Augenschutz mit Farbstoff und Laser |
17.04.2000 00:00 Uhr |
Ein positives Votum hat das europäische Arzneimittelkomitee CPMP für die photodynamische Therapie mit Visudyne gegeben. Das von CibaVision und QLT Phototherapeutics entwickelte Verfahren könnte künftig Menschen mit feuchter altersbezogener Makuladegeneration helfen.
Bei der Behandlung wird zunächst Vetreprofin, eine lichtempfindlicher Farbstoff, über die Armvene infundiert. Die Substanz bildet Komplexe mit LDL. Diese lagern sich vornehmlich in Endothelzellen abnormer Blutgefäßen in der Aderhaut des Auges an, da diese zahlreiche LDL-Rezeptoren besitzen. Anschließend werden die betroffenen Areale im Auge mit einem speziellen nicht-thermischen Laser bestrahlt. Die Substanz zerfällt und die dabei entstehenden Radikale zerstören die wuchernden Blutgefäße.
In einer Studie verschlechterte sich die Sehleistung älterer Patienten nach der photodynamischen Therapie im Laufe von 24 Monate signifikant weniger als unter Placebo. Nach zwölf Monaten habe sich bei den Patienten der Verumgruppe ein deutlicher Vorteil sowohl im bezug auf die Sehleistung, Kontrastsensitivität als auch Läsionsgröße und Zahl der Leckagen gezeigt, schreibt CibaVision. Die Patienten wurden im ersten Jahr durchschnittlich 3,4mal pro Jahr behandelt.
Inzwischen liegen laut Hersteller auch die vorläufigen Zwei-Jahres-Ergebnisse vor. Die vollständige Analyse soll Anfang Mai erstmals auf einem Opthalmologen-Kongress in Florida vorgestellt werden.
Das Visudyne-Verfahren wurde bereits erfolgreich in den USA und der Schweiz etabliert. Sobald die europäische Arzneimittelbehörde EMEA die Zulassung erteilt, kann das Verfahren nun auch in allen Mitgliedsstaaten eingeführt werden.
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