Ausgabe 33/1999 |
16.08.1999 00:00 Uhr |
PZ 33 INHALT
Editorial
Zeit zum Umdenken
Titel
Schwarzkümmels kleine Körner groß im Kommen
Kennen Sie türkisches Fladenbrot? Haben Sie schon einmal die
schwarzen Körner darauf bemerkt? Das ist Schwarzkümmel. Mit dem Gewürz verfeinern die
arabischen und orientalischen Bäcker seit Jahrhunderten ihre Backwaren. Auch in der
Religion und traditionellen Volksmedizin dieser Länder erlangte der Schwarzkümmel
Ansehen. Sogar in Europa war er bekannt, verlor aber in den letzten Jahrzehnten mehr und
mehr an Bedeutung. Jetzt ist er in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel wieder in
Mode gekommen, und Laienratgeber, Anzeigen sowie Internetartikel loben seine
Eigenschaften. Was ist dran an dem altbekannten Brotgewürz?
Politik
Profilieren, solange wir noch Kunden haben -
PZ-Interview
Karin Wahl, seit 23. Juni 1999 in Baden-Württemberg erste Präsidentin einer
Landesapothekerkammer in der Geschichte des Berufsstandes, gilt nach wenigen Auftritten
auf der berufs- und gesundheitspolitischen Bühne als Pragmatikerin ohne Schnörkel und
Attitüden. Was hat sich die Leiterin der Stuttgarter Charlotten-Apotheke für ihre
Amtszeit auf Landes- und Bundesebene vorgenommen? Wie beurteilt sie die Lage und die
Chancen?
Arzneibudget: KV Hessen will Thema endlich
versachlichen
Zur Versachlichung der Diskussion über das Arzneimittelbudget hat die
Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen in Zusammenarbeit mit IMS Health die
Arzneikostenexplosion 1999 analysiert. Für Hessen sei die Lage nach den Worten des
KV-Vorsitzenden Dr. Jürgen Bausch, einigermaßen ausgewogen. Er hoffe allerdings, dass
keine teuren Innovationen zugelassen werden und keine neue Grippewelle im Herbst kommt.
Das würde das Budget sprengen.
Verwaltungskosten der Krankenkassen auf
Rekordniveau
Die Verwaltungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind mit 13,1
Milliarden DM im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Dies gehe aus der
neuesten Jahresstatistik für gesetzliche Krankenkassen (KJ 1) des
Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der Tageszeitung "Die Welt" vorliege.
Laut Statistik sind die Verwaltungsausgaben seit 1989 allein im Westen um insgesamt 52
Prozent gestiegen, hieß es.
Außerdem in der Druckausgabe:
Großkundgebung mit Demo in Berlin
Fischer und Kassenärzte suchen Kompromiss
Pharmazie
Der Analgetikaverbrauch von 1970 bis 1995 im internationalen
Vergleich
An Schmerzen zu leiden, gehört sicherlich zu den Erfahrungen, die nahezu alle
Menschen im Verlauf ihres Lebens mindestens einmal, mit großer Wahrscheinlichkeit aber
viel häufiger machen. Die Lebenszeitprävalenz für akute Schmerzen liegt somit bei
nahezu 100 Prozent. Hieraus erklärt sich, dass Schmerzmittel zu den am häufigsten
angewandten Arzneimitteln in der Selbstmedikation gehören.
Infliximab gegen Fisteln bei Morbus Crohn
Fisteln von Morbus-Crohn-Patienten, die mit dem monklonalen
Antikörper Infliximab behandelt werden, heilen besser ab. Das beobachteten amerikanische
Wissenschaftler vom Mount Sinai Medical Center in New York, USA, in einer Studie mit rund
100 Patienten.
"Wir versuchen uns
rauszuhalten" - PZ-Interview
Eines der größten Screening-Programme startete das National Cancer Institut (NCI)
in den USA. Zu den erfolgreichsten Arzneistoffen gehört Paclitaxel (Taxol®),
dessen Verkauf der Firma Bristol-Myers Squibb über eine Milliarde Dollar Umsatz pro Jahr
beschert. Die PZ sprach mit Dr. Gordon Cragg, Leiter der Abteilung für Naturstoffe beim
NCI, über die Zusammenarbeit seines Instituts mit den Entwicklungsländern.
Außerdem in der Druckausgabe:
Artischockenextrakt bremst Cholesterolsynthese
Lamivudin bei Hepatitis B zugelassen
Corticoid direkt nach dem Stich
Medizin
Leptin nimmt Übergewichtige nicht aus der
Pflicht - PZ-Interview
Ein Defekt in der Wirkung des Fettgewebshormons Leptin begünstigt die Entwicklung
einer Hyperinsulinämie als Vorstufe des Typ-2-Diabetes. Diesen Schluss zieht der
Mediziner Dr. Jochen Seufert, Medizinische Poliklinik der Universität Würzburg, nach
umfangreichen molekular- und zellbiologischen Arbeiten. Das Wissen um die Wechselwirkungen
zwischen Leptin und Insulin eröffnet neue Ansätze in der Entwicklung von Arzneistoffen.
Für seinen Beitrag zum Verständnis der Entstehung eines Diabetes mellitus erhielt
Seufert in diesem Jahr den Theodor-Frerichs-Preis der Deutschen Gesellschaft für Innere
Medizin.
Brustkrebs und Kunstlicht
Zuviel künstliches Licht könnte unter anderem auch Brustkrebs begünstigen.
Amerikanische und finnische Forscher halten es für möglich, dass elektrisches Licht die
Produktion des Hormons Melatonin im Schlaf stört. Zu wenig Melatonin lässt
möglicherweise eine zu große Menge des weiblichen Sexualhormons Estrogen entstehen,
wodurch es auch zu Brustkrebs kommen könnte. "Dies ist nicht der Augenblick, um sich
vor künstlichem Licht zu fürchten", so George Brainard, Professor für Neurologie
an der Thomas Jefferson-Universität in Philadelphia, USA. Aber Wissenschaftler sollten
sich nun intensiver mit diesem Problem auseinandersetzen
Wirtschaft und Handel
Biotech: Briten wollen Spitze bleiben
Großbritannien bereitet das bisher umfangreichste
Biotech-Förderungsprogramm seiner Geschichte vor. Änderungen bei der staatlichen
Forschungsförderung sowie vereinfachte Bauplanungsverfahren sollen helfen, das Land zu
einem europäischen Biotechnologie-Eldorado zu machen.
Biotech-Firmen fordern zentrale Zulassungsbehörde
Eine zentrale europäische Zulassungsbehörde für gentechnisch
veränderte Produkte fordert die deutsche Biotechnik-Branche. "Wir fürchten die
Entscheidung einer unabhängigen Behörde nicht", sagte Pol Bamelis, Vorsitzender des
Deutschen Industrieverbandes Biotechnologie (DIB) am 12. August in Frankfurt am Main. Dem
Verband gehören rund 130 Mitgliedsunternehmen an.
Außerdem in der Druckausgabe:
Manager ist das Unterbewußtsein
Anleger treiben Kurse in die Höhe - Pharmabörse
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