Sitagliptin|Januvia®|12|2007 |
MSD
25 mg Filmtabletten
50 mg Filmtabletten
100 mg Filmtabletten
Januvia ist zugelassen zur Behandlung des Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen
Auch eine Kombination mit Insulin (mit oder ohne Metformin) ist möglich.
Als Dipeptidylpeptidase-4(DPP-4)-Inhibitor verhindert beziehungsweise verzögert Sitagliptin den Abbau von Glucagon-like-Peptid-1(GLP-1) und stärkt den Inkretineffekt, der glucoseabhängig zur Stimulation der Insulinsekretion aus den Betazellen führt.
Die Patienten nehmen einmal täglich 100 mg Sitagliptin unabhängig von einer Mahlzeit ein. Weder bei älteren Menschen noch bei Patienten mit leichter Nieren- oder Leberinsuffizienz ist eine Dosisanpassung nötig. Bei Typ-I-Diabetikern sollte das Medikament nicht angewendet werden.
Klinische Daten legen nahe, dass das Wechselwirkungsrisiko von Sitagliptin gering ist.
In-vitro-Daten legen nahe, dass Sitagliptin Cytochrom-P450-Isoenzyme weder hemmt noch induziert. Sitagliptin könnte in vivo ein schwacher Inhibitor von p-Glykoprotein sein.
Übelkeit, Flatulenz, Obstipation, periphere Ödeme und Hypoglykämien waren die häufigsten Nebenwirkungen bei den Kombitherapien. Bei einer Monotherapie berichteten die Patienten über Hypoglykämie, Kopfschmerzen, Erkältungen, Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum oder an den Gelenken. Ob bei langfristiger Anwendung neue unerwünschte Effekte, zum Beispiel auf das Immunsystem, auftreten, ist offen.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Wirksamkeit und Sicherheit von Sitagliptin in der Monotherapie sowie in Kombination mit Metformin oder Pioglitazon wurden in vier großen Studien über 18 bis 24 Wochen geprüft. In der Monotherapie reduzierte Sitagliptin sowohl den HbA1c-Wert als auch Nüchtern- und postprandiale Blutzuckerwerte signifikant stärker als Placebo. Der Effekt war ausgeprägter bei Patienten, die einen höheren Ausgangs-HbA1c oder eine Diabetes-Anamnese unter drei Jahren hatten. Die Betazellfunktion wurde über Surrogatmarker erfasst; diese verbesserten sich unter der Therapie. In puncto Hypoglykämie und Magen-Darm-Beschwerden unterschieden sich Verum und Placebo nicht signifikant. Unter Sitagliptin legten die Patienten nicht an Gewicht zu. In den Kombistudien senkte die Zugabe von Sitagliptin zu Metformin oder Pioglitazon die Langzeit-, Nüchtern- und postprandialen Blutzuckerwerte ebenfalls signifikant besser als ein Placebozusatz. Deutlich mehr Patienten erreichten mit Sitagliptin einen Ziel-HbA1c unter 7 Prozent (47 versus 18 Prozent in der Metformin-Studie und 45 versus 23 Prozent in der Glitazon-Studie). Das Hypoglykämie-Risiko war nicht merklich erhöht (1,2 Prozent der Patienten mit dem Gliptin gegenüber 0,9 Prozent in der Placebogruppe). Eine Einjahresstudie verglich die zusätzliche Gabe von Sitagliptin oder dem Sulfonylharnstoff Glipizid bei Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle unter Metformin-Monotherapie. Die beiden Arzneistoffe waren vergleichbar gut wirksam. Jedoch brach fast ein Drittel der Patienten die Studie vorzeitig ab (374 von 1172 Teilnehmern); im Sitagliptin-Arm taten dies mehr Patienten wegen mangelnder Wirksamkeit als unter Glipizid. Andererseits traten unter Sitagliptin signifikant weniger Hypoglykämien auf (5 versus 32 Prozent). Mit dem Gliptin verloren die Patienten etwas Gewicht, während sie mit Glipizid etwas zulegten.
Bei der Lagerung von Januvia sind keine speziellen Bedingungen einzuhalten.
Januvia ist verschreibungspflichtig.
Sitagliptin
Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels:
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Summary_for_the_public/human/000722/WC500039055.pdf
Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) Januvia®:
www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/human/000722/WC500039054.pdf
Deutsche Diabetes Gesellschaft:
www.ddg.info
Januvia sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Letzte Aktualisierung: 27.11.2015