Ausgabe 14/1997 |
31.03.1997 00:00 Uhr |
Editorial
Titel
Arzneiformen
zur buccalen, sublingualen und nasalen Anwendung
Der weitaus größte
Anteil an Arzneimitteln wird nach wie vor peroral
verabreicht. Zubereitungen zur buccalen, sublingualen und
nasalen Applikation werden meist zur lokalen Therapie
eingesetzt. Diese Applikationsorte eignen sich aber auch
zur systemischen Anwendung, da sie bestimmte
Eigenschaften des Gastrointestinaltraktes, die eine
enterale Medikation beeinträchtigen, nicht oder nur in
wesentlich geringerem Maße aufweisen.
Politik
Ein Erfolg der
Kooperation -
PZ-Interview
Der Allgemeinmdiziner Dr. Peter
Wehrenpfennig ist seit sieben Jahren in einem
Arzt-Apotheker-Gesprächskreis aktiv. Die regelmäßigen
Treffen dienen nicht nur dem fachlichen Austausch,
sondern stärken auch das Vertrauen zwischen den beiden
Heilberufsgruppen. Die Kompetenz der Pharmazeuten möchte
Wehrenpfennig nicht mehr missen: "Ein
Gesundheitswesen ohne Apotheker darf und wird es nicht
geben."
Patienten
sollen Kostenüberblick per Post bekommen
In Zukunft sollen die
Versicherten über die von ihnen verursachten Kosten
informiert werden. In der Ärzteschaft findet diese
Passage aus dem NOG 2 wenig Zustimmung. Die Mediziner
befürchten hohe Mehrkosten. Außerdem seien die meisten
Patienten nicht an einer Auflistung der Kosten
interessiert, so der hessische KV-Vorsitzende Jürgen
Bausch.
Fiedler glaubt an weitere
Sparpotentiale
Einsparungen im
Arzneimittelbereich von mehr als 3,5 Milliarden DM
jährlich hält der Vorstandsvorsitzende der Barmer
Ersatzkasse (BEK), Eckart Fiedler, für möglich, ohne
daß die Qualität der medizinischen Versorgung darunter
leiden werde. So verhindere allein der Verzicht auf eine
gesetzliche Arzneimittel-Positivliste Minderausgaben von
etwa 2 Milliarden DM per anno für die Krankenkassen.
Nach seinen Berechnungen kosten die "Beutezüge der
Politik" - gemeinhin Verschiebebahnhöfe genannt -
die Krankenkassen jährlich zwischen 16,9 und 17,9
Milliarden DM. Diese Summe entspreche einem
Beitragssatzprozentpunkt weniger Einnahmen für die GKV.
Außerdem
in der Druckausgabe:
Vogel:
Gesetz bestimmt die Ausbildung
Kassen sind auf der Suche nach Parteileichen
"Test"-Paket ist unterwegs - Nachrichten zur
ABDA-Imagekampagne
Informationen aus erster Hand
Baden-Baden: Tips für den Apothekeralltag
Meldungen
Pharmazie
Mibefradil,
ein selektiver Calciumantagonist
Der neue
Calciumantagonist Mibefradil blockiert selektiv die
Calcium-T-Kanäle und soll deshalb deutlich weniger
Nebenwirkungen haben als andere Wirkstoffe dieser Klasse.
Nachdem sowohl die FDA als auch die in diesem Fall für
die europäische Zulassung zuständige niederländische
Behörde ein positives Votum zu Mibefradil abgegeben
haben, rechnet der Hersteller Hoffmann-La Roche mit einer
baldigen Markteinführung in Nordamerika und Europa.
Indikationen sind vorerst Bluthochdruck und koronare
Herzkrankheit (KHK). Wissenschaftler bei Roche hoffen,
daß als dritte Indikation die Herzinsuffizienz
hinzukommen wird.
Teufelskralle
hat Entzündungen im Griff
Die Form der Früchte
gab der Droge ihren Namen: im Griff des Teufels. Schon
lange in der Volksmedizin bei rheumatischen und
somatischen Beschwerden eingesetzt, steht die
Teufelskralle nun bei der Sertürner Arzneimittel GmbH im
Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Ziel ist es, die
Teufelskralle zu einem rationalen Phytopharmakon zu
machen. Eine Anwendungsstudie bescheinigt dem
Wurzelextrakt entzündungshemmende und schmerzlindernde
Eigenschaften.
