Pharmazeutische Zeitung online

Ausgabe 46/1999

15.11.1999  00:00 Uhr

PZ Pharmazeutische Zeitung Govi-Verlag PZ 46 INHALT

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Nichts gelernt

Titel
Selektine als neue Zielstrukturen für die Pharmaforschung
Die Selektine haben eine regelrechte Goldgräberstimmung in der pharmazeutischen Forschung ausgelöst. Auf Grund ihrer zentralen Rolle im Entzündungsgeschehen eröffnen diese Adhäsionsmoleküle viele Ansatzpunkte für eine neuartige antiinflammatorische Therapie bei chronischen Leiden und Autoimmunerkrankungen. Selektin inhibierende Substanzen werden gegenwärtig intensiv untersucht; sie könnten die Chemotaxis der Leukozyten an einem sehr kausalen Punkt beeinflussen. Obwohl es bisher nur erste Ansätze für die klinische Testung von Selektininhibitoren gibt, lassen die vielfältigen Forschungsaktivitäten eine baldige Anwendung solcher Verbindungen erwarten.

Politik
Hingabe und Zuwendung: Apotheker mit Feingefühl
Die Ulmen-Apotheke von Ulrich Menard liegt nicht etwa in ländlicher Idylle, sondern zwischen der Lotto- und Toto-Annahmestelle und dem Frischemarkt mitten im Einkaufszentrum von Lurup am Rande von Hamburg. Lurup gilt als "Schlafstadt". Die Menschen, die hier wohnen, pendeln und arbeiten im angrenzenden Schleswig-Holstein oder im Zentrum der Hansestadt. "Das bringt mit sich, dass wir Rezepte von 200 verschiedenen Ärzten haben", erklärt Menard. "Die Patienten bringen uns diese Rezepte, weil wir uns um sie kümmern", sagt der Apotheker aus Leidenschaft.

BMG glaubt weiter an Gesundheitsreform 2000
Zuversichtlich und optimistisch gab sich Hermann Schulte-Sasse, BMG, bei einem Symposium der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Königswinter. Das Gesundheitsreformgesetz 2000 werde verabschiedet werden. In welcher Form, ließ er jedoch offen. Er verteidigte vor rund 150 Gästen des Symposiums das Reformwerk und verurteilte die von vielen bisher emotional, irrational und mit falschen Behauptungen geführte Diskussion.

Experten empfehlen radikale Gesundheitsreform
Ein überparteiliches Expertengremium hat eine grundlegende Neuordnung des Gesundheitswesens gefordert. In einem von den ehemaligen Staatssekretären im Bundeswirtschaftsministerium Otto Schlecht und Johann Eekhoff präsentierten Papier schlägt die von der Bertelsmann Stiftung, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Ludwig-Erhard-Stiftung berufene Reformkommission Soziale Marktwirtschaft vor, die gesetzliche Krankenversicherung auf eine klar definierte Basisversorgung zu beschränken und in größerem Umfang Eigenbeteiligungen für die Patienten einzuführen.

Außerdem in der Druckausgabe:
Gesundheitsreform 2000: Innovationsförderungsgesetz hat BMG bereits in Arbeit
Seehofer meldet sich zurück
DAV in Klausur
Hilfe beim Verfassen einer Patientenverfügung
Schmerzkranke schlecht versorgt
Kassenwechsel ist kein Renner
Gerangel um Hilfsmittel
Naturheilverfahren gehen auf Patienten-Bedürfnisse ein
BMG glaubt unverdrossen an Gesundheitsreform 2000
CDU kommt allmählich wieder in Reform-Form
Mehr Macht für Gesundheitsberufe

Pharmazie
Brustkrebs: Antikörper verspricht Hilfe
Krebszellen sind zwar körpereigene Zellen, sie tragen an ihrer Oberfläche jedoch häufig Moleküle, die sie von den restlichen Körperzellen unterscheiden. Seit Jahren versuchen Forscher entartete Zellen an dieser Achillesferse zu packen. Mit dem monoklonalen Antikörper HerceptinTM von Hoffmann-La Roche hat die FDA im letzten Jahr den ersten hochspezifischen Wirkstoff zugelassen, der gezielt Eiweißmoleküle auf Krebszellen angreift. Während der diesjährigen Tagung der Deutschen Senologischen Gesellschaft vom 4. bis 9. November stellten Experten die Ergebnisse der klinischen Studien zu Herceptin während eines Roche-Symposiums vor.

