Indacaterol|Onbrez®|28|2010 |
Novartis Pharma
Breezhaler® 150 Mikrogramm, Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation
Breezhaler® 300 Mikrogramm, Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation
Therapie erwachsener COPD-Patienten
Das β2-Sympathomimetikum Indacaterol verbindet bei einmal täglicher Gabe eine 24 Stunden anhaltende Bronchienerweiterung mit einem Wirkeintritt innerhalb von fünf Minuten. Nach Anwendung einer Inhalationseinzeldosis dauert es durchschnittlich 15 Minuten, bis Spitzenkonzentrationen von Indacaterol im Serum erreicht werden. Wie andere β2-Agonisten aktiviert Indacaterol β2-Rezeptoren auf der Oberfläche der Muskelzellen in den Bronchien. Einmal aktiviert, lösen die Rezeptoren Veränderungen in biochemischen Leitungen aus, die zu einer Erhöhung des intrazellulären Botenstoffes zyklisches Adenosin-Monophosphat (cAMP) führen. In den Bronchien ist cAMP offenbar für die Kontrolle des Atemmuskels verantwortlich. Erhöhte cAMP-Werte stehen daher mit einer Bronchodilatation in Zusammenhang.
Der schnelle Wirkeintritt ist dadurch erklärbar, dass Indacaterol ein partieller β2-Agonist mit hoher intrinsischer Aktivität ist. Aufgrund einer Amino-Indan-Kette in der Molekülstruktur und der hohen Lipophilie resultiert nach Inhalation des Wirkstoffs eine Deposition innerhalb der Membran, die die verlängerte Wirkdauer bedingt. Die hohe Affinität von Indacaterol zu den sogenannten »Lipid Rafts« ist eine mögliche Erklärung für die verlängerte Wirkdauer der Substanz im Vergleich zu anderen lipohilen β2-Agonisten wie Salmeterol. Diese Lipid Rafts sind lipidreiche Abschnitte der Zellmembran, in denen β2-Rezeptoren und Signal- beziehungsweise Effektormoleküle in enger Nachbarschaft assoziiert sind.
Die empfohlene Onbrez-Dosis besteht aus der einmal täglichen Inhalation des Inhalts einer 150-μg-Indacaterol-Kapsel. Insbesondere Patienten mit schwerer COPD kann der Arzt auch die Tageshöchstdosis von 300 μg verschreiben. Die Kapseln dürfen nur mit dem in der Packung enthaltenen Inhalator verabreicht werden. Indacaterol ist nicht für die Notfalltherapie akuter Atemnotanfälle vorgesehen.
Onbrez darf nicht zusammen mit anderen lang wirkenden β2-Agonisten angewendet werden.
Vorsicht geboten, wenn Indacaterol mit Substanzen kombiniert wird, die wie dieser Wirkstoff den Kaliumspiegel im Blut senken können. Dazu gehören zum Beispiel Theophyllin, Steroide oder nicht-kaliumsparende Diuretika, etwa Hydrochlorothiazid, Furosemid und Torasemid.
Betablocker können die Wirkung von β2-Agonisten abschwächen beziehungsweise aufheben. Indacaterol sollte daher nicht gemeinsam mit Betablockern (einschließlich Augentropfen!) angewendet werden, es sei denn, ihre Anwendung ist klinisch zwingend begründet. Sofern erforderlich, sollten kardioselektive Betablocker zum Einsatz kommen, wenngleich auch diese mit Vorsicht anzuwenden sind.
Die häufigsten Nebenwirkungen in den Studien zu Undacaterol waren Nasopharyngitis (9,1 Prozent), Husten (6,8 Prozent), Infektionen der oberen Atemwege (6,2 Prozent) und Kopfschmerzen (4,8 Prozent). Diese Nebenwirkungen fielen in den meisten Fällen leicht oder moderat aus und nahmen bei Fortsetzung der Behandlung ab.
β2-Agonisten können außerdem bei manchen Patienten den Kaliumspiegel im Blut zu stark senken.
Aufgrund fehlender Langzeitstudiendaten sollte Indacaterol nicht bei Asthmatikern zur Anwendung kommen.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
In Studien mit insgesamt mehr als 4000 COPD-Patienten wurde Indacaterol in verschiedenen Dosierungen mit Placebo und anderen COPD-Mitteln verglichen. Hauptindikator für die Wirksamkeit war die Verbesserung des FEV1 (forciertes exspiratorisches Volumen) der Patienten nach zwölf Wochen im Vergleich zu Placebo. FEV1 bezeichnet die Einsekundenkapazität des Menschen, das heißt die Höchstmenge an Luft, die ein Mensch in einer Sekunde ausatmen kann. Am primären Endpunkt führte die Dosis von 150 μg Indacaterol zu einem Anstieg des FEV1 von 130 bis 180 ml im Vergleich zu Placebo und einem Anstieg von 60 ml im Vergleich zu Salmeterol 50 μg zweimal täglich (INLIGHT-1- und -2-Studie). 300 μg Indacaterol einmal täglich bewirkten einen Anstieg von 170 bis 180 ml im Vergleich zu Placebo und 100 ml im Vergleich zu Formoterol 12 μg zweimal täglich.
Onbrez ist bei Temperaturen nicht über 30 °C zu lagern.
Die Kapseln sollten dem Blister erst unmittelbar vor der Verwendung entnommen werden.
Der Inhalator ist nach 30-tägigem Gebrauch zu entsorgen.
Indacaterol
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Schwangere und Stillende werden nur dann damit behandelt, wenn der erwartete Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt.
Letzte Aktualisierung: 30.06.2015