Agalsidase alfa|Replagal®|40|2001 |
Shire
1mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Replagal ist zugelassen zur langfristigen Enzymersatztherapie bei Patienten mit bestätigtem Morbus Fabry.
Agalsidase alfa wird in einer menschlichen Zelllinie produziert, um ein menschliches Glykosylierungsmuster zu erzielen. Es ersetzt das Enzym α-Galactosidase A (auch Ceramid-Trihexosidase genannt), das am Abbau von neutralen Glykosphingolipiden mit terminalen α-Galactosyl-Ketten beteiligt ist.
Die empfohlene Dosis beträgt 0,2 mg pro kg Körpergewicht in einer 40-minütigen intravenösen Infusion alle 14 Tage.
Wechselwirkungen über das Cytochrom-P450-Enzymsystem sind bei Agalsidase alfa unwahrscheinlich. Es darf jedoch nicht zusammen mit Chloroquin, Amiodaron, Benoquin oder Gentamicin angewendet werden, da diese die intrazellulären α-Galactosidase-Aktivität hemmen können.
Bei mehr als der Hälfte der Patienten traten Antikörper gegen das Agalsidase alfa auf, die aber die Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen scheinen. Etwa 10 Prozent der Patienten litten an Beschwerden in Zusammenhang mit der Infusion (Schüttelfrost, Gesichtsrötung), Muskelstarre, Fieber, Schmerzen im Brustkorb und Rücken.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Agalsidase alfa wurde in zwei placebokontrollierten Doppelblindstudien über sechs Monate und offenen Erweiterungsstudien bei 40 männlichen Fabry-Patienten getestet. In einer Studie nahmen bei allen 25 Patienten die Schmerzen signifikant ab, die Glykosphingolipid-Spiegel im Plasma sanken auf die Hälfte und die Nierenfunktion stabilisierte sich. Nierenbiopsieproben zeigten eine signifikante Zunahme normaler Glomeruli. In der zweiten Studie mit 15 Patienten mit vergrößerter linker Herzkammer verringerte das Verum die Herzmasse und besserte die myokardiale Kontraktilität. Die Ablagerungen von Glykosphingolipiden gingen in beiden Studien deutlich zurück. Der Nutzen blieb in der 12- bis 18-monatigen Erhaltungstherapie bestehen.
Bei der X-chromosomal rezessiv vererbten Erkrankung Morbus Fabry wird das Enzym α-Galactosidase A (auch Ceramid-Trihexosidase genannt) fehlerhaft oder gar nicht produziert. Daher sammeln sich Stoffwechselzwischenprodukte in den Lysosomen. Überwiegend wird GL-3 (Ceramid-Trihexosid) in der Niere, im Herzen und im Nervensystem angehäuft. Viele Patienten sterben an Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenversagen.
Replagal ist bei Temperaturen von 2–8°C (Kühlschrank) zu lagern.
Replagal ist verschreibungspflichtig.
Bei der Anwendung von Replagal während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten.
Letzte Aktualisierung: 28.03.2017