Paclitaxel in USA auch in frühen Brustkrebsstadien
Paclitaxel, das aus der Eibe synthetisierte Zytostatikum, ist von der der US-amerikanischen Zulassungsbehörde Food an Drug Administration (FDA) auch zur Therapie von frühen Brustkrebsstadien zugelassen worden. Dies teilte jetzt das Herstellerunternehmen Bristol-Myers Squibb mit.

Homöopathikum ist Diclofenac ebenbürtig
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac gehören zur Standardmedikation bei Arthrosen. Sie lindern rasch den Schmerz, hemmen die Entzündung und verbessern dadurch die Beweglichkeit. Auf ihr Konto gehen allerdings zu 40 Prozent gastrointestinale Schleimhautläsionen und zu 20 bis 25 Prozent Ulcera. Dass es ein homöopathisches Komplexmittel mit der Wirksameit von Diclofenac aufnehmen kann, ohne dessen unerwünschte Wirkungen zu entfalten, beweist eine Äquivalenzstudie, die auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden erstmals vorgestellt wurde.

Außerdem in der Druckausgabe:
Benzocain-Allergie nur heiße Luft?
Phytopharmaka: Nur harte Daten zählen

Medizin
Cochlea-Implantat als Alternative
Für immer schlank mit dem sensationellen Turbo-Programm und endlich Schluß mit dem Jojo-Effekt – nicht mehr und nicht weniger verspricht Dr. Dieter Markert denen, die sich auf die von ihm entwickelte Markert-Diät einlassen. Außer auf eine Top-Figur ohne Gesundheitsrisiken darf sich der Diätwillige auch auf mehr Lebensqualität und einen Zufluss an Energie und Tatkraft freuen. Kein Wunder, dass eine solche Traumdiät schnell die Bestseller-Liste erobert hat.

Mistel: Apoptosehemmung für mehr Lebensqualität
Vor etwa achtzig Jahren riet Rudolf Steiner erstmals Ärzten, Krebskranke mit Mistelextrakt zu behandeln. Ein wissenschaftlich eindeutiger Wirksamkeitsnachweis für die Therapie fehlt bis heute. Mistelextrakte teilen das Schicksal zahlreicher Substanzen, die für die Krebstherapie entwickelt wurden: In vitro zerstören sie Tumoren, im Mäuseversuch wecken sie Hoffnungen, in der klinischen Anwendung erfüllen sie die Erwartungen nicht. Zu einer Bestandsaufnahme trafen sich Mediziner und Pharmazeuten, Biologen und Anthroposophen am 13. November in Nonnweiler.

Außerdem in der Druckausgabe:
Tödliches Versteckspiel
Muskeltraining verhindert Osteoporose
Urtikaria-Gesellschaft gegründet

Wirtschaft und Handel
Sanacorp bietet Paroli
Das Engagement der Sanacorp bei der österreichischen Herba-Chemosan-Apotheker AG wird eines der zentralen Themen bei der Vertreterversammlung der Sanacorp Pharmahandel AG am 20. November 1999 in Ludwigsburg. Die Pharmazeutische Zeitung sprach einige Tage vor der Veranstaltung mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sanacorp, Dr. Jürgen Brink, über den neuesten Stand der Beteiligung.

Gehe verdient gut
Der Pharmagroßhändler Gehe will im laufenden Jahr den Gewinn um gut zehn Prozent steigern. Beim Umsatz wird ein Zuwachs von acht bis zehn Prozent angepeilt. Auch in den ersten neun Monaten stieg der Gewinn stärker als der Umsatz und legte vor Steuern um 14,4 Prozent auf 192 Millionen Euro (375,52 Millionen DM) zu.

Außerdem in der Druckausgabe:
Bayer: Deutlicher Gewinnzuwachs
Zweitwohnungssteuer auf der Kippe - Steuertipp
Roche: Volle Pipeline Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

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