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Insomnien

Endlich wieder durchschlafen

Wer weniger schläft, hat mehr nutzbare Zeit zur Verfügung. Meint man – doch diese Rechnung geht nicht auf. Ständiger Schlafmangel stellt eine körperliche und seelische Belastung dar. Bei Schlafstörungen ist daher eine Behandlung wichtig. Mittel der Wahl ist eine Verhaltenstherapie. Kurzzeitig können Hypnotika helfen.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 09.09.2021  11:00 Uhr

Pflanzliches und Antihistaminika

Weeß empfiehlt, bei leichten Beschwerden zunächst ein Phytopräparat zu wählen. »Bei hoch konzentriertem Baldrianextrakt ist die Wirkung in Studien bestätigt. Man nimmt an, dass Inhaltsstoffe über das GABAerge System wirken.« Phytopharmaka, etwa mit Hopfenzapfen, Melissenblättern, Lavendelblüten, Passionsblumenkraut oder anderen Heilpflanzen einzeln oder in Kombinationen, können ebenfalls helfen, wie die entsprechenden Monographien des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittelagentur bestätigen. 

Der Nutzen von homöopathischen und anthroposophischen Mitteln ist dagegen nicht belegt.

Die Wirkung der pflanzlichen Präparate setzt in der Regel erst nach einigen Tagen oder Wochen ein. Die Patienten brauchen also Geduld (12).

Oft kommen auch Antihistaminika zum Einsatz (Tabelle 2). In Deutschland sind apotheken-, aber nicht rezeptpflichtig Diphenhydramin und Doxylamin erhältlich, andere nur gegen Rezept (Hydroxyzin, Promethazin). Die Autoren der S3-Leitlinie bewerten die Studienlage als unzureichend, insbesondere lägen keine hochwertigen randomisierten kontrollierten Studien (randomized controlled trial, RCT) vor. Sie merken zudem an, dass die Substanzen gemäß bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen einen allenfalls mäßigen Effekt bei deutlich verzögertem Wirkeintritt hätten und sich rasch eine Toleranz entwickeln könne (9). »Sie können allenfalls bei leichten Schlafstörungen helfen«, bestätigt Weeß.

Wirkstoff empfohlene Dosierung laut Leitlinie (mg) HWZ (h) Anwendungsgebiet(e)
Diphenhydramin 25 bis 50 3 bis 9 Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen
Doxylamin 25 bis 50 3 bis 6 Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen
Hydroxyzin (Rx) 37,5 bis 75 7 bis 20 Angst- und Spannungszustände, Ein- und Durchschlafstörungen, Urtikaria, potentes Antihistaminikum auch bei Pruritus
Promethazin (Rx) 25 bis 50 (laut Leitlinie kann bis 100 mg aufdosiert werden) 10 bis 12 Unruhe- und Erregungszustände bei psychiatrischen Grunderkrankungen, wenn therapeutische Alternativen nicht erfolgreich waren.
Bei Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen bei Erwachsenen
Tabelle 2: Antihistaminika zur Behandlung von Schlafstörungen (9); Rx: verschreibungspflichtig

Zudem sind Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen und nicht zuletzt eine erhöhte Sturzgefahr zu beachten. Wegen dieser Risiken empfahl der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) im Januar 2020, Doxylamin und Diphenhydramin bei Patienten über 65 Jahre der Rezeptpflicht unterstellen (13).

Zu beachten ist weiterhin, dass Diphenhydramin und Doxylamin etwa acht Stunden lang im Körper wirken. Nehmen Patienten sie zu spät am Abend oder erst in der Nacht ein, erleben sie am nächsten Morgen einen Hangover mit Müdigkeit und eingeschränkter Reaktionsfähigkeit etwa im Straßenverkehr (12).

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