Loteprednoletabonat|Lotemax®|67|2005 |
Bausch+Lomb/Dr. Mann Pharma
0,5 % Suspension, Augentropfen
Lotemax ist zugelassen zur Behandlung von Entzündungen nach operativen Eingriffen am Auge.
Loteprednoletabonat gehört zu den Corticosteroiden, die eine stark entzündungshemmende Wirkung direkt am Applikationsort entwickeln, aber nur geringeres Potenzial haben, den Augeninnendruck zu steigern. Es ähnelt strukturell dem Prednisolon und wurde aus dem inaktiven Hydrocortison-Metaboliten D1-Cortiensäure entwickelt. Es ist ein 17b-Chloromethylester, dem unter anderem die Ketogruppe an C-20 fehlt, die mit der Entstehung von Katarakten in Verbindung gebracht wird. Nach der Applikation wird der hoch lipophile Ester, der gut in die Cornea penetriert, rasch zu den inaktiven Metaboliten D1-Cortiensäure-Etabonat und D1-Cortiensäure gespalten.
Die Behandlung mit Lotemax soll 24 Stunden nach dem operativen Eingriff begonnen und während der postoperativen Phase aufrechterhalten werden. Dabei werden viermal täglich ein oder zwei Tropfen appliziert. Die Dauer der Behandlung darf zwei Wochen nicht überschreiten. Vor der Anwendung muss die Tropfflasche kräftig geschüttelt werden.
Das geringe Potenzial von Loteprednoletabonat zur Erhöhung des Augeninnendrucks kann durch systemisch angewendete Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung negativ beeinflusst werden. Loteprednoletabonat kann die Wirkung von Arzneimitteln gegen einen erhöhten Augeninnendruck herabsetzen. Die gleichzeitige Gabe von Zytoplegika kann das Risiko eines erhöhten Augeninnendruckes verstärken.
Häufige Nebenwirkungen am Auge in Studien zu Loteprednoletabonat waren Sehstörungen, Jucken und Brennen, tränendes oder trockenes Auge, Fremdkörpergefühl oder Photophobie.
Loteprednoletabonat ist kontraindiziert bei vielen Infektionserkrankungen des Auges mit Viren, Bakterien oder Pilzen, unbehandelten purulenten Infektionen, „rotem“ Auge mit unbekannter Diagnose.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Die klinischen Studien zur Wirksamkeit von Loteprednoletabonat stammen entweder aus den 1990er-Jahren oder sind nicht in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht. In zwei Studien an 424 Patienten mit Entzündungen nach Kataraktoperation mit Linsenimplantation war der Arzneistoff einem Placebo signifikant überlegen: Die Entzündung sowie objektive und subjektive Symptome klangen schneller ab. In einer zusammenfassenden 1998 publizierten Analyse von 2210 Patienten, die Steroid-Augentropfen in Studien länger als 28 Tage anwendeten, wurde das Risiko einer Augendrucksteigerung (10 mmHg oder mehr) erfasst. Betroffen waren 2 Prozent der Patienten unter Loteprednoletabonat, 0,5 Prozent unter Placebo und 7 Prozent unter Prednisolonacetat.
In einer Bioverfügbarkeitsstudie mit 14 Probanden, die das Medikament zwei Tage achtmal täglich und dann 42 Tage zweimal täglich eintropften, lagen die systemischen Spiegel des Wirkstoffs und seines Hauptmetaboliten unter der Nachweisgrenze.
Lotemax ist bei Temperaturen nicht über 25 °C zu lagern und darf nicht einfrieren.
Nach dem ersten Öffnen ist Lotemax noch 28 Tage verwendbar.
Lotemax ist verschreibungspflichtig.
Loteprednoletabonat
In der Schwangerschaft darf Loteprednoletabonat nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Die Anwendung von Loteprednoletabonat in der Stillzeit ist kontraindiziert.
Letzte Aktualisierung: 26.02.2016