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Insomnien

Endlich wieder durchschlafen

Wer weniger schläft, hat mehr nutzbare Zeit zur Verfügung. Meint man – doch diese Rechnung geht nicht auf. Ständiger Schlafmangel stellt eine körperliche und seelische Belastung dar. Bei Schlafstörungen ist daher eine Behandlung wichtig. Mittel der Wahl ist eine Verhaltenstherapie. Kurzzeitig können Hypnotika helfen.
Nicole Schuster
09.09.2021  11:00 Uhr

Den Arztbesuch nicht aufschieben

Eine chronische Insomnie liegt vor, wenn ein Patient in einem Zeitraum von mehr als einem Monat in mehr als drei Nächten pro Woche schlecht schläft. »Spätestens dann, wenn sich Menschen durch den schlechten Schlaf tagsüber beeinträchtigt fühlen und ihre Lebensqualität sinkt, sollten sie sich Hilfe suchen«, rät der Schlafforscher. Mittel der Wahl sei die kognitive Verhaltenstherapie. Allerdings sind die Therapieplätze rar, die Wartezeiten lang und viele Patienten scheuen den Weg zum Psychotherapeuten.

Arzneimittel erscheinen oft als einfachere Lösung. Einer DAK-Studie zufolge lassen sich 43 Prozent der Betroffenen ein Schlafmittel auf Rezept verordnen. Jede fünfte Verschreibung erfolgt auf Privatrezepten, die somit in den Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen nicht erfasst werden (11).

Der Schlafmediziner gibt zu bedenken: »Alle Hypnotika wirken nur rein symptomatisch. Das Problem an sich, in der Regel zu viel Stress und das Unvermögen, abends abzuschalten, lösen sie nicht.«

Benzodiazepine: wirksam, aber risikoreich

Die Anwendung von Benzodiazepinen und Benzodiazepinrezeptor-Agonisten ist umstritten. Die Arzneistoffe binden an Untereinheiten des Gamma-Aminobuttersäure-A-Rezeptors (GABAA-Rezeptor) am ligandengesteuerten Chlorid-Kanal und erhöhen die durch GABA hervorgerufene Chlorid-Leitfähigkeit. Dies hemmt die neuronale Transmission und führt den Schlaf herbei.

In Deutschland sind zur Behandlung einer Insomnie für eine Dauer von drei bis vier Wochen unter anderem zugelassen: Flunitrazepam (cave: Betäubungsmittel), Flurazepam, Lormetazepam, Nitrazepam, Temazepam, Triazolam sowie die Benzodiazepinrezeptor-Agonisten Zolpidem und Zopiclon. Eine weitere Z-Substanz, Zaleplon, ist noch in den USA verfügbar.

Seit April 2021 steht auch Eszopiclon, das (S)-Enantiomer von Zopiclon, hierzulande zur Verfügung (empfohlene Dosis 1 bis 3 mg). »Die Z-Substanz wird als genauso wirksam wie Benzodiazepine vermarktet, soll aber ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben«, berichtet Weeß. Der Hersteller wirbt damit, dass das Abhängigkeitspotenzial geringer sei, was daran liegen könnte, dass das (S)-Enantiomer möglicherweise eine geringere Affinität zur α1-Untereinheit des GABAA-Rezeptors als das Zopiclon-Racemat hat (14). Eszopiclon ist für vier Wochen erstattungsfähig, kann aber bei chronischen Schlafstörungen bis zu sechs Monate verordnet werden, wobei die Verschreibung die restlichen fünf Monate auf Privatrezept erfolgt.

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