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Insomnien

Endlich wieder durchschlafen

Nicht alle Kinder schlafen gut

Schätzungen zufolge leiden bis zu 40 Prozent der Kinder im Vorschul- und Schulalter unter Schlafstörungen, Jungen häufiger als Mädchen. Es kann sich dabei um alters- und entwicklungsabhängige Phänomene handeln. Die Schlafprobleme treten dann spontan auf und verschwinden auch wieder.

Auch eine schlechte Schlafhygiene kann Ursache sein. Hier können Eltern gegensteuern und abends für entspannende Routinen sorgen. Von einer Selbstmedikation raten Experten ab. Allenfalls kann man Melatonin versuchen, für die Wirksamkeit liegen zumindest Hinweise vor. Auch eine Lichttherapie kann helfen (9, 27).

Bei manchen Kindern sind psychische Probleme oder körperliche Erkrankungen dafür verantwortlich, dass sie nicht mehr ein- oder durchschlafen können. Die Spannbreite an Auslösern reicht von psychosozialen Belastungen über psychische Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen oder hyperaktive Störungen bis hin zu körperlichen Beschwerden wie Reflux, Atemwegserkrankungen oder Schmerzen. Solche Ursachen müssen adäquat behandelt werden. In schweren Fällen stellen Eltern das Kind am besten einem Facharzt oder in einem Schlaflabor vor.

Zuerst ohne Medikamente

Um gut schlafen zu können, sollten bestimmte Verhaltensweisen befolgt werden, die man als Schlafhygiene bezeichnet. Das Apothekenteam kann raten, nach dem Mittagessen keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Schwarztee oder Cola mehr zu trinken. Auch für einen guten Schlaf ist es sinnvoll, regelmäßig körperlich aktiv sein und den Alkoholkonsum zu reduzieren.

Eine entspannende Abendroutine, etwa ein warmes Bad nehmen oder in einem Buch lesen, tut gut. Erregend wirkt es hingegen auf viele Menschen, wenn sie sich vor dem Schlafengehen mit Medien wie Handy oder Tablet beschäftigen. Das Schlafzimmer sollte dunkel und frisch gelüftet sein, viele Menschen schlafen am besten bei Temperaturen nicht über 18 °C. Ein weiterer Tipp: feste Schlafzeiten auch am Wochenende einhalten.

Bei anhaltenden Beschwerden greift einer DAK-Studie zufolge die Hälfte der Betroffenen zur Selbstmedikation (11). Rezeptfreie chemisch-synthetische Hypnotika sollten allerdings nur eingenommen werden, wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen, und dann auch nicht länger als zwei Wochen am Stück.

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