Schlafen und Wachen nach
der inneren Uhr
Der Mensch ist ein
oszillierendes Wesen. Damit sind keineswegs wankelmütige
Geister oder unstete Zeitgenossen gemeint, sondern
vielmehr der biologische Rhythmus, dem alle Menschen
unterliegen. Dieses Auf und Ab, dem viele
Körperfunktionen folgen, steuert auch unser Wachen und
Schlafen. Rolle und Funktion des gesunden Schlafs für
das körperliche und seelische Wohlbefinden sind kaum
bekannt; das Wissen über den gestörten Schlaf hat
jedoch in den letzten Jahrzehnten dank intensiver
Forschung erheblich zugenommen.
Außerdem
in der Druckausgabe:
Schmerztherapie
bei AIDS wird vernachlässigt
Pharmaceutical Care: Modewort oder Notwendigkeit?
Wann ist ein Arzneimittel sicher?
Zitwerwurzel - Serie Mikro-DC
Neue Therapie für Diabetes in den Startlöchern
Polymer schleust DNA und Insulin ins Blut
Medizin
Erschöpft
und ausgebrannt: das Burnout-Syndrom
Früher wurde es als
"Streßsyndrom der helfenden Berufe"
bezeichnet, heute weiß man, daß es jeden treffen kann:
das Burnout-Syndrom, ein Gefühl der grenzenlosen
Erschöpfung. Selten wird ein Arzt um Rat gefragt, obwohl
die Warnsignale deutlich sind: erhöhte
Stimmungslabilität, verminderte Belastbarkeit,
verstärkte Infektanfälligkeit und gefährliche
Selbstbehandlungsversuche mit Kaffee, Nikotin, Alkohol
oder Pharmaka. Die Ursachen sind vielschichtig, haben
aber zwei Hauptfaktoren: die Überforderung, zum Beispiel
am Arbeitsplatz, und die begrenzte seelische
Belastbarkeit.
HB 419 im Test:
grünes Gras für glückliche Ziegen
Eva-Maria und
Anna-Magdalena schätzen Glibenclamid, obwohl sie keine
Diabetikerinnen sind. Der Sulfonylharnstoff läßt
nämlich hörbar das Gras wachsen. Und genau darauf
stehen die beiden. Strenggenommen stehen sie nicht nur
auf Gras, sie essen es auch gern. Doch eines ist sicher:
Was wissenschaftlich korrekt ist, muß noch lange nicht
medizinisch relevant sein.
Wirtschaft
und Handel
Das
Internet wächst, aber es wuchert nicht
Am Internet scheiden
sich heute noch die Geister. Ist es ein zeitraubendes
Spielzeug ohne Nutzen oder ein Informationsmedium mit
fast unbegrenzten Möglichkeiten? Soviel ist sicher: Auch
in Deutschland steigt die Zahl der Nutzer kontinuierlich
an, jeden Monat lassen sich fast 70.000 Menschen ans
World Wide Web anschließen.
Gehe verdoppelt Jahresüberschuß
Die Gehe AG, Stuttgart,
erhöhte ihre Umsätze 1996 um 12 Prozent auf 21,4
Milliarden DM. Im jüngsten Aktionärsbrief heißt es,
der um 108 Prozent auf 440 Millionen DM gestiegene
Jahresüberschuß sei zu einem wesentlichen Teil auf
außerordentliche Erträge zurückzuführen, die durch
den Verkauf des Geschäftsbereichs Pharmaproduktion
erzielt wurden. Der aus dem operativen Geschäft
erwirtschaftete Konzerngewinn vor Steuern erhöhte sich
gegenüber dem Vorjahr um 15,6 Prozent auf 407 Millionen
DM.
Außerdem
in der Druckausgabe:
Pharmabereich
bei Merck Spitzenreiter
Verteilung der Einkünfte bei Miteigentum - Steuertip
Angst schwindet - Pharmabörse
Ares-Serono mit hohem Gewinn
Roche: Konzerngewinn 1996 plus 16 Prozent
Deutsche Zeneca mit 14 Prozent Ergebnisplus
Meldungen
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