Saxagliptin|Onglyza™|12|2009 |
AstraZeneca
2,5 mg Filmtabletten
5 mg Filmtabletten
Onglyza ist bei erwachsenen Typ-2-Diabetikern zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle sowohl als Monotherapie als auch als Kombinationtherapie mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff (oder beiden) oder einem Thiazolidindion sowie in der Kombination mit Insulin (mit und ohne Metformin) zugelassen, wenn eine Änderung des Lebensstils mit Diät und mehr Bewegung allein nicht ausreicht.
Saxagliptin ist ein Dipeptidyl-Peptidase-4-Hemmer (DPP-4-Hemmer). Diese senken den Blutzuckerspiegel, indem sie die Insulinproduktion steigern und die Glucoseproduktion in der Leber senken. Das wird dadurch erreicht, dass Saxagliptin das Enzym DPP-4 hemmt, welches Inkretine wie GLP-1 abbaut. Inkretine stimulieren abhängig von der Nahrungsaufnahme die Insulinsekretion und unterdrücken gleichzeitig die Glucagonsekretion. Durch die Enzymblockade bleibt der körpereigene Insulinstimulus der Inkretine länger erhalten. Der Blutzucker wird bedarfsabhängig gesenkt. Folglich ist das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) gering.
Die starke Bindung von Saxagliptin an DPP-4 und die Bildung eines ebenfalls aktiven Hauptmetaboliten bewirken bei einer Dosierung von 5 mg täglich eine Halbwertszeit des DPP-4-Saxagliptin-Komplexes von 26,9 Stunden. Über einen Zeitraum von 24 Stunden wird dabei eine etwa 60-prozentige Hemmung von DPP-4 erreicht, und der GLP-1-Spiegel steigt um den Faktor 1,5 bis 3.
Die empfohlene Tagesdosis ist 5 mg Saxagliptin täglich. Patienten können die Tablette mit oder ohne Nahrung zu jeder Tageszeit einnehmen.
Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung notwendig. Patienten mit mäßiger bis schwerer Niereninsuffizienz wird die Behandlung mit dem DPP-4-Hemmer nicht empfohlen. Gleiches gilt für Typ-1-Diabetiker und bei schwerer Leberinsuffizienz.
Onglyza ist kein Ersatz für Insulin bei insulinpflichtigen Patienten.
Laut Fachinformation besteht bei Saxagliptin nur ein geringes Risiko für klinisch relevante Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln. Bei der Anwendung mit starken CYP-3A4-Induktoren wie Carbamazepin, Dexamethason, Phenytoin und Rifampicin sollte man jedoch bedenken, dass die blutzuckersenkende Wirkung von Saxagliptin reduziert sein kann.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen in den Studien zu Saxagliptin gehören Infektionen der oberen Atemwege, Harnwegsinfektionen, Gastroenteritis, Sinusitis, Kopfschmerzen und Erbrechen.
Patienten, die bereits auf einen anderen DPP-4-Hemmer mit einer schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktion reagiert haben, dürfen Saxagliptin nicht anwenden.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Die Zulassung von Onglyza beruht auf sechs randomisierten Doppelblindstudien der Phase III mit mehr als 4000 Patienten. In drei dieser Studien wurde Saxagliptin bei mehr als 2000 Typ-2-Diabetikern, die nicht auf eine frühere Behandlung ansprachen, als Zusatztherapie zu Metformin, einem Thiazolidindion beziehungsweise einem Sulfonylharnstoff (Glibenclamid) mit Placebo verglichen. Primärer Endpunkt war die Veränderung des HbA1c-Wertes über einen Zeitraum von 24 Wochen. Die Studien zeigten, dass Saxagliptin in Kombination mit Metformin, dem Sulfonylharnstoff oder dem Thiazolidindion im Vergleich zu den Einzelsubstanzen den HbA1c-Wert im Schnitt um 0,64 bis 0,94 Prozentpunkte senkte, während sich in den Kontrollarmen der HbA1c-Wert kaum veränderte (-0,3 bis + 0,1 Prozentpunkte). Auch der Anteil der Patienten, die einen HbA1c-Zielwert von kleiner als 7 Prozent erreichten, war unter der Add-on-Therapie höher als in den Kontrollgruppen. Ferner wurden die Ergebnisse von zwei Studien vorgelegt, bei denen der DPP-4-Hemmer als alleinige Therapie mit Placebo verglichen wurde. Beide Studien hatten gezeigt, dass die einmal tägliche Einnahme von Saxagliptin zu signifikanten Verbesserungen des HbA1c-Wertes geführt hatte.
Für die Lagerung von Onglyza sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Onglyza ist verschreibungspflichtig.
Saxagliptin
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR):
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Summary_for_the_public/human/001039/WC500044317.pdf
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/001039/WC500044316.pdf
In der Schwangerschaft sollte Saxagliptin nur dann gegeben werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist.
In der Stillzeit muss entschieden werden, ob das Stillen oder die Anwendung von Saxagliptin unterbrochen werden soll. Tierexperimentelle Studien haben einen Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch gezeigt; ob dies auch für den Menschen zutrifft, ist nicht bekannt.
Letzte Aktualisierung: 08.10.2015