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Briten wollen Spitze bleiben

16.08.1999  00:00 Uhr

-Wirtschaft & HandelGovi-VerlagBIOTECH

Briten wollen Spitze bleiben

von Arndt Striegler, London

Großbritannien bereitet das bisher umfangreichste Biotech-Förderungsprogramm seiner Geschichte vor. Änderungen bei der staatlichen Forschungsförderung sowie vereinfachte Bauplanungsverfahren sollen helfen, das Land zu einem europäischen Biotechnologie-Eldorado zu machen.

Der Biotech-Sektor ist nach Angaben von Wissenschaftsminister Lord Sainsbury schon heute ein bedeutender Wirtschafts- und Devisenbringer für Großbritannien: Jährlich erziele die Branche einen Umsatz von rund 9 Milliarden Pfund und belege nach den USA weltweit Platz zwei.

Deutschland und andere Länder schickten sich an, Großbritannien in Sachen Biotechnologie zu überholen, so der Minister. Eine parlamentarische Arbeitsgruppe unter seiner Leitung unterbreitete jetzt diverse Vorschläge, wie das Königreich seine Führungsrolle halten könne.

Biotech-Unternehmen soll es deshalb mittels einer Entrümpelung bürokratischer Hürden erleichtert werden, sich neu anzusiedeln. Dabei wird besonderer Wert auf die Formation von Biotech-Zentren gelegt, wie es sie bereits in den Universitätsstädten Oxford und Cambridge durch eine Anhäufung von Biotech-Firmen gibt. Die Regierung will die Entstehung weiterer Zentren finanziell und logistisch unterstützen.

Große Arzneimittelhersteller sollen in den Ansiedlungsprozess mit einbezogen werden. Dahinter steht die Erkenntnis, dass der gesamte britische Arzneimittelsektor von einer engeren Kooperation zwischen Biotechnologie und herkömmlicher Pharmaforschung profitieren kann.

Lord Sainsbury plädiert außerdem für eine stärkere staatliche Forschungsförderung der kleinen und mittelständischen Arzneimittelunternehmen. Mindestens 2,5 Prozent des Forschungsetats sollten diesen zugute kommen.Top

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