Lamivudin bei Hepatitis B zugelassen |
16.08.1999 00:00 Uhr |
Die europäische Zulassungsbehörde hat Ende Juli Lamivudin (Zeffix® von Glaxo Wellcome) zur Behandlung der chronischen Hepatitis B bei Erwachsenen zugelassen. Lamivudin hemmt die virale DNA-Polymerase, die der Erreger zur Vermehrung benötigt. Nach Angaben des Herstellers soll das erste perorale Hepatitis-B-Therapeutikum zum 1. September in Deutschland als Filmtablette oder Lösung eingeführt werden. Pro Tag müsse lediglich eine Dosis à 100 mg Lamivudin eingenommen werden.
Weltweit sterben jährlich circa zwei Millionen Menschen an den Folgen einer Hepatitis. Laut WHO seien insgesamt 350 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) infiziert. Rund ein Drittel der HBV-Träger erkrankten an einer progressiven Leberentzündung, die später zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann. In Deutschland sind rund 0,7 Prozent der Bevölkerung HBV-positiv.
In klinischen Studien nahmen die Krankheitssymptome unter Lamivudin im Vergleich zu Placebo signifikant ab. Weitere Studien hätten belegt, dass die Wirksamkeit von Lamivudin mit der Behandlungsdauer zunimmt, berichtet Glaxo Wellcome. Im Verlauf von drei Jahren stieg die Serokonversionsrate, ein Zeichen für die erfolgreiche Immunantwort, auf 40 Prozent. Weitere Informationen zu Lamivudin lesen Sie in PZ 20/99 auf Seite 36.
© 1999 GOVI-Verlag
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