Bromfenac|Yellox®|67|2011 |
Bausch+Lomb/Dr. Mann Pharma
Nicht mehr im Handel
Yellox ist zugelassen zur Behandlung von Augenentzündungen nach einer Katarakt-Operation.
Bromfenac entsteht durch Bromierung des NSAR Amfenac. Es ist ein Hemmstoff der Cyclooxygenase (COX). Bromfenac hemmt die COX-1 nur in geringem Ausmaß, die COX-2 hingegen deutlich stärker. Dadurch blockiert es die Produktion von Prostaglandinen, die am Entzündungsprozess beteiligt sind.
Die Dosis von Yellox ist zweimal täglich ein Tropfen in das/die betroffene/n Auge/n. Therapiestart ist der Tag nach der Operation. Die Dauer der Behandlung sollte zwei Wochen nicht überschreiten, da über diesen Zeitraum hinaus keine Sicherheitsdaten vorliegen.
Wenden Patienten weitere Augentropfen regelmäßig an, sollte ein Zeitabstand von mindestens fünf Minuten zwischen den Gaben eingehalten werden. Während der Behandlung mit Bromfenac sind Kontaktlinsen besser gegen eine Brille einzutauschen.
Die gleichzeitige Anwendung von Bromfenac mit NSAR und topischen Corticoiden kann das Potenzial für Heilungsstörungen erhöhen.
Nebenwirkungen traten in den Studien zu Yellox selten auf. Insgesamt berichteten 3,4 Prozent der Patienten davon. Am häufigsten waren ein Fremdkörpergefühl im Auge, leichte oder mittelschwere Hornhauterosion, Juckreiz im Auge, Augenschmerzen und Augenrötung.
Bei der Abgabe von Bromfenac sollte das pharmazeutische Personal das Potenzial für eine Kreuzsensibilität gegen ASS, Phenylessigsäure-Derivate und andere NSAR bedenken. Deshalb ist bei der Behandlung von Personen, die früher auf diese Arzneimittel empfindlich reagiert haben, Vorsicht geboten.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Bromfenac wurde in zwei randomisierten Doppelblindstudien mit mehr als 500 Patienten, die nach einer Katarakt-Operation an einer Augenentzündung litten, mit Placebo verglichen. Die Behandlung wurde etwa 24 Stunden nach der Operation begonnen und für bis zu 14 Tage fortgesetzt. Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Anzahl der Patienten, die nach zwei Wochen keine Entzündungszeichen aufwiesen. In der einen Studie war das bei zwei Dritteln (104 von 158) der mit Bromfenac behandelten Patienten der Fall. Unter Placebo erreichte knapp die Hälfte (35 von 73 Patienten) dieses Ziel. Ähnliche Ergebnisse brachte auch die zweite Studie. Unter Bromfenac wiesen 63 Prozent der Patienten (124 von 198) nach zwei Wochen keine Entzündungszeichen mehr auf, unter Placebo 40 Prozent (39 von 98).
Bromfenac ist sehr lipophil. Dies erleichtert die Penetration und Absorption durch die Hornhaut und die dahinterliegenden Augengewebe. Nach einmaliger Applikation der Tropfen erfolgt die Resorption innerhalb von 15 Minuten. Eine Einzeldosis führt nach 150 bis 180 Minuten zur Spitzenkonzentration im Kammerwasser, diese bleibt zwölf Stunden erhalten. Somit reicht eine zweimal tägliche Applikation zur Aufrechterhaltung der antiphlogistischen Aktivität aus.
Yellox ist bei Temperaturen nicht über 25 °C zu lagern.
Nach Anbruch ist Yellox noch vier Wochen verwendbar.
Yellox ist verschreibungspflichtig.
Bromfenac
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
In der Schwangerschaft wird die Anwendung von Yellox nicht empfohlen, es sei denn der Nutzen überwiegt das potenzielle Risiko; im dritten Schwangerschaftsdrittel soll eine Anwendung vermieden werden. Stillende Frauen dürfen die Tropfen anwenden.
Letzte Aktualisierung: 17.10.2022