Pharmazeutische Zeitung online
ARZNEISTOFFE

Levofloxacin|Tavanic®|10|1998

STOFFGRUPPE
10 Antibiotika
WIRKSTOFF
Levofloxacin
FERTIGARZNEIMITTEL
Tavanic®
HERSTELLER

Sanofi

MARKTEINFÜHRUNG (D)
03/1998
DARREICHUNGSFORM

250 mg Filmtabletten

500 mg Filmtabletten

5 mg/ml Infusionslösung

ATC-CODE
J01MA12, S01AE05
ORPHAN DRUG
Nein

Indikationen

Tavanic ist zugelassen zur Behandlung folgender Infektionen bei Erwachsenen: akute bakterielle Sinusitis, akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, ambulant erworbene Pneumonie sowie komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen. Bei diesen Infektionen sollte Tavanic nur angewendet werden, wenn Antibiotika, die hier üblicherweise zur Initialbehandlung empfohlen werden, als nicht indiziert erachtet werden.

 

Außerdem ist Tavanic ist zugelassen zur Behandlung der Pyelonephritis und von komplizierten Harnwegsinfektionen, von chronischer bakterieller Prostatitis, unkomplizierter Zystitis sowie zur Prophylaxe nach einer Exposition und als kurative Behandlung von Lungenmilzbrand.

 

Tavanic kann auch genutzt werden, um eine Behandlung bei Patienten, die während der Initialbehandlung mit intravenösem Levofloxacin eine Besserung zeigten, fortzuführen.

Wirkmechanismus

Levofloxacin ist ein Gyrasehemmer aus der Gruppe der Fluorochinolone. Es ist das S (-)-Enantiomer des Racemates Ofloxacin. Levofloxacin wirkt wie andere Chinolone auf den DNS-/DNS-Gyrase-Komplex und die Topoisomerase IV. Die Substanz, die für die parenterale und perorale Applikation angeboten wird, hat ein breites antibakterielles Spektrum von grampositiven bis gramnegativen Keimen sowie anaeroben Mikroorganismen wie Bacteroides fragilis, Clostridium perfringens und Peptostreptococcus, sowie Chlamydien, Legionella und Mycoplasma pneumoniae.

Anwendungsweise und -hinweise

Tavanic Filmtabletten werden einmal oder zweimal täglich eingenommen. Die Dosierung und die Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schwere der Infektion und der Empfindlichkeit des vermuteten ursächlichen Erregers.

 

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen. Sie können bei Bedarf an der Bruchrille geteilt werden. Die Einnahme kann während oder zwischen den Mahlzeiten erfolgen.

 

Zur Einnahme von Eisensalzen, Zinksalzen, Magnesium- oder Aluminium-haltigen Antacida, Sucralfat sowie Didanosin in Zubereitungen mit Aluminium- oder Magnesium-haltigen Puffersubstanzen ist ein Abstand von mindestens zwei Stunden einzuhalten.

 

Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung der Nierenfunktion angepasst werden. Keine Dosisanpassungen sind bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion erforderlich.

Wichtige Wechselwirkungen

Sollen Tavanic Filmtabletten zusammen mit Eisensalzen, Zinksalzen, Magnesium- oder Aluminium-haltigen Antacida, Sucralfat oder Didanosin in Zubereitungen mit Aluminium- oder Magnesium-haltigen Puffersubstanzen angewendet werden ist ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden einzuhalten.

 

Levofloxacin sollte vorsichtig angewendet werden, wenn gleichzeitig Arzneimittel gegeben werden, die die tubuläre renale Sekretion beeinflussen. Dazu gehören unter anderem Probenecid und Cimetidin. Dies gilt besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz.

 

Auch die gleichzeitige Anwendung von Arzneistoffen, die bekanntermaßen die QT-Zeit verlängern, sollte unter Vorsicht erfolgen. Dazu gehören unter anderem Antiarrhythmika der Klassen IA und III, trizyklische Antidepressiva, Makrolide und Antipsychotika.

 

Bei Patienten, die gleichzeitig mit Vitamin-K-Antagonisten behandelt werden, sollten die Gerinnungswerte überwacht werden.

Nebenwirkungen

Zu den unter der Therapie mit Levofloxacin häufig genannten Nebenwirkungen gehören Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit sowie Diarrhö, Erbrechen und Übelkeit. Auch eine Erhöhung der Leberenzymwerte ALT/AST, alkalische Phosphatase und γGT zählt zu den häufigen Nebenwirkungen.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Levofloxacin ist kontraindiziert bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase und  während der Schwangerschaft und Stillzeit. Patienten mit Epilepsie und Patienten, die nach früherer Anwendung von Fluorochinolonen Sehnenbeschwerden entwickelt haben, dürfen ebenfalls nicht mit Levofloxacin behandelt werden.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.

Besonderheiten

Für die Lagerung von Tavanic sind keine besonderen Lagerungsbedingungen einzuhalten.

Tavanic ist verschreibungspflichtig.

Formeln

Levofloxacin

Levofloxacin

Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).

Levofloxacin.wrl

Weitere Hinweise

Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Levofloxacin kontraindiziert.

Letzte Aktualisierung: 07.02.2018