Selbstmedikation bei Warzen |
Laura Rudolph |
26.09.2023 07:00 Uhr |
Starke Säuren wie Mono- und Trichloressigsäure ätzen Warzen Schicht für Schicht weg. Die Ätzflüssigkeit ist mit einem Spatel oder Fertigpen punktuell auf die Warze aufzutragen, umliegendes Gewebe ist auch hier zu schützen. Meist reicht eine einmal wöchentliche Anwendung aus. Damit ist das Verätzen weniger arbeitsintensiv als die Keratolyse, führt aber häufiger zu Nebenwirkungen wie Rötung und Brennen der Haut. Es bilden sich außerdem häufiger Narben. Um dem vorzubeugen, können Dexpanthenol-haltige Salben nach erfolgreicher Warzenverätzung die Wundheilung unterstützen.
Zur Vereisung von Warzen stehen in der Selbstmedikation Vereisungssprays mit einem Dimethylether-Propan-Gemisch oder Distickstoffmonoxid zur Verfügung. Per Schaumstoffapplikator wird das Kältegemisch auf die Warze aufgedrückt, abhängig vom Produkt für 20 bis 40 Sekunden. Durch den starken Kältereiz (–50 °C bis –80 °C) bildet sich unter der Warze ein Bläschen, welches mitsamt der Warze nach circa zwei Wochen abfällt. Darunter hat sich bereits gesunde Haut nachgebildet. Eine einmalige Anwendung ist meist ausreichend, dafür ist die Prozedur in der Regel schmerzhaft. Bei empfindlicher, sehr dünner oder verletzter Haut ist von dieser Methode abzuraten.
Warze – wart | vereisen – freeze | verätzen – etch | Keratolytika – keratolytics | umliegendes Gewebe – surrounding tissue | Bimsstein – pumice | Einweg-Feile – disposable file | aufweichen – soften | auftragen – apply | humane Papillomaviren – human papillomaviruses | Alterswarze – brown wart | ansteckend – infectious | Seifenbad – soap bath
Damit Pharmaziepraktikanten das Thema Warzen angepasst an die Produkte ihrer PJ-Apotheke noch einmal aufarbeiten können, steht ein interaktives Arbeitsblatt als PDF zum Download zur Verfügung. Es kann auch als Anlass genutzt werden, das Thema mit den Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke durchzusprechen. Bisherige Themen der Serie waren: Schlafstörungen, Sodbrennen, Hämorrhoidalleiden, Lippenherpes, Obstipation, Heuschnupfen, Fußpilz, Nagelpilz, Sonnenschutz, Vaginalmykosen, Durchfall, Selbstmedikation im Alter, Husten, Blasenentzündung, Kopfläuse, Rauchentwöhnung, pharmazeutische Reiseberatung, Migräne, Regelschmerzen, Halsschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Insektenstiche. Eine Übersicht ist auf der entsprechenden Themenseite zu finden.