Asfotase alfa|Strensiq®|40|2015 |
Alexion Pharma
40 mg/ml Injektionslösung
100 mg/ml Injektionslösung
Strensiq ist indiziert zur langfristigen Enzymersatztherapie bei Patienten, bei denen die Hypophosphatasie im Kindes- und Jugendalter aufgetreten ist. Ziel ist die Behandlung von Knochenmanifestationen der Krankheit.
Asfotase alfa ist ein lösliches Glykoprotein und besteht aus zwei identischen Polypeptidketten mit einer Länge von jeweils 726 Aminosäuren. Der Arzneistoff besteht aus der katalytischen Domäne der humanen gewebeunspezifischen alkalischen Phosphatase (AP), der humanen Immunglobulin-G1-Fc-Domäne und einer Deca-Aspartat-Peptid-Domäne. Das Fusionsprotein ist enzymatisch aktiv und soll die bei Hypophosphatasie-Patienten fehlende AP-Aktivität ersetzen, was die Skelettmineralisierung fördert.
Asfotase alfa wird als subkutane Injektion von 2 mg/kg Körpergewicht (KG) bei dreimal wöchentlicher Gabe oder 1 mg/kg KG bei sechsmal wöchentlicher Applikation gegeben. Die empfohlene Höchstdosis beträgt 6 mg/kg KG.
Das pro Injektion applizierte Arzneimittelvolumen darf maximal 1 ml betragen. Braucht der Patient mehr, können mehrere Injektionen gleichzeitig verabreicht werden. Geschulte Patienten können sich Strensiq selbst spritzen.
Reaktionen an der Injektionsstelle waren die häufigsten Nebenwirkungen (74 Prozent der Patienten) in den Studien zu Asfotase alfa, aber meist leicht bis mittelschwer. Sehr häufig traten ferner Kopfschmerzen, Erytheme und Schmerzen in den Extremitäten auf. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören anaphylaktoide Reaktionen/Überempfindlicheitsreaktionen, Hypocalciämie und Myalgie.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In mehreren kleinen Studien wurde die Substitutionstherapie mit Asfotase alfa bei Patienten im Alter von 0,5 Monaten bis 66 Jahren geprüft. Im Röntgenbild zeigten sich teils deutliche bis nahezu komplette Rückbildungen der Schäden. Etliche Patienten, vor allem Säuglinge und Kinder, zeigten ein sichtbares Aufholwachstum. Ebenso konnte ein Teil der Patienten, die bereits eine Unterstützung der Atmung brauchten, im Lauf der Therapie darauf verzichten. Das ist ein wichtiges Ergebnis, denn unbehandelt führt eine infantile Hypophosphatasie häufig zum Tod, wenn die Atmung unterstützt werden muss.
Die Hypophosphatasie ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung des Knochenstoffwechsels, die tödlich verlaufen kann. Zugrunde liegt ist eine loss-of-function-Mutation in dem Gen, das für die gewebeunspezifische alkalische Phosphatase kodiert. Sie kann von Geburt an, aber auch erst in fortgeschrittenem Alter auftreten und führt zu unterschiedlichen Symptomen – von nicht überlebensfähigen Frühgeburten bis hin zu schweren Zahn-, Skelett- und Organschäden. Zu den Knochenmanifestationen gehören Rachitis und Osteomalazie, gestörter Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel, Wachstumsstörungen, Einschränkungen der Atmung, die eine Beatmungshilfe erforderlich machen können, und Vitamin B6-abhängige Krampfanfälle.
Strensiq ist bei Temperaturen von 2–8 °C (Kühlschrank) sowie vor Licht geschützt (Umkarton) zu lagern. Die chemische und physikalische Gebrauchsstabilität wurde für bis zu 1 Stunde bei einer Temperatur zwischen 23 °C und 27 °C nachgewiesen.
Strensiq ist verschreibungspflichtig.
Während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird die Anwendung nicht empfohlen. Das Stillen soll während der Behandlung unterbrochen werden.
Letzte Aktualisierung: 26.02.2020