Wirtschaft & Handel
Die Gehe AG, Stuttgart, erhöhte
ihre Umsätze 1996 um 12 Prozent auf 21,4 Milliarden DM.
Im jüngsten Aktionärsbrief heißt es, der um 108
Prozent auf 440 Millionen DM gestiegene Jahresüberschuß
sei zu einem wesentlichen Teil auf außerordentliche
Erträge zurückzuführen, die durch den Verkauf des
Geschäftsbereichs Pharmaproduktion (fünf Unternehmen)
erzielt wurden. Der aus dem operativen Geschäft
erwirtschaftete Konzerngewinn vor Steuern erhöhte sich
gegenüber dem Vorjahr um 15,6 Prozent auf 407 Millionen
DM.
Erstmals ist die 1995 erworbene englische
AAH-Gruppe mit vollen 12 Monaten in die Konzernzahlen
eingeflossen. Als durchweg erfreulich bezeichnet der
Vorstand die Entwicklung im Pharmagroßhandel. Bei allen
drei großen operativen Einheiten (Gehe, OCP und AAH)
konnten die Umsatzrenditen weiter verbessert werden. In
Deutschland sank das Marktvolumen im letzten Quartal um 5
Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum
aufgrund der hektischen Diskussion um geplante
Regreßforderungen der Krankenkassen an die Ärzte wegen
Überschreitung der Arzneimittelbudgets. Auch die
französische OCP-Gruppe bekam drastische Sparmaßnahmen
der Regierung in einem stagnierenden Markt zu spüren.
Ergebnisneutral veräußerte die AAH-Gruppe
(Großbritannien, Irland) Unternehmen mit einem
jährlichen Umsatzvolumen von rund 500 Millionen DM,
deren Aktivitäten nicht zu den britischen
Kerngeschäften (Pharmagroßhandel und Apotheke)
beitrugen. Damit reduzierte sich die Mitarbeiterzahl um
insgesamt 3000 Personen.
Positiven Ergebnisbeitrag von Lloyds erwartet
Wie aus dem Aktionärsbrief weiter hervorgeht,
wird die zu Jahresbeginn 1997 vollständig von Gehe
übernommene britische Firmengruppe Lloyds Chemists im
laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich einen
Umsatzanteil von 1,7 Milliarden DM erzielen und einen
positiven Beitrag zum Konzernergebnis leisten können. Es
werde jetzt vorrangig an der Integration der
Firmengruppen AAH und Lloyds sowie der Veräußerung der
nicht zum Kerngeschäft von Lloyds zählenden Unternehmen
gearbeitet.
Artikel von der PZ-Redaktion
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