Verwaltungskosten der Krankenkassen auf Rekordniveau |
16.08.1999 00:00 Uhr |
Politik
Die Verwaltungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind mit 13,1 Milliarden DM im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Dies gehe aus der neuesten Jahresstatistik für gesetzliche Krankenkassen (KJ 1) des Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der Tageszeitung "Die Welt" vorliege. Laut Statistik sind die Verwaltungsausgaben seit 1989 allein im Westen um insgesamt 52 Prozent gestiegen, hieß es.
Nach Ansicht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sind die Krankenkassen damit der schlimmste Kostentreiber in der gesetzlichen Krankenversicherung. "Die Verwaltungsausgaben der Krankenkassen sind in den vergangenen Jahren um 30 Prozent schneller gestiegen als die Gesamtausgaben der Kassen für Leistungen wie Medikamente oder ärztliche Versorgung", sagte Lothar Krimmel, Mitglied der Geschäftsführung der KBV.
Höhere Verwaltungskosten verzeichneten insbesondere die Ersatzkassen. "Besonders
schlimm war die Verschwendung bei den Ersatzkassen, wo die Ausgaben für die
Kassenverwaltung um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, während die
Leistungsausgaben für die Versicherten nur um 2,3 Prozent zulegten", kritisierte
Krimmel. "Würden die Krankenkassen vernünftig wirtschaften, könnten sie jährlich
drei Milliarden DM sparen. Riesige Verwaltungspaläste mit hohen Unterhaltskosten und eine
aufgeblähte Personalstruktur kommen den Patienten teuer zu stehen." Laut
Ministeriums-Statistik haben die gesetzlichen Krankenkassen im vergangenen Jahr je
Mitglied 4810,49 Mark ausgegeben
© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de