. Nach Diabetes ist das Glaukom die häufigste Ursache für Erblindungen in Deutschland. Dabei müsste es bei rechtzeitiger und richtiger Therapie nicht so weit kommen, betonten die Referenten einer Pressekonferenz der Firma Pharmacia & Upjohn.
Selbstmedikation: Patienten bevorzugen Ibuprofen
Gegen kurzdauernde Schmerzen, die in Eigenregie behandelt werden, sollte Ibuprofen als Medikament der ersten Wahl empfohlen werden. Das folgert eine französisch-britische Arbeitsgruppe aus den Ergebnissen einer Studie, in der sie bei 8677 Patienten Verträglichkeit und Nebenwirkungen der drei in der Selbstmedikation am häufigsten verwendeten Schmerzmittel Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol direkt verglichen. Sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol wurden von den Patienten besser vertragen als ASS.
Außerdem in der Druckausgabe:
Konzertierte Aktion soll Masern ausrotten
Qualitätszirkel bewertet Mucolytika
Galenus-Preis für Acamprosat
Moderne Wundauflagen sind Iodsalbe überlegen
Neu auf dem Markt: Interferon alfacon-1 und Leflunomid
Impfstoff gegen Rotavirus zurückgezogen
Medizin
Neues aus der Wissenschaft
Die Weichen werden im Uterus gestellt
Wissenschaftler haben vor einigen Jahren die aufsehenerregende Hypothese aufgestellt, dass fetale Ereignisse im Erwachsenenalter zu Bluthochdruck, Koronaren Herzkrankheiten oder Diabetes mellitus führen können. Seitdem beschäftigen sich Pädiater, Geburtshelfer und Ernährungswissenschaftler intensiv mit der Frage, ob und wie man Schäden während der fetalen und frühkindlichen Entwicklung verhindern kann. Entsprechend multidisziplinär war jetzt ein Symposium der Firma Milupa in Bremen.
Schmerzhaftes Erbe
Seit einigen Jahren gilt das Bakterium Helicobacter pylori als mitverantwortlich für Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre. Das Risiko nach einer Helicobacter-Infektion an einer Gastritis zu erkranken, ist jedoch möglicherweise erblich bedingt. Darauf deuten Forschungsergebnisse aus dem Klinikum rechts der Isar in München hin.
Wirtschaft und Handel
Noveda: Kontinuität schafft Vertrauen
Den Applaus hatten sich Dr. Dietrich L. Meyer und seine Kolleginnen und Kollegen redlich verdient. Dem Vorstandsvorsitzenden und der Belegschaft der Noweda eG dankten die Apothekerinnen und Apotheker bei der 61. Generalversammlung am 24. November in Essen für steigende Umsätze, höhere Erträge und die Kontinuität der genossenschaftlich strukturierten Pharmagroßhandlung. Kontinuität, die sich auch in einer weiterhin überdurchschnittlichen Dividende niederschlägt.
Aufschwung lässt auf sich warten
"Die wirtschaftliche Lage der mittelständischen Unternehmen hat sich gegenüber dem Frühjahr nur wenig verbessert. Die Erholung im Mittelstand kommt nur langsam voran. Von einem echten Aufschwung kann noch keine Rede sein." Diese Interpretation von Chef-Volkswirt Dr. Michael Heise, ist das Resultat der diesjährigen Herbstumfrage der DG Bank Deutsche Genossenschaftsbank AG, Frankfurt am Main, bei rund 2500 mittelständischen Unternehmen.
Außerdem in der Druckausgabe:
Medienfonds - alte und neue Risiken - Steuertipp
Jetzt Plakat "Hautpflege" aushängen
Aktientausch: Aventis nimmt Hürde
Unichem steigt bei Galenica ein
Nebensortiment nutzen
MGDA-Beratungsaktion im Rückblick
Magazin
Davos 2000: Kunst, Keule und Komödie
Ausstellung: Tief drinnen im Menschen
© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de