Ausgabe 16/2000 |
17.04.2000 00:00 Uhr |
Editorial
Der Morphinmythos
Titel
Purpur, die Farbe der Kaiser
Der echte Purpur, auch tyrischer Purpur genannt, war in der Antike ein
wichtiger und wertvoller Farbstoff. Er wurde immer dann eingesetzt, wenn es galt, ein
Stück Stoff zu etwas Besonderem zu machen (1). In der Stadt Tyrus im heutigen Libanon
waren die ältesten und berühmtesten Produktionsstätten für Purpur angesiedelt. Erst im
20. Jahrhundert wurde die farbgebende Komponente als 6,6´-Dibromindigo identifiziert.
Purpur, einst kostbarster Textilfarbstoff, kann heute im Labor synthetisiert werden, wenn
auch recht mühsam.
Politik
Bundesinstitute: Gehaltssprung für die leitenden
Funktionen
Auf die Leiter mehrerer Bundesinstitute im Gesundheitswesen soll ein warmer
Geldregen niedergehen: Die rot-grüne Koalition will die Gehälter in Führungsfunktionen
drastisch anheben und dazu die Besoldungsvorschriften ändern.
Unter Budgets werden immer auch Leistungen verweigert
Die Budgetierung im Gesundheitswesen führt zu Leistungsverweigerungen der
Vertragsärzte und unterminiert das Vertrauen der Patienten in die Ärzteschaft und das
System der solidarischen Krankenversicherung. Dieses Fazit hat der Bremer
Gesundheitsforscher Dr. Bernard Braun aus den Ergebnissen einer Patientenbefragung
gezogen.
10. AMG-Novelle: Mängelbeseitigungsfrist soll doch
verlängert werden
Die Koalitionsfraktionen im Bundestag haben sich überzeugen lassen:
Pharmaunternehmen werden künftig nun doch maximal zwölf Monate Zeit haben, um
Beanstandungen der Behörde bei der Arzneimittel-Nachzulassung auszuräumen. Außerdem
soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in geeigneten
Fällen auch verstärkt eine Nachzulassung unter Auflagen aussprechen können.
Außerdem in der Druckausgabe:
BGH: Versand von Impfstoffen verboten
Stange-Prozess: Zeuge als Opfer von Justiz und Politik
PKV erhöht die Prämien
QMS: Heilsbringer oder Fluch? - Ihre Meinung bitte
In Sachen grenzüberschreitende Behandlung
EU-Sozialsysteme: Auf der Suche nach der Harmonie
Gespräche sind Trumpf
Projekt zum Schutz der Nichtraucher
Pharmazie
Polyphenole: Einfache Strukturen mit hohem Potenzial
Polyphenole kommen in allen Pflanzen vor. Ihr Molekülspektrum reicht von einfachen
Phenolderivaten und Phenolsäuren bis hin zu hochmolekularen Strukturen. Als
Antioxidantien sind sie auch mengenmäßig in unserer Nahrung die größte Phytaminklasse.
Der Femtosekundenlaser als Molekülschere
Die gezielte Synthese hochreiner Arzneistoffe in großer Ausbeute und ohne
störende Nebenprodukte: Der Wunsch der Pharmaforscher könnte dank des
"lernfähigen" Femtosekunden-Lasers bald Wirklichkeit werden. Für diese
Entdeckung erhalten Professor Dr. Gustav Gerber und sein Team den
Philip-Morris-Forschungspreis 2000.
Gefälschte Gewürze: Safran auf
marokkanisch
Seitdem die Reinheit und Qualität von Gewürzen, Drogen sowie Arznei- und
Lebensmitteln bereits durch die Erzeuger und einschlägige Importeure kontrolliert wird,
treten in Deutschland nur noch selten unzulässige Verunreinigungen und Verfälschungen
auf. Jedoch hat man den Eindruck, dass neuerdings bei Lebensmitteln vereinzelt
Reklamationen auftreten. So berichtet unter anderem Hesford (3) über zwei größeren
Verfälschungsskandale von Apfelsäften mit Fructosesirup. Der erste betraf Deutschland
und Europa und der zweite die USA.
Außerdem in der Druckausgabe:
Misteltherapie: Besserung nicht gravierend, aber
relevant
Präventiver Nutzen von Ramipril
Augenschutz mit Farbstoff und Laser
Medizin
Brustkrebs: Initiative will Therapiefehler
beseitigen
Wer sich Elefanten, Giraffen und Löwen nicht im Zoo, sondern im
Krüger-Nationalpark anschauen möchte, sollte sich besonders gut vor Malaria schützen.
In Südafrika grassiert die schlimmste Malariaepidemie seit 1940. Betroffen sind vor allem
ländliche Gebiete, in die es auch Touristen zieht.
Infektionsrisiko durch Gerinnungsfaktoren
Seit mehr als 2000 Jahren ist die Bluterkrankheit bekannt. Aber erst
vor etwa 40 Jahren entwickelten Wissenschaftler eine wirksame Therapie: Gerinnungsfaktoren
aus humanem Blutplasma. Ein voller Erfolg, bis man auf die Übertragung von HIV und
Hepatitis-Viren aufmerksam wurde. In Deutschland hatte sich in den 80er Jahren etwa die
Hälfte der Hämophilie-Patienten mit HIV infiziert. Die Pharmafirmen haben inzwischen
zwar effiziente Strategien entwickelt, um dessen Übertragung zu verhindern. Bei anderen
Viren hatten die Wissenschaftler aber bisher weniger Erfolg. Eine Alternative bieten
gentechnisch hergestellte Faktoren.
Wirtschaft und Handel
Oesterles innerer Reichsparteitag
"Wir wollen auch in Zukunft eher klotzen denn kleckern." Dr. Fritz
Oesterle, Vorstandsvorsitzender Gehe AG, präsentierte mit stolz geschwellter Brust in
Stuttgart die positiven Zahlen des Konzerns für das Geschäftsjahr 1999. Trotz guter
Umsatz- und Ertragszuwächse entwickelt sich aber der Aktienkurs weiter mehr schlecht als
recht.
Die Apotheke im Internet
Apotheken ohne eigene Web-Seite werden nach Einschätzung von Professor William
Felkey von der Auburn University, Alabama/USA "massenweise Kunden verlieren".
Wie Felkey während einer Fachkonferenz in England sagte, suchten sich mehr und mehr
Patienten ihre Apotheke über Internet-Suchmaschinen aus.
Außerdem in der Druckausgabe:
GKV-Markt 1999 spiegelt politische Maßnahmen
DAV-Wirtschaftsforum: Pharmazeutische Betreuung ganz konkret
Meldungen
Computerpraxis
Apothekerin als Sympathieträgerin
Aviva ist hebräisch und heißt Frühling, und frisch und jung
präsentiert sich auch das neue Frauenmagazin im Internet unter www.aviva-berlin.de. Ein
Rundgang durch die Seiten lohnt sich.
Außerdem in der Druckausgabe:
Yavivo: Gesundheitsdienst für Laien
Sparen mit Telematik
Telemedizin in Indien
Hamburger Ärzte im Internet
Magazin
Eismann und heißer Jazz - Pharmacon Meran
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