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Homöopathikum ist Diclofenac ebenbürtig

15.11.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Homöopathikum ist Diclofenac ebenbürtig

von Elke Wolf, Baden-Baden

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac gehören zur Standardmedikation bei Arthrosen. Sie lindern rasch den Schmerz, hemmen die Entzündung und verbessern dadurch die Beweglichkeit. Auf ihr Konto gehen allerdings zu 40 Prozent gastrointestinale Schleimhautläsionen und zu 20 bis 25 Prozent Ulcera. Dass es ein homöopathisches Komplexmittel mit der Wirksameit von Diclofenac aufnehmen kann, ohne dessen unerwünschte Wirkungen zu entfalten, beweist eine Äquivalenzstudie, die auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden erstmals vorgestellt wurde.

25 Prozent der über 50-Jährigen und 80 Prozent der über 75-Jährigen zeigen radiologische Veränderungen der Gelenke; eine Arthrose hat sich breit gemacht. Diese Veränderungen verursachen nicht zwangsläufig Schmerzen, aber schon geringe Überbelastung kann das Gelenk bis zur Bewegungsunfähigkeit reizen. Besonders häufig ist das Kniegelenk von einer Arthrose betroffen (Gonarthrose). Im Mittelpunkt des Schmerzgeschehens steht eine Knorpeldestruktion. Sich abreibende Partikel werden von der Gelenkschleimhaut aufgenommen und reizen dann das umliegende Gewebe. Schmerzen und Schwellungen sind die Folgen.

Ob hier Homöopathika genauso effektiv wie NSAR eingreifen können, galt es in einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden Äquivalenzstudie herauszufinden. In der Untersuchung wurde die Wirksamkeit von Diclofenac mit dem homöopathischen Komplexmittel Zeel® comp. bei Gonarthrosen verglichen. Dr. Ute Maronna betreute als Chefärztin der Orthopädischen Klinik der Städtischen Kliniken, Frankfurt am Main, 120 über 50-jährige Probanden, deren Morgensteifigkeit mindestens 30 Minuten anhielt. Die Patienten mit Gonarthrose bekamen über zehn Wochen dreimal täglich 25 mg Diclofenac beziehungsweise dreimal täglich eine Tablette Zeel comp. "Eine Prüfung des Präparates Zeel comp. gegen Placebo wurde aus ethischen Gründen abgelehnt", informierte Maronna.

Als Kriterien galten die Reduktion von Schmerz, Steifigkeit und Funktion des betroffenen Gelenks. Maronna: "In den ersten zwei Wochen dieser Studie zeigte sich Diclofenac aufgrund seiner bekannten antiphlogistischen Potenz erwartungsgemäß dem Homöopathikum überlegen, im weiteren Verlauf der Beobachtung wurde der Abstand zwischen beiden aber immer geringer." Von der sechsten Woche an war das Homöopathikum bis zum Studienende dem NSAR ebenbürtig. Absolute Zahlen wollte Maronna noch nicht nennen, da die Studie kurz vor der Publikation steht.

Schwerwiegende Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen nicht auf. Aufgrund der bekannten Nebenwirkungsrate von Diclofenac, sei aber mit Beschwerden zu rechnen, wenn die Therapie noch länger dauern würde, so Maronna. In der Äquivalenzstudie waren Patienten mit Magenbeschwerden von vornherein ausgeschlossen. Die Studienergebnisse bewiesen, dass das Homöopathikum eine sinnvolle Alternative für Patienten mit leichteren bis mittleren Arthrosebeschwerden sei, sagte Maronna. Es sei besonders zur Langzeittherapie geeignet. Top

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