Insulin aspart|NovoRapid®|12|1999 |
Novo Nordisk
100 I.E./ml Flexpen Injektionslösung in einem Fertigpen
100 I.E./ml Flextouch in einem Fertigpen
100 I.E./ml Injektionslösung in Durchstechflaschen
100 I.E./ml Innolet Injektionslösung in einem Fertigpen
100 I.E./ml Penfill Injektionslösung in einer Patrone
100 I.E./ml Pumpcart Injektionslösung in einer Patrone
Novorapid ist zugelassen zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen ab 1 Jahr.
Insulin aspart ist ein Insulin-Analogon. Das Insulin-Molekül wird durch rekombinante DNA-Technologie in der B-Kette (Austausch der in Position 28 stehenden Aminosäure Prolin durch Asparaginsäure) so verändert, dass es nach subkutaner Applikation kein Hexamer, also kein Depot, bildet, sondern sofort als monomeres Molekül im System verfügbar ist und schneller, das heißt innerhalb von 10 Minuten, wirken kann. Damit wird der Spritz-Ess-Abstand hinfällig.
Die Dosierung von Insulin aspart erfolgt individuell unter Überwachung des Blutzuckerspiegels. Das Insulin wird durch subkutane Injektion in die Bauchdecke, den Oberschenkel, den Oberarm, den Schulterbereich oder den Gesäßbereich injiziert. Die Injektionsstellen sollten gewechselt werden, um einer Lipodystrophie vorzubeugen. Die Injektion sollte unmittelbar vor einer Mahlzeit erfolgen, da Novorapid schnell wirkt.
Der tägliche Bedarf bei Erwachsenen und Kindern liegt in der Regel zwischen 0,5 und 1,0 Einheiten pro kg Körpergewicht. Bei einem Basis-Bolus-Behandlungsschema können 50 bis 70 % des Insulinbedarfs durch Novorapid, der Rest von einem intermediär wirkenden oder lang wirkenden Insulin gedeckt werden. Bei erhöhter körperlicher Aktivität, einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten oder Begleiterkrankungen kann eine Anpassung der Dosis notwendig sein.
Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen kann sich der Insulinbedarf verringern. Bei diesen Patienten ist eine besonders engmaschige Überwachung des Blutzuckerspiegels erforderlich.
Einige andere Arzneimittel beeinflussen den Glucosestoffwechsel ebenfalls und können bei gleichzeitiger Anwendung eine Anpassung des Insulinbedarfs erforderlich machen.
Den Insulinbedarf senken orale Antidiabetika, Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer), Betarezeptorenblocker, Angiotensin-Converting-Enzym(ACE)-Hemmer, Salicylate, anabole Steroide und Sulfonamide. Hingegen können diese Arzneimittel den Insulinbedarf des Patienten erhöhen: orale Kontrazeptiva, Thiazide, Glucocorticoide, Schilddrüsenhormone, Sympathomimetika, Wachstumshormone und Danazol. Betarezeptorenblocker können die Symptome einer Hypoglykämie verschleiern. Octreotid/Lanreotid kann den Insulinbedarf entweder erhöhen oder senken. Alkohol kann die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin verstärken oder verringern.
Die häufigste Nebenwirkung unter der Therapie mit Novorapid sind Hypoglykämien. Darüber hinaus kommt es gelegentlich unter anderem zu Lipodystrophien, Refraktionsanomalien und diabetischen Retinopathien sowie Reaktionen an der Einstichstelle.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Nach zum Zulassungszeitpunkt vorliegenden Daten soll es unter der Gabe von Insulin aspart zu keinem erhöhten Auftreten von Hypoglykämien kommen. Die Anzahl schwerer nächtlicher Hypoglykämien konnte sogar signifikant gegenüber Normalinsulin gesenkt werden (38 Prozent Risikoreduktion). Eine Lebensqualitätsstudie belegte eine Verbesserung derselben sowie weniger diätetische Einschränkungen.
Alle Arten von Novorapid sind bei Temperaturen von 2–8 °C (Kühlschrank) zu lagern und dürfen nicht einfrieren.
Unterschiede in der Aufbewahrung gibt es bei den in Gebrauch befindlichen oder als Ersatz bereitgehaltenen Zubereitungsformen von Novorapid. So lagert man Novorapid Durchstechflasche und Novorapid Penfill (in Gebrauch oder als Ersatz) bei Temperaturen nicht über 30 °C sowie vor Licht geschützt (Umkarton); es darf nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das gilt auch für Novorapid Innolet; zusätzlich sollten Patienten die Penkappe zum Schutz vor Lichteinfluss aufgesetzt lassen. Auch Novorapid Pumpcard (in Gebrauch oder als Ersatz) gehört nicht in den Kühlschrank; im Gebrauch befindliche Patronen können bei einer Temperatur nicht über 37 °C aufbewahrt werden, Ersatzpatronen nicht über 30 °C. Stets ist auf Lichtschutz (Umkarton) zu achten.
Novorapid Flexpen und Flextouch können in Gebrauch oder als Ersatz hingegen im Kühlschrank aufbewahrt werden (nicht einfrieren!), aber auch bei Temperaturen nicht über 30 °C; Penkappe zum Schutz vor Lichteinfluss aufgesetzt lassen.
Novorapid ist verschreibungspflichtig.
Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR):
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
Novorapid kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Letzte Aktualisierung: 08.08.2017