Valdecoxib|Bextra®|05|2003 |
Pharmacia
in Deutschland nicht mehr im Handel
Bextra ist zugelassen zur analgetischen und antiphlogistischen Therapie einer Osteoarthrose beziehungsweise rheumatoider Arthritis sowie der primären Dysmenorrhoe.
Valdecoxib ist ein selektiver COX-2-Inhibitor und der aktive Metabolit des 2002 in die Therapie eingeführten Parecoxibs, das zur parenteralen Applikation für die Behandlung postoperativer Schmerzen zugelassen ist.
Valdecoxib wird über CYP3A4 und CYP2C9 metabolisiert. Deshalb sind Interaktionen mit Fluconazol, Ketoconazol, Phenytoin, Carbamazepin, Dexamethason, Rifamycin, Flecainid, Propafenon und Metoprolol zu erwarten. Plasmakonzentrationserhöhungen wurden auch beobachtet bei gleichzeitiger Gabe von Omeprazol (CYP2C19-Substrat) oder von oralen kombinierten Kontrazeptiva mit Ethinylestradiol und Norethindron.
Unter Valdecoxib kann es zu anaphylaktischen Reaktionen, Angioödemen, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliativer Dermatitis und toxischer epidermaler Nekrolyse kommen, was zu entsprechenden Warnhinweisen in der Packungsbeilage geführt hat. Zumindest bei höheren Dosierungen scheint die nierenschädigende Wirkung von Valdecoxib größer zu sein als bei unselektiven NSAR.
Wie bei den anderen Coxiben konnte bei 10 mg-Gaben von Valdecoxib bei endoskopischem Screening eine geringere Rate von Magen-Darm-Ulzera als unter nicht selektiven COX-Hemmern festgestellt werden. In klinischen Studien wurde diese Aussage bestätigt.
Als Kontraindikationen gelten Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden, aktive peptische Ulcerationen oder gastrointestinale Blutungen, entzündliche Darmerkrankungen, schwere Leberfunktionsstörungen und schwere dekompensierte Herzinsuffizienz.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Nach den vorliegenden klinischen Daten hat Valdecoxib sowohl bei der Osteoarthrose als auch bei der rheumatoiden Arthritis vergleichbare Ergebnisse wie Diclofenac gezeigt. Ein Therapievorteil konnte nicht gesehen werden.
Marktrücknahme im April 2005 wegen des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse und schwere Hautreaktionen.
Bextra ist verschreibungspflichtig.
Valdecoxib
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Die Anwendung von Valdecoxib bei schwangeren Frauen wird nicht empfohlen. Die Anwendung im letzten Trimenon der Schwangerschaft ist auf jeden Fall kontraindiziert. Stillende Mütter sollen Valdecoxib ebenfalls nicht anwenden.
Letzte Aktualisierung: 19.01.